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0262 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / Page 262 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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82   EINE ROUTENAUFNAHME DURCII OSTPERSIEN.

ten und Kegeln. Saxaulen und Tamarisken sind allgemein, erstere gleichen mit ihrer Höhe von 4 m kleinen Bäumen. Der Sand nimmt etwas ab. Einem bestimmten

Weg folgen wir nicht, wir gehen nur den Dünen aus dem Wege. Die Saxaulen

stehen besonders dicht und sind sehr üppig. Sie wachsen meistens auf Lehmkegeln, die durch die Wurzeln festgehalten werden, und erreichen eine Höhe von 1 bis 3

m. Ketschuli heisst ein harter, unfruchtbarer Lehmhügel, dessen Oberfläche dicht mit Scherben von Lehmgefässen bestreut ist. Gerden rig ist der Name des weitgestreckten Flugsandfeldes, das wir jetzt umgehen.

Nach einem Wirrwarr hindernder kleiner Dünen, lebender und vertrockneter Tamarisken und Saxaulen kommen wir auf ebenen, hellgrauen Lehmboden, wo der Sand aufhört und auch keine Saxaulen mehr gedeihen. Tamarisken und Steppengras kommen dagegen noch häufig vor. Dann folgen unfruchtbarer Boden und flache Schlammfelder, schar genannt, die fast weiss erscheinen. Etwas weiter wachsen auf diesen spärlich 4 bis 5 m hohe Tamarisken auf niedrigen Lehmkegeln. Linker Hand steht ein gumbes aus an der Sonne getrocknetem Lehm, Gabristan-i-Schela genannt.' Kurz darauf vereinigt sich die grosse Strasse zwischen Nasretabad und Malik-i-sijah kuh mit unserem Wege. Jene Strasse ist jedoch nichts anderes, als ein unbedeutender Pfad, der jährlich durch Regen und Wind verwischt wird.

Dann folgt der Weg dem Flussbett Schela, das hier 6o oder 7o m breit und 6 bis 7 m tief in den Boden eingeschnitten ist. Auf dem Grunde des Bettes standen vereinzelte Salzwassertümpel. Die Ufer sind unfruchtbar. Seit ungefähr Io Jahren soll kein Wasser Schela von Hamun aus erreicht haben. Die Salzwassertümpel im Flussbette rühren von zeitweiligen Abwässern der im Süden liegenden Berge her. Wenn die Wassermenge gross ist, gelangt sie bis nach Gaud-i-sireh. Der Weg kreuzt Schela und setzt über ebenen, unfruchtbaren Boden, der zwischen kevir, schar und Steppe wechselt, weiter fort. Dann wachsen wieder üppige Saxaulen zwischen Sanddünen, die aber spärlich und nicht über 2 m hoch vorkommen. Die Saxaulen erreichen eine Höhe von 5 m. Manchmal folgt der Weg einer trockenen Ablaufrinne von den Bergen, die südlich davon liegen. Dank der frischen, grünen Farbe der Saxaulen und der hellen Reinheit der Dünen ist die Landschaft behaglich und schön. In dieser Gegend wurde das Lager LXXII aufgeschlagen.

Von Lager LXXII geht der Weg in einem nach Westen verlaufenden Bogen 45 km gegen Süden nach lager LXXIII oder Killa rabat. Dabei steigt das Terrain von 581 m auf 989 oder um 408 m. Der Weg ist bequem und steigt gemach über Kieskegel, wo kleine Steinhaufen aufgeführt sind, um bei unklarem Wetter den Weg anzudeuten. Saxaulen kommen bald nicht' mehr vor, nur vereinzelte Grasbüschel wachsen hier und da. Zeitweise sind Ablaufrinnen in den Boden eingeschnitten der nach Süden zu immer merklicher ansteigt. Die Erosionsrinnen werden nach und nach grösser, der Sand grobkörniger.

Z Auf Pi. 9 unrichtig Gabrisk geschrieben.