In der Zeit von November 1905 bis Mai 1906 durchquerte ich Westasien und zwar Teile von Kleinasien und Südkaukasien sowie ganz Persien und Belutschistan, um das indische Eisenbahnnetz zu erreichen und durch Kaschmir und Ladak gegen das eigentliche Ziel meiner Reise, Tibet, fortzusetzen.
Während des interessantesten Teiles dieser Reise, d. h., auf dem Wege durch das östliche Persien und Belutschistan, von Veramin in der Nähe von Teheran nach Nuschki, wo ich auf die indische Eisenbahn stiess, zeichnete ich eine Karte in 232 einzelnen mittelgrossen Blättern. Als Fortbewegungsmittel verwandte ich Kamele, zum grössten Teil baktrische, doch auch einhöckerige. Die Reise erforderte 41/z Monate: der Reiseweg wurde so gewählt, dass er die am wenigsten bekannten Gegenden Ostpersiens berührte.
Die vorliegende Arbeit behandelt nur Ostpersien, und die Schilderung endigt bei dem Malik-i-sijah kuh, dem Berge, bei dem Persien, Afghanistan und Belutschistan zusammenstossen. Nur i8o der erwähnten 232 Kartenblätter kommen also hier zur Verwendung. Was die übrigen 52 betrifft, die durch Englisch-Belutschistan führen, so verbietet mir eine der indischen Regierung seiner Zeit abgegebene Verpflichtung ihre Veröffentlichung.
Als meine Arbeit »Over land till Indien» (auf deutsch »Zu Land nach Indien», Brockhaus, Leipzig; auf Englisch: »Over Land to India», Macmillan, London) im Jahre 191 o herausgegeben werden sollte, war dazu eine Uebersichtskarte von Ostpersien erforderlich, welche im Masstabe 1 : 1,500,000 von Herrn Oberst H. By-ström gezeichnet wurde. Dieser Masstab erwies sich als zu klein, als dass alle auf meinen Originalblättern eingezeichneten Einzelheiten wiedergegeben werden konnten. Einer populären Arbeit aber eine Karte im Masstabe 1 : 300 000 beizugeben, erschien nicht ratsam. Ich entschloss mich deshalb, die Herausgabe einer eingehenderen Karte auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Aus praktischen Gründen wurde diese jedoch von Oberst Byström schon im Jahre 1910 gleichzeitig und als Grundlage für die kleinere Uebersichtskarte zusammen mit dieser ausgearbeitet. Sie bestand aus neun Blättern, die schon seit mehrere Jahre fertig bereit lagen und auf ihre Herausgabe warteten.
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