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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0280 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 280 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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98   EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

Churasans Haupstadt liegt auf einer ausgedehnten Ebene, die im Norden, Westen und Süden von Bergen umgeben ist. Nach Osten zu erstreckt sich diese Ebene mit wenigen Unterbrechungen bis an den Grenzfluss Heri-rud. Sie wird von WNW nach OSO von einem Nebenfluss des Heri-rud, dem Keschef-rud durchflossen. Ihr Lauf ist parallel zu den Churasanischen Bergketten Binalud-kuh und Hesar-mesdschid sowie mit dem Kuren -dagh und Kopet -dagh, die an der Grenze zwischen Persien und Transkaspien liegen.

Die Einwohnerzahl von Meschhed wurde 1890 auf 8o,000 Angesessene und 100,000 Pilger berechnet, von denen 12,000 russische Untertanen von Zentralasien, Kaukasien und den Ufern der Wolga waren. Auch von Indien kommen religiöse Muhammedaner, um das Grab Imam Risas zu besuchen. Auf Veranslassung Russlands ist ein Fahrweg angelegt worden zwischen Askabad und Meschhed. Er führt über die Stadt Kutschan und ist in fünf Wegstrecken eingeteilt. Eine geregelte Postverbindung mit Pferdewechsel existierte im Jahre 1890 nicht, doch konnte man einen Tarantass und Pferde für den ganzen Weg mieten.

Von den Wegen, die von Meschhed nach Russisch-Asien führen, ist der nach Norden führende und bei Duschak auf die transkaspische Eisenbahn stossende der kürzeste. Ich benutzte diesen Weg, obgleich ich die Station Kahka wählte, die westlich von Duschak an der Eisenbahn gelegen ist. Auf diese Weise hatte ich Gelegenheit, zum fünften Male das Elburssystem zu passieren sowie die Ketten, die im Osten das Elbursgebirge mit dem Paropamisus verbinden. Zwei der fünf Kreuzungsstellen, nämlich von Damghan nach Asterabad und von dieser Stadt nach Schahrud, habe ich oben beschrieben. Im Jahre 1886 habe ich ebenfalls Gelegenheit gehabt, das Elbursgebirge zu durchqueren von Teheran über Demavend nach Amol und Barferusch sowie zwischen Rescht und Kasvin. Russland besitzt also viele Eingangstore nach Persien. Das wichtigste von allen liegt jedoch weiter nach Westen, nämlich von Dschulfa nach Tabris, das ich in meinem Buche »Zu Land nach Indien» beschrieben habe.

Der Weg nach Kahka ist nicht für den tschaaari-Verkehr eingerichtet. Ich mietete deshalb einen tscharvadar mit drei Pferden. Nachdem man Meschhed durch das Nordtor verlassen, das den Namen Dervase-noughan trägt, und über ein nach Norden allmählich abfallende Terrain Chhodscha Rabbis stattliche imainsade passiert hat, gelangt man nach der niedrigen Brücke, die den Fluss Keschef-rud überwölbt. Dessen trübe Fluten fliessen durch eine ziemlich scharf eingeschnittene Furche. Auf dem andern Ufer beginnt das Gelände fast unmerklich anzusteigen. Das Land wird überall bewirtschaftet und ist dicht besiedelt. Man sieht zahlreiche Dörfer, Gärten und Äcker; die Bauern wollten gerade mit der Ernte beginnen. Das Dorf Risum war von ausgedehnten Reispflanzungen umgeben. Im Norden und Osten heben sich die scharfen Umrisse der Berge ab. Der Weg war bisher breit und eben, wird aber hinter Risum schmal und steinig. Die Gegend weist starke Bestände an Schafen und Hornvieh auf. Im Süden entwickelt sich ein prächtiges Panorama über Meschhed