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0253 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 253 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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IX.

VON HAMUN NACH KILLA RABAT.

Von Lager LXV führen drei verschiedene Wege über den Hamun nach Nasretabad. Der, dem wir folgten, Rah-i-turutki, ist kaum 8 km lang und geht teils durch Schilf, teils über offenes Wasser. Rah-i-surch gesi ist ein längerer Weg über den See, und Rah-i-schah rud, an dem die Telegraphenleitung entlang läuft, ist zu seicht für die Binsenboote (Tutin) der Eingeborenen, aber auf Kamelen und Pferden passierbar. Einen Monat früher lag Rah-i-turutki vollkommen trocken, und während des ganzen vorhergehenden Jahres ist der Wasserzufluss des Sees so unbedeutend gewesen, dass man an manchen Stellen, die jetzt unter Wasser standen, trockenen Fusses hinübergehen konnte. Im Jahre 1906 war dagegen die Wassermenge so reichlich, dass man glaubte, den Rah-i-turutki während des ganzen Jahres mit Binsenbooten befahren zu können. Bei meiner Fahrt über den See erreichte die Tiefe an keinem Punkte 2 m. Gewöhnlich betrug sie r Meter und weniger. Der Hamun ist also eine seichte Wasserfläche, die als Verbreiterung oder Binnendelta des Hilmend betrachtet werden kann. Das Wasser ist auch sehr trübe. Am westlichen Ufer sieht man aus einiger Entfernung das Zeltdorf Peren-i-murtasa liegen.

Von Lager LXV am Ufer des Hamun liegt in S 2 2° W das Ziel meiner Reise, Malik-i-sijah kuh, und in der Gegend hinter uns sieht man Palan kuh, Sume sijah, Surch kuh, Kuh-i-gerden-i-schutur, Kuh-i-Bendan, Mendscha kuh und Kuh nahr-iahu mader-i-ahu. Der letztgenante ist der letzte sichtbare Berg zur Rechten oder in N 39° W. Rechts davon oder nach Norden, NO und Osten breitet der grosse Hamun seine unübersehbare Wasserfläche aus. Von SSW über West nach NW zeichnen sich die hellblaunen Umrisse der eben genannten Berge und anderer Anhöhen, die das Tal des Hamun im Westen begrenzen, ab.

Von Lager LXVI geht der Weg über Land und Wasser gegen Osten nach Nasretabad, dem Hauptplatz in Seistan, der auf Grund meiner Beobachtungen vom 9. bis 17. April auf einer absoluten Höhe von 523 m liegt. Zunächst führt der Weg gegen SO über ebenen Alluvialboden nach dem Dorf Afsalabad. Dann kommt