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0070 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 70 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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20   EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

nutzt; dann rechnet man täglich I oo bis 200 Kamele. Im Sommer ist es doch leichter, das Kevir zu durchqueren, da dann der Boden trocken und hart ist. Aber die Hitze ist unerträglich.

Unter den Waren, die nach Norden geführt werden, bemerkt man Zeug, Baumwolle und Wolle und henna, sowie andere Farbstoffe, indischen Tee, Zimt, Pfeffer und andere Gewürze. Nach Süden (Jesd) werden Zucker, Petroleum, russische Stoffe, Eisen, Kolonialwaren u. s. w. gebracht. Dschandak ist also eine recht wichtige Station an einer bedeutenden Karawanenstrasse zwischen Nord- und Südpersien und viel weniger isoliert, als z. B. Tschupunun und Tabes. Mit Chur steht Dschan dak in Verbindung durch einen direkten Weg über das Dorf Bische gesu, den Brunnen Tschah no, den kleinen Berg Ser-i-gudhar und das Dorf Abbasabad. Die Karawanen, die während *der Regenzeit des Winters Dschandak auf der Wanderung nach Norden erreichen, rasten hier gewöhnlich einen Tag oder mehrere und brechen nicht eher wieder auf, bis das Wetter verspricht, beständig zu bleiben. Die Karawanen, die inmitten der Salzwüste vom Regen überfallen werden, laufen die grössten Gefahren, weil die Kamele dann auf dem glatten Lehm nicht weiterkommen können.

Die Einwohner Dschandaks versicherten, dass vor einigen Hundert Jahren zwischen ihrem Dorf und Semnan ein direkter Weg gewesen sei, der jetzt jedoch nicht mehr benutzt werden könne, da sich südlich Semnan ein flacher Salzsee gebildet habe. Auch zwischen Dschandak und Tscheschme Kerim hat früher ein Weg direkt durch die Wüste geführt, der nunmehr aber verlassen ist.

In kurzer Entfernung westlich von Dschandak liegt ein kleiner Berg, Kuh-ibirintsch, wo Kupfer vorkommen soll. Zum Distrikte gehören folgende Dörfer: Gesesun, Eschtadun, Dschemalabad, Tschukikum, Hot, Nugabad, Kelate, Deh no, Kerk, Deh hak, Aliabad, Schur ab, Schiravi, Bahabad, Tschehe, Bische gesu, Tschah sard, Mejkenesun, Ges bend, Taghi, Dschelaru, Tschah gir und Asija kuhne. Gesesun liegt westlich von Dschandak, die übrigen im südlichen Quadranten. Dschandak ist der Hauptort, und dass dieser früher eine gewisse Bedeutung gehabt haben muss, darauf lässt die viereckige Festung mit den Türmen, aus an der Sonne getrockneten Ziegeln auf Grundmauern aus Stein aufgebaut, schliessen.