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0103 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 103 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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VON ARUSUN NACH TABES.   37

risse der Berge bei Darin und Halvan. Kuh-i-schekerab, SO von Haus-i-patil gelegen, ist wie gesagt ein Teil des Gulle-i-teschtab, wo ein Brunnen Tschah-i-schur liegt. Eine Karawane von Chur nach Turschis berechnete für diesen Weg 15 Tage über Darin und Halvan; sie führte Dattelsaft mit sich und wollte Weizen, Roggen, Zucker und Rosinen holen. Ein Weg von Chur über Bijabanek nach Tabes vereinigt sich bei Rabat-i-puscht-i-badam mit dem Weg von Jesd nach Tabes; er soll nirgends über Kevirboden führen.

Von Haus-i-patil geht mein Weg 33 km in südöstlicher Richtung, dem »Strande» des . grossen Kevirs folgend, nach Dschemgird, das auf einer Höhe von 774 m, oder 53 m niedriger als Lager XXXII, liegt. Zu Anfang dieses Marsches liegt rechter Hand ein kleiner See, durch Regenwasser gebildet und von heimtückischem Schlammboden umgeben. Jenseits der östlichen Spitze des Bergkammes, der bis jetzt die Aussicht nach Süden versperrt hat, zeigt sich die teilweise mit Schnee bedeckte Bergkette Kuh-i-puscht-i-badam. In südöstlicher Richtung liegt das Land vollkommen offen und in SO ein Berg, der Kuh-i-rabat chan.

Zwischen der eben genannten Wasseransammlung und einer anderen, die sich auf dem Kevir gebildet hat, hindurch läuft die Grenze zwischen der Salzwüste und dem festen Land. Der Boden des Letzteren ist mit grobem Sand und kleinen Dünen bedeckt, die oft mit Saxaulen und Steppenpflanzen bewachsen sind. Hier bildet das Kevir eine beträchtliche Bucht, die nach Süden gerichtet ist. Der östliche Rand derselben wird angedeutet durch dort befindliche niedrige Bergarme. Der Flugsand nimmt nach Süden zu immer stärker zu und bildet bald einen zusammenhängenden Gürtel. Die Dünen liegen im grossen ganzen in meridionaler Richtung, und ihre runden löffelförmigen Spitzen richten sich nach Norden und NO. Sie zeichnen sich äusserst scharf gegen das Kevir ab, und die Grenzlinie zwischen den beiden Bodenformen gleicht einem Sägeblatt mit unzähligen, gelben Zähnen. Irgendwelche Wege oder Pfade sind nicht zu entdecken, denn jeder geht, wie es ihm am besten erscheint, teils, um der heimtückisch-versinkenden ebenen Oberfläche des Kevirs aus dem Wege zu gehen, teils auch, um nicht durch das Klettern zwischen den Dünen zu sehr ermüdet zu werden. Die Spuren verschwinden bald danach wieder im Sande, der nur dann und wann durch Saxaulen gebunden ist. Die Dünen erreichen eine Höhe bis zu 3o m. An verschiedenen Stellen in der Nähe des »Strandes» sind kleinere Kevirflächen vollkommen von Sand umgeben, auf diese Weise von den grossen Kevir getrennt. Auf der letzten ebenen Keviroberfläche zeigen zwei Steinhaufen einen Sommerweg zwischen Jesd und Tabes an, der von Mehridschan kommt. An fünf Stellen dieses Sandgürtels haben Parsen von Jesd nischan aufgeführt, um den Wanderern den Weg zu zeigen.

Während der letzten Strecke des Weges war der Kevirboden genügend hart, um die Kamele zu tragen, weshalb wir am Fusse der Dünen marschieren konnten. Gewisse Strecken der Salzwüste standen hier unter Wasser. Bei Dschemgird, wo die Dünen eine Höhe von wohl 4o m erreichen, wachsen an deren Fuss Saxaulen, die