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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0260 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 260 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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einen Bogen des Rud-i-Seistan, gegen den von dem Plateau aus, auf dem wir uns

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befinden, Ausläufer und Abzweigungen gerichtet sind. In dieses Plateau hat der Fluss sein scharf begrenztes Bett in Gestalt von einer etwa I o m tiefen Rinne ein- geschnitten. Dann kreuzen wir noch einige Wege, die von Dörfern in NO kommen, worauf der Weg direkt über den Platz führt, an dem die grosse Grenzkommission,

die von englischer Seite durch McMahon geleitet wurde, ihr Lager aufgeschlagen hatte. Zur Linken ganz nahe am Wege liegt das kleine Fort Kuhak auf seinem Hügel.

Nicht viel weiter geht der Weg abwärts vom Plateau hinunter zum westlichen Ufer des Hilmend an dem Punkte, wo der Deltaarm Rud-i-Seistan durch einen am rechten Ufer des Hilmend jährlich angelegten Damm aus Tamarisken, Reisig und Lehm gezwungen wird, einen ansehnlichen Teil der Gesamtwassermenge aufzunehmen, um Vorrat zur Bewässerung der Dörfer und Felder Seistans zu haben.

Hier steht die erste Grenzpyramide zwischen Persien und Afghanistan, und da afghanisches Gebiet nicht betreten werden darf, hatte ich keine andere Wahl, als der langen Reihe dieser Grenzpyramide nach SW zu folgen. Der Weg geht auf und ab, über Lehmhügel und durch kleine Talsenkungen, in denen manchmal Gras wächst. Ein Weg von Kale-i-nu nach der afghanischen Seite wird gekreuzt. Dann und wann begegnen wir einen Weizenfeld, in einer geschützten Senkung liegend. Es sind Bodenflächen, die von Hirten bebaut werden. Wir reiten durch ein Labyrinth von Rinnen und Gängen zwischen Lehmhügeln und Höhenzügen, die eine dünne Schicht Kies tragen, dahin. An verschiedenen Stellen kann man sich doch auf der Oberfläche des Plateaus halten. Bei Lager LXIX in namenloser Gegend lag ein Weizenfeld mit Weideplätzen, in dessen Nähe 4 Belutschenzelte standen. Sie waren von Hirten bewohnt, die hier ihre Schafe weideten.

Der 39 km lange Weg durch die namenlose Wüste zwischen den Lagern LXIX und LXX, wo die Höhe 525 und 52o m beträgt, führt weiter auf der Grenze längs nach SW. Gewöhnlich ist der Weg kaum zu sehen, oder er liegt da wie ein selten benutzter Pfad. Er ist nach der letzten Grenzregulierung neu angelegt worden. Dieser Weg geht durch eine trostlose und öde Landschaft mit den phantastischsten Struktur. Der aus Lehm bestehende Boden ist von unzähligen Ravinen durchzogen, überall erblickt man Rinnen und Senkungen, die ein einziges Labyrinth bilden zwischen Hügeln und Türmen aus Lehm, alles durch Regen und Wetter geformt. Einige Lehmhügel erreichen eine Höhe von 20 m. Manchmal ist der Boden eben, entweder in einer grossen Senkung oder auf der Oberfläche des ursprüngligen Plateaus. In einem sehr weitgestreckten Tal kreuzen wir einen Weg, der das Dorf Lutek in NW mit Bender am Hilmend im Osten verbinden soll. An der Grenzpyramide Nr 35 überqueren wir Rud-i-kadin, ein für das Auge kaum wahrnehmbares altes Bett oder einen Deltaarm von Bender. Südlich davon führt der Weg durch einen sich windenden Talgang aus grauem Lehm mit wenig Kies bedeckt. Dies ist eine Landschaft, in dem Wasser- und Winderosion die seltsamsten Formen an der

80   EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.