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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0267 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 267 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE KARAWANENSTRASSE VON TEHERAN NACI-I MESCHHED.   87

Alexanders in einer Entfernung von einer Tagesreise von den Kaspischen Toren liegt. Nach anderen Verfassern soll dieser wichtige Punkt weiter nach Norden belegen sein, möglicherweise bei dem Pass im Elburs, an dem wir jetzt das Dorf Firuskuh finden. Arrianus Beschreibung dagegen deutet zweifellos auf die Gegend östlich von Eivan-i-keif hin, denn er sagt, dass Alexander am ersten Tage nach Rhages bei Pylae Caspiæ sein Lager aufschlug und dass er am zweiten so weit in diese einrückte, wie das Land bewohnt war. Als er hörte, dass die weiter vorn gelegenen Gebiete Wüste seien, schickte er von hier aus Cönus mit Reiterei und Fussfolk aus, um Futter zu sammeln und Lebensmittel zu beschaffen. Und Strabo sagt (XI, 9): »Von den Kaspischen Toren nach Rhages sind es, wie Apollodorus sagt, 500 Stadien, aber nach Hekatompylos, dem Königssitz der Parter, 1260.» Diese kurze Andeutung und die Entfernung deuten eher auf die Gegend am Südfusse des Elburs als auf irgend einen Punkt in den Bergen selbst hin.

Nachdem man durch das enge Tal geritten ist, kommt man wieder auf eine Ebene, die der früheren gleicht. Sie ist etwas kleiner, aber wie diese rings von Bergen umgeben. Die dritte Station ist Kischlak, ein Dorf von etwa derselben Grösse wie Eivan-i-keif. Es besteht nur aus Lehmhäusern, die häufig mit Kuppeln versehen und mit Mauern und Ziegelsteinen umgeben sind, die man in der Sonne getrocknet hat. Die Bäume sind schnell gezählt. Zucker- und Wassermelonen werden reichlich angebaut. Von Westen über Süden nach Osten ist der Horizont eben wie ein Meeresspiegel, vor einem liegt eine mächtige Ebene mit Steppencharakter. Der nördliche Horizont liegt uns ziemlich nahe wegen der niedrigen vorgelagerten Berge, die den Gesichtskreis begrenzen. Noch um I o Uhr abends ist es 24° warm und um 6,30 Uhr am folgenden Morgen 19°.

Von Kischlak gelangt man nach einem dreistündigen Ritt mitten durch die Ebene nach dem Dorfe Eradan. Es ist weithin sichtbar infolge seiner Lage auf einem allein stehenden Hügel, auf dessen Gipfel früher eine Festung aufgeführt war, der aber jetzt mit kleinen Lehmhütten, die Schwalbennestern gleichen, bebaut ist. Das Ganze erhält dadurch ein Aussehen, das lebhaft an das Dorf Jesdichast an dem Wege zwischen Isfahan und Schiras erinnert.

Eine Stunde Wegs weiter nach Osten liegt das Dorf Pade mit einer Festungsruine von ungefähr gleichem Aussehen wie die eben beschriebene. Die Landschaft macht einen äusserst verwüsteten und öden Eindruck und behält stundenlang diesen Charakter. So weit der Blick reicht, läuft die persische Telegraphenlinie schnurgerade parallel mit dem Wege. Der Boden besteht zum grössten Teil aus hartem Lehm, der infolge der Trockenheit in Schollen gesprungen ist und im Winter durch den Regen aufgeweicht wird. Zur linken Hand zieht sich die Bergkette weiter, von deren Abhängen kleine Wasserrinnen herunterfliessen, die sich in einzelne Arme teilen und eine reiche Vegetation hervorbringen, die sich wie ein grüner Gürtel um den südlichen Fuss des Berges legt. In dem trockenen Boden versiegen jedoch die Bäche bald. Wenn man den letzten von ihnen passiert hat, wird das