国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0282 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 282 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000218
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

I00   EINE ROUTENAUFNAIIME DURCH OSTPERSIEN.

eventuellen russischen Invasion nicht ohne Sympathie entgegen. Kaum 1 o km östlich von meinem Wege liegt die starke natürliche Felsenfestung Kelat-i-Naclir, die von MacGregor, Valentine Baker, O'Donovan und Yate beschrieben wird. Der Eintritt ist jedoch Europäern verboten.

Von Chakistar zieht sich das enge Tal mit seinem klaren Bache weiter fort. Die Höhe der Berge nimmt ab, ihre Formen sind mehr abgerundet, der Fels ist mit Erde bedeckt. Das Tal erweitert sich allmählich, und schliesslich blickt man durch seine Mündung auf die endlosen Ebenen Transkaspiens hinaus. Die russische Grenze wird überschritten, und unser kleiner Bach vereinigt sich mit einem andern, der nach dem Zusammenflusse den Namen Atrek führt und nach Norden fliesst. Er war nur 3 m breit und 20-30 cm tief und wurde mehrere Male vom Wege gekreuzt. In der Talmündung selbst liegt die Ruine einer Festung Cheirabad genannt, die von Nadir Schah auf seinem berühmten Feldzug gegen Chiva im Jahre 1740 aufgeführt worden sein soll.

Der Weg wird immer besser und breiter. Vor uns im Norden dehnt sich die unendliche Wüste bis an den fernen Horizont aus, nur an einem Punkte durch eine Oase unterbrochen. Das ist Kahka, das Ziel meines Ritts.

In dem Vorhergehenden habe ich nur einen flüchtigen Überblick über den 800 km langen Karawanen- und Pilgerweg geben wollen, der in fast gerader Linie die Hauptstadt Persiens, Teheran, mit dem Hauptwallfahrtsort des Landes, Meschhed, verbindet. Wir haben gesehen, dass er getreulich dem Südfusse der Bergketten folgt, die nach Norden hin eine natürliche Grenze für Ostpersiens wüstenartige Hochebene bilden. Er vereinigt die Städte und Dörfer, deren Leben und Bestehen von der Wasserzufuhr von den Südabhängen und -tälern der Berge abhängig ist. Das Bergsystem, das Irak-Adschemi von Masenderan und Churasan von Transkaspien trennt, hat in seinen Hauptzügen eine latitudinale Ausdehnung, bildet aber dabei in seiner Form ein schwachgebogenes S. Diese form gibt auch der Verlauf der grossen Karawanenstrasse wieder.

Die absolute Höhe nimmt nach Osten zu ab. Teherans Höhe beträgt 1,132 m; Semnan liegt auf 1,1o6 m, Damghan auf 1,139 m, Sebsevar auf 942 m und Meschhed auf 93o m Höhe, also 200 m tiefer als Teheran. Die Wüstengiirtel, die bei Gusche und Abbasabacl und auch bei anderen Punkten dem Wege recht nahe kommen, sind isoliert und stehen in keinem Zusammenhang mit dem grossen Kevir, von welchem sie durch schwach erhöhten Boden getrennt sind, z. B. die Gegend, in der Turut und Abdul Hial belegen sind. Aber auch niedrige, latitudinal laufende Bergketten bewirken die Trennung.

Wegen seiner Lage am Fusse ost-westlich laufender Bergketten braucht dieser Weg keine Pässe zu überschreiten und ist deshalb auch so eben, dass er ohne weiteres mit Fuhrwerk befahren werden kann. Nur weit im Osten, zwischen Scherifabad und Meschhed kreuzt der Weg eine unbedeutende Bodenschwelle im Kuh-i-mirabi, die