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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0265 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 265 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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i,

DIE KARAWANENSTRASSE VON TEHERAN NACH MESCHHED.   85

Einer der Wege, auf welchen der Handelsverkehr und der kulturelle Einfluss

den asiatischen Orient um einen Riesenschritt näher an Europa bringen würde, führt von Teheran nach Meschhed. Im Folgenden werde ich mich auf eine kurze Beschreibung des eigentlichen Weges beschränken und mich in keiner Weise mit Schilderungen persönlicher Erlebnisse oder historischer Ereignisse, die sich in jener Gegend abgespielt haben, aufhalten.

Der Weg nach Meschhed ist in 24 mensil oder Stationen eingeteilt. Bei jeder Station befindet sich ein tschaj5ar-chane, eine Art Posthalterei, in der man die auf der letzten Wegstrecke benutzten Pferde wechselt. Diese Reiseart nennt man tschapari oder Kurierritt. Ich für mein Teil beanspruchte nur drei Pferde, eins für meinen

eigenen Gebrauch, eins für mein Gepäck und ein drittes für den lschaftarschagird, der für die Pferde verantwortlich ist und sie nach der vorherigen Station zurückbringt. Für jedes mensil erhält man also einen neuen Stallknecht. Ich reiste allein ohne jede Bedienung, denn der Weg war damals ganz sicher. Früher hingegen waren seine Dörfer und Karawanen häufig von den turkmenischen Stämmen im Norden heimgesucht und geplündert worden.

Über Meidan Topchane oder den Artillerieplatz, gelangt man durch einen der

ödesten Stadtteile von Teheran nach Dervase-i-Churasan oder dem Tore von Churasan, das nördlich vom Shah-Abdul Asim-Tor gelegen ist. Mit vier Türmen verziert und mit blauen, weissen und gelben Steinglasierungen bekleidet, sticht dieses Tor grell ab von der einförmigen, grauen Landschaft und den ebenso grauen Häusern, von denen es umgeben ist. Die Ebene ausserhalb besteht aus Sand und Schutt und ist so gut wie vollständig unbewachsen. Im Süden glänzt die Kuppel über Schah Abdul Asims Grab wie eine goldene Kugel, und im NO erblickt man das Lustschloss Tauschan-tepe auf seinem isolierten Felsuntergrund, während der Demavend, der vom Scheitel bis zum Fusse in seinen weissen Winterstaat gehüllt ist, seinen regelmässigen Kegel über die Bergkämme des Elburs emporhebt. In einer kleinen Zweigkette zur Rechten sieht man den Begräbnisplatz der Parsis, »den Turm des Schweigens». Dieser niedrige Bergrücken läuft in südöstlicher Richtung von der Hauptmasse des Elburs aus, und das Gelände steigt allmählich bis an seinen Kamm, wohin unser Weg führt, um ihn durch einen flachen, sattelförmigen Einschnitt zu passieren. Von hier aus hat man eine vorzügliche Aussicht auf Teheran

mit seinem Gewirr von grauen Häusern.

Nach Osten zu erstreckt sich, so weit das Auge reicht, ein leicht gewelltes Flachland, das vom Fusse des Elburs allmählich nach den ausgedehnten Ebenen Veramins im Süden abfällt, wo hin und wieder ein grauer Fleck das Vorhandensein eines Dorfes andeutet. Hier haben Nomadenstämme von persischer, türkischer oder arabischer Herkunft ihre kischlak, d. h. Winterweidestellen. Die warme Jahreszeit verbringen sie auf ihren jeilak, den Sommerweidestellen in den Bergen. Die Nomaden heissen il oder ilat, und jeder Stamm hat seinen ilchani oder Häuptling.

Durch ödes Land mit spärlichen Steppenpflanzen geht der Weg weiter nach