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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0228 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 228 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

Von Deh-i-salm nach Tscheschme-i-deh-i-seif rechnet man 3o farsach lut oder Wüste, die in drei Tagen und Nächten zurückgelegt werden. Zur Fütterung der Kamele wird sechsmal gerastet. Von Gudschar nach leb-i-kevir, dem »Strande der Wüste», hat man nur ein halbes farsach. Von Gudschar nach Gudhar-i-barut rechnet man 6 farsach. Wenn möglich, nimmt man den Weg über Bagh-i-asad, welcher kürzer ist. Nach starken Regengüssen aber, wenn das Bett dess Schur rud mit Wasser gefüllt ist, muss man den Umweg über Gudhar-i-barut machen. Dort besteht dass Flussbett aus Sand und Geröll und trägt das Gewicht der Lasttiere. Bei Baghi-asad besteht der Grund aus Schlamm, in den die Tiere einsinken. Das Flussbett soll etwa i oo Schritte breit und I m tief sein, aber sowohl seine Grösse als auch die Wassermenge, die der Fluss mit sich führt, wechseln häufig. Den Endpunkt des Flusses konnte man mir nicht genau angeben. Von Bagh-i-asad zieht er sich in südöstlicher Richtung hin so weit das Auge ihn verfolgen kann. So weit festzustellen war, bildet er keinen See in der Wüste. Nordöstlich vom Flusse läuft ein ziemlich schmaler, häufig nur 3 bis 4 farsach breiter Kevir-Streifen, dessen Ausdehnung in NW—SO Richtung endlos sein soll.

Der Karawanenverkehr geht in der Zeit vom Beginn des Winters bis zum norias oder Neujahr vor sich, also während eines Zeitraums von vier Monaten. Im Sommer gehen wegen der Hitze keine Karawanen. Das Kevir wird dann trocken und hart wie Stein. Sein salzhaltiger Lehmboden zerspringt in Schollen, Scheiben und dachziegelförmige Stücke — bala miad, sagen die Perser, »es geht auf». Diese Unebenheiten werden vom nächsten Winterregen aufgeweicht und allmählich ausgeglichen, ein Vorgang, der sich jedes Jahr wiederholt.

Dieser letztgenannte Weg, der offenbar ein anderer als der auf den englischen Karten angegebene ist, passiert nur einen einzigen Fluss, nähmlich den Schurrud. Der Rudchane-i-Chabis geht nur bis Chabis, wo er sich zu einem Netz von Bewässerungskanälen verzweigt. Mir wurde gesagt, dass Chabis keinen kanat hat. Die Bewässerung erfolgt durch eine natürliche Rinne mit fliessendem Wasser, das bis zum letzten Tropfen für den Bedarf der Oase verbraucht wird, Nemeksar, die Salzbodensenke, erhält deshalb keinen Wasserzuschuss von Chabis.

Von Neh nach Tschah-i-Kureges, Lager LXI, führt der 25 km lange Weg nach SO und OSO. Das Terrain fällt von 1,196 auf 971 m oder um 225 m. Zwischen ausgedehnten Weizenfäldern läuft der Weg an dem in NO in einer Entfernung von einigen Kilometern gelegenen kleinen Dorfe Bagh-i-seur vorbei. In OSO erhebt sich der kleine Berg Kuh-i-germ mit der Festungsruine Kale-i-Schahdust an einem seiner Ausläufer. Nach einer Weile verlässt der Weg die Grenzen der Oase und das Labyrint von kleinen Bewässerungskanälen. Man gelangt auf ein trockenes, ödes Gebiet, das abwechselnd aus Lehm- und Kiesboden besteht. Noch lange sieht man Nehs vierkantigen Festungsbau mit den runden Türmen, aus an der Sonne getrocknetem Lehm aufgeführt und mit einem seichten, mit Wasser gefüllten Graben umgeben. Links erblickt man den isoliert liegenden Berg Kuh-i-Schah dust.