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0010 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 10 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000190
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diesen beiden Berichten wird der Leser so ziemlich alles finden, was zur Vorgeschichte des Landes und der Entdeckungsgeschichte der Ruinen gehört.

Indem ich mich nun auf die Kartenskizze beziehe, welche Klementz seinem Berichte beigegeben hat, möchte ich nur ganz kurz das Folgende über die Lage mitteilen. Wenn der Reisende von Urumtsi aus den Weg über die Westecke der Vorberge des Bogdo öla einschlägt und in etwa fünf Tagen über Dabantschin bei der Festung Kawurga (Kabirga) angelangt ist, so hat er das Tal von Turfan vor sich. Von Kawurga gelangt er durch eine Sandwüste an sandigen Hügeln vorbei in einer mäfiigen Tagereise nach Kyndyk (Tyndyk). Diese Ortschaft liegt in einem tief eingerissenen, sehr engen Tale an einem kleinen Flüfichen und von den hohen Ufern, hinter denen das Kulturland ganz verschwindet, sieht man in der Ferne schon die Baumgruppen, welche die Oase von Turfan umgeben. Von hier aufgebrochen gelangt der Reisende wieder durch eine Wüste in ein paar Stunden an die tief eingeschnittenen Ufer des Jar-Flüfichens und erblickt nördlich und südlich von der Straffe die ersten buddhistischen Ruinen : Stüpas und Türme, zum Teil von kolossalen Dimensionen und auf einer vom Jar gebildeten hochliegenden Insel die Ruinen von Jar-choto oder Jarnaisa. In etwa einer Stunde erreicht man ein neues tief eingeschnittenes Flufibett und erblickt bald darauf unter den Baumgruppen, die den Tag zuvor schon auffielen, die Kulturen und die ersten Häuser von Turfan.

Turfan l) (Kunya-Turfan) zerfällt in zwei Städte: die Tarantschen-Stadt und die etwa eine halbe Stunde davon östlich liegende chinesische Stadt. Südlich von der Chinesenstadt liegen Dunganendörfer und dabei eine alte Moschee, welche sich durch einen hohen Turm auszeichnet und welche einst eine christliche Kirche gewesen sein soll. 2) Neben dieser Moschee ist die furchtbar verwüstete alte Stadt der Uigurenzeit „Alt-Turfan" (cTapbdi Typc aHî) bei Klementz.3) Nördlich von der Chinesenstadt liegen in den Vorbergen mehrere Dörfer und dahinter in kleinen Tälern buddhistische Ruinen, welche auf der Karte von Klementz nicht eingetragen sind. Folgt man der grofien nach Osten führen den Straffe, so gelangt man durch eine Wüste, zu deren Seiten noch lange Ruinen-

  1. Was die Schreibung der Eigennamen betrifft, so habe ich mich im wesentlichen an die Aussprache gehalten, ohne zu sehr von Klementz abzuweichen, nur Turfan, das immer „Turpan" (vbj~) oderU~)ÿ) gesprochen wird, wollte ich nicht andern. Die Orthographie der Hauptnamen ist die folgende:

Idikutschari 5 74.45   v54,\41   (Klementz, Nachr. S. 29), Dakianus: ,,~~ J Dal:iánűs
(gatanov, Zapiski 1. c. S. 226), Karakhodscha finde ich ac~~r~~ (Zapiski VIII, S. 52) und »Íy

(Katanov I. c. S. 226) geschrieben. Klementz schreibt die mongolische Orthographie, die mir an Ort und Stelle beim Zeichnen der kleinen Pläne bisweilen in die Feder geraten ist. (Vgl. Kovalevskij, Dictionnaire

Mongol-Russe-Français, S. 2678   Eine reiche Liste von Ortsnamen des Tales von Turfan

findet sich außerdem noch bei N. F. Katanov (Hiicbxa U. B. KararioBa x b Cu6apii i3 Bocrovriaro Typrec-raua: 3arracsx H ni. AiaoMiii Haywi, ToMV cemaecarb -rperiií, C. ffe'rep6yprb, 1894. Ich zitiere daraus,

S. 74/75 nur die in den folgenden Seiten vorkommenden : jOE.4,3 Tôjôk, z6 1..X.4.3 Astana, jy35?4 Mûrtűk,

wMA.w Sînggîm, v.~,S~.l Lemdschîn   .s,S,„! Lûktschűn und `~,AS~,,~, Sîrkîb, welche den von

Klementz gebrauchten Namen Tojok, Astana, Murtuk, Sengym-a'uz, Lemdschin, Luktschun und Syrcheb entsprechen. Das Sengyma'uz von Klementz gibt Grum Grzimajlo als CbniiuMaysbi gespr. Cbuiruayabi.

  1. Abgebildet bei Klementz, Nachrichten etc. S. 49 und besser bei Donner, Resa, S. 120. S) Während R e g e l Idikutschari Alt-Turfan nennt.