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0200 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 200 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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6o   EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

furchen zu finden, die hier sehr seicht sind. Nördlich vom Wege erheben sich die Bergrücken Gulle-i-Ali und Kuh-i-gelle tschah und südlich davon der Höhenzug Surch kuh, der sich in Richtung NW—SO erstreckt. Im NO tritt ein neuer Berg hervor, der Kuh-i-remab. Zwischen diesem und dem Kuh-i-germab liegen mehrere kleinere Bergkuppen und ein flacher Höhenzug parallel zum Wege.

Eine grössere Rinne von Gulle-i-Ali hat 4 m hohe Uferterrassen. Bei Gelle tschah weideten Kamele, die dem Dorfe Bermentsch gehörten. Das Dorf Nal-i-no liegt in einer Entfernung von 3 faysach in N 40° O. Kuh-i-endschire, Kuh-i-germab und Kuh-i-remab gehören zweifellos einer Bergkette an, die mehr oder weniger zusammenhängend parallel zum Wege läuft. Am Fusse dieser Berge wurden mir folgende Punkte genannt: Tscheschme-i-endschire; Golupa, ein Hof 3 faysach nördlich vom Wege; Tschah gird, ein Brunnen; Mijun dschivar, ein Hof; Tell achestek, ein Dorf 4 faysach nördlich vom Wege; Bidu, ein Gehöft. Weiter östlich bemerkt man die kleinen Dörfer Halemi und Runesch sowie die grösseren Ansiedlungen Bermentsch und Hamon. Vom Lager LIII, Gelle tschah, sieht man folgende Berge: Kuh-i-derbend, Kuh-i-gelle tschah, Kuh-i-schah in N 83° O jenseits Ser-i-tschah schur und nicht zu verwechseln mit Schah kuh, die Berge bei Sehesid im Osten und OSO; Kuh-i-besirab in S 49° O und kaum sichtbar in schwachen Umrissen; Kuh-i-ombar im S 33° O; Kuh-i-bachte in S 12° O. Zwischen den beiden letztgenannten erstreckt sich eine weisse Wüstenfläche, Kevir-i-tschah1 schur, in der sich ein Salzwasserbrunnen, wie der Name sagt, befindet. Bei Kuh-i-ombar befindet sich das kleine Dorf Ombar, bis zu welchem man 5 farsach rechnet, obgleich der Abstand bedeutend grösser erschien. In SSW kann man immer noch den Kuh-i-murghab erkennen, ein Berg, der wie der Schah kuh eine weithin dominierende Landmarke in diesem Teile der grossen Lut-Wüste bildet.

Vom Lager LII nach dem Lager LIII waren wir von 884 m auf 1,196 m Höhe gestiegen. Während der nächsten Tagesstrecke, 25 km, die gegen Osten und OSO verläuft, steigen wir 203 m nach Bend-i-ser-gudhar, wo die Höhe 1,399 m beträgt. Nach dem Lager LIV nimmt sie dagegen wieder etwas ab ; dort bei Tscheschme-i-sehesid, beträgt sie 1,332 m. Die nächsten Tagesmärsche führen durch verhältnismässig hohes Land, und wir spüren deutlich, dass wir das Hochlandgebiet kreuzen, das den äussersten Osten Persiens auf der Grenze gegen Afganistan einnimmt. Nach dem mächtigen Bodensenken-Gebiet, das wir in und bei dem grossen Kevir berührt haben und nach dem Marsch über den Nordrand des Lut-WüstenBeckens, dessen tiefsten Teil Nemeksar mit nur 300 m Höhe bildet, kommen wir also auf diese flache, stark denudierte und verwitterte Erhebung, deren östliche Gebiete allmählich nach Hamun zu abfallen, wo die Höhe 512 m beträgt.

Bei Gelle tschah lagerten jetzt einige Hirten in einer mit Saxaulstangen gedeckten Grotte. Hier geht eine bedeutende Rinne mit einer 2 m hohen Erosions-terrasse auf der rechten Seite nach SW hinunter, um westlich von Surch kuh die Wüste in Richtung nach Kuh-i-murghab zu kreuzen. Man durchquert zahllose, nach