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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0272 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 272 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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92   EINE ROUTENAUFNAHME DURCIl OSTPERSIEN.

deren Nähe Bauern ihre Felder pflügten. Baumwuchs beginnt häufiger aufzutreten, allerdings noch nicht in Form von Wäldern. Juniperus excelsa, sowie Berberitze und weissdornartige Büsche u. a. Sträucher kamen vor. Die Baumvegetation nimmt nach Norden hin zu, und die weiter südlich so kahle Berglandschaft erhält ein lebhafteres und angenehmeres Aussehen. Die Berge haben weiche und abgerundete Formen. Die mächtigen Felsmassive mit ihren scharfen Konturen,' die für die zentralen Teile des Elbursgebirges charakteristisch sind, fehlen hier. Nur hin und wieder erhebt sich ein Gipfel über die Kämme empor.

Der Weg läuft in ein Quertal ein, in dem der Bach, dem wir bisher folgten, sich mit einem andern vereinigt. Vor uns strebt eine waldbedeckte Felsenpartie empor, die den Bach zu einer Biegung nach Westen und WNW zwingt. Nach einem weiten Bogen um den Berg wird die Richtung wieder nördlich. Der Weg verlässt den Talgrund und zieht sich ziemlich steile, waldbedeckte Abhänge hinan bis auf etwa 1,900 m. Höhe. Von oben hat man eine ausgedehnte Aussicht nach Norden. Über wellige Höhen geht der Pfad durch immer dichter werdenden Wald und stellenweise über üppiges Weideland. Eine Wiese in der Nähe des Dorfes Dschahan numa wurde unser Nachtquartier.

Um 5 Uhr vormittags am 19. September war die Temparatur nur 1 o°, hatte jedoch nach einer Stunde, als der dichte Nebel zerstreut war, 19° erreicht. Nach kurzem Ritt gelangt man wirklich in die hohen Säulenhallen des Waldes hinein. Eichen, Oliven, Platanen und viele andere Baumarten kommen vor. Bisweilen folgt der Pfad steilen Abhängen, an denen man auf der einen Seite die ansteigende, waldbedeckte Bergwand, auf der andern das Tal hat. Dann wieder geht es in einen Hohlweg hinein, dessen Boden mit Felsblöcken bedeckt ist. Von Versuchen, den Weg auf andere Weise als mit Stangen und zusammengeflochtenen Weidenruten auf der Aussenseite, wo er durch loses Erdreich an einer abschüssigen Wand entlangläuft, zu verbessern und festigen, ist nichts zu bemerken. Von den hochgelegenen unbewaldeten Punkten, die man hin und wieder passiert, ist die Aussicht grossartig. Man sieht die mit Laubwald bestandenen Bergmassen hintereinander liegen in immer dichter werdenden Gruppierungen und weit in der Ferne die Asterabadebene. Dunkelgraue Flecken verraten Lage und Ausdehnung der Wälder, hellgelbe Streifen sind reifende Getreidefelder. Aber von der Stadt selbst war nichts zu sehen, auch das Meer blieb unsern Blicken verborgen. Es wurde von den Berghöhen zur Linken verdeckt.

In kurzem Zickzackkurs läuft der Weg von dem letzten Kamme ins Tal hinunter mit starkem Gefälle. Unten eilt der schäumende Tschaskela dem Zusammenfluss mit dem Kunkela und weiter dem Kaspischen Meere zu. Der Boden ist jetzt überall mit Erde bedeckt und erscheint dem Auge jetzt als eine vollständig horizontale Ebene. Der Wald ist dichter als in den Bergen, und viele Bäume sind von Lianen umrankt. Nur selten vermag ein Sonnenstrahl das dichte Laubdach zu durchdringen. Man reitet wie durch eine Säulen-halle mit dunkelgrünen Gewölben.