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0162 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 162 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

Endlich nähert man sich der Wasserscheide, deren Höhe 978 m erreicht.' Der Höhenunterschied zwischen diesem Punkt und Ab-i-Kevir beträgt also 361 m. Von hier aus geht ein Tal, das ebenso gewunden und eng ist wie das vorige, hinunter nach SW. In diesem Tale liegt bei Puscht-i-kemer-i-Tarascha das Lager XLIV in einer Höhe von 893 m. — Hier tritt brauner, harter, fossilführender Sandstein zu Tage.

Der nächste Tagesmarsch führt durch eine hügelige Landschaft nach SW nach Kasimi, wo die Höhe 976 m beträgt. Die Entfernung ist 3o km. Der Weg geht weiter hinunter durch das Tal, das sich immer mehr verbreitert. Ein kegelförmiger Hügel trägt den Namen Pul-i-tufengi. Eine offene Arena, in der sich zwischen Büschen und Steppenpflanzen einige kleine Kevirs ausbreiten, heisst Kal-i-Nasir-chan. Die Höhe beträgt hier 811 m. Danach steigt der Boden allmählich über ein trügerisches Sandbett.

Im Osten erhebt sich dominierend das Kuh-i-margo über diesem Gewirr von kleinen Höhenzügen, Bergrücken und fragmentarischen Bergen, die dieser Wüstengegend ein ganz anderes Aussehen geben im Vergleich zu der Tabes-Senke mit ihren grossen, sicheren Zügen. Zwischen den Bergen durchquert man oft kleine, seichte Rinnen, und der Boden ist häufig weiss von Salz. Ein natürliches Steinbassin am Fusse eines Berges Sengab-i-lahuri enthielt Süsswasser. Bei diesem Punkte kreuzt man einen niedrigen Bergkamm namens Lahuri.

Hinter diesem Kamm folgt offenes Land, auf dem sich nach einem kräftigen Regen gelbe Schlammkuchen abgesetzt haben. Von SW kommt eine grössere Ablaufrinne. Hier herrscht die Wüstenform, die von den Persern lut genannt wird im Gegensatz zu der flachen Salzwüste, die man mit kevir bezeichnet. In einer Furche zwischen niedrigen Hügeln und losem Lehm steigt der Weg langsam nach Kasimi, wo die Höhe 976 m beträgt.

Nach dem Lager XLVI, das auf einer Höhe von 1,147 m liegt, steigt der Weg, der in südwestlicher Richtung geht, 171 m in 16 km Entfernung. Er folgt dabei der westlichen Uferterrasse einer tiefeingeschnittenen Rinne. Zu beiden Seiten dieser Rinne ist der spärlich mit Schutt bedeckte Boden schwach kupiert. Je höher man steigt, desto loser wird der Boden, in dessen trockenen, feinen Staub die Kamele dezimetertief einsinken. — Am Fusse des Ostabhanges des Kuh-i-Kasimi verliert sich der Pfad zwischen ermüdenden Hügeln mit dazwischenliegenden tiefen Ravinen. Der orographische Zusammenhang aller dieser kleinen Kalksteinberge ist unenträtzlich. Man erreicht eine grössere Rinne und hat dort eine unzählige Menge kleiner niedriger Bodenschwellen und Hügelrücken vor sich, die mit dem Wege parallel laufen. Hier ist die Gesteinsart grobkörniger, rötlicher Sandstein. Diese kleinen Bodenschwellen sind von recht unbedeutender Höhe, meistens 4 m hoch. Nicht weit von Kuh-i-Kasimi mit seinem flachen Kamm wurde in westlicher Richtung von diesem das Lager XLVI aufgeschlagen.

I Die Höhenzahl auf der Karte nicht eingetragen.