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0117 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 117 (Color Image)

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[Figure] Fig. 95a~c. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000190
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medanischen Periode angehörten, die kulturell bedeutend höher stand als die heutige Bevölkerung. Hat man die Brücke überschritten, so gelangt man an Bauernhäusern vorbei an die grobe Mauer der Festung Jakub Begs, welche bereits Regel in seinen Plan eingetragen hat. Die Mauern sind noch ziemlich gut erhalten und an der Nord-, Ost- und Westseite auch noch der Graben davor. 1)as umschlossene Areal aber ist heute beackert, und die Breschen, die durch die Mauer gelegt sind, dienen vornehmlich den Bauern zum Aus- und Einfahren, zum Ausfahren der Ernte, zum Einfahren des Ruinenschuttes, wie bei Idikutschari. Die Mauern der Festung sind mit sehr breiten Zinnen versehen, zwischen denen nur schmale Lücken stehen. An der Augenseite jeder Zinne ist ein kleines Loch, wie vielfach an chinesischen Festungen, über dessen Zweck ich leider nichts sagen kann. Die Zinnen sind aus groben Luftziegeln auf die Mauer aufgebaut (Fig. 95a), etwa fünf Mauersteine hoch, darauf sind zwei Steine mit den Kanten dachartig hochgestellt (Fig. 95 b) aneinandergelehnt und dann mit Lehm verschmiert, so da& die ganze Zinne oben dachförmig ist. Der Platz, wo die Verteidiger hinter den Zinnen stehen konnten, ist durch einen

Anbau an die Innenseite der Mauer hergestellt (Fig. 95c).

Südlich davon, aber noch nördlich von der Strate liegt ein

   kleiner Tempel, welcher auf dem Plane mit B bezeichnet ist,   7-15711_ ihm gegenüber ein grober bezeichnet mit Ij und ein dritter liegt

näher an der Ostmauer der Stadt des Dakianus. Südlich von II,

   liegen zwei grobe Gruppen von Ruinen, auffallend durch ihre   a   e   b

   langen Mauern, Stúpen und pfeilerartigen Bauten : eine gröbere   Fig. 95.

nördliche Gruppe und eine kleinere südliche.

Noch weiter auf dem Wege nach Tojok-Mazar liegen sowohl nördlich wie südlich noch Reste von Gebäuden, meist schrecklich zerstört; bemerkenswert ist aber ein grober Stûpa nördlich an der Straf3e, welcher eine gute halbe Stunde von Idikutschari entfernt liegt. Er ist außen formlos, aber innen hohl, und es führt im Innern eine Bank herum. Über diesen Stûpa hinaus gibt es bis Tojok-Mazar keine nennenswerten Ruinen mehr.

Bevor ich ein paar Worte über die Stûpengruppe sage, möchte ich noch die Tempel B und JI: behandeln.

Tempel B.

Dieser kleine, einst recht hübsche Tempel (Fig. 96) besteht aus einem Hof von etwa 15 m Breite und sicher mehr als 20 in Tiefe, der einst überall mit Mauern umgeben war; die Front, nach Süden orientiert, ist jetzt zerstört, so dab sich nichts mehr darüber sagen läbt. In einem Abstand von 2,75 m von der West- und Ostwand und von 5,80 m von der Nordwand steht das Hauptgebäude , welches in zwei Teile zerfällt: einen massiven Pfeiler mit vorliegenden Seitensockeln in ganzer Breite, welcher mit diesen 9,45 m breit und 5,50 m tief ist, und hinter welchem ein quadratischer Sockel, 2,75 m ins Geviert, liegt. Vor diesem Pfeiler liegt eine kleine Zella mit 2,14 ni dicken Wänden und einem nach Süden gewendeten, 2,75 in breiten Eingang, welche ganz mit Trümmern von Tonstatuen angefüllt ist; Füge, welche auf bemalten Lotusblumen stehen, Ohrschmuck, Schmuckketten, Kleiderteile und Körperglieder etwa in Lebensgröbe, alle aus Ton geformt und bunt bemalt, liegen wirr durcheinander unter anderen Trümmern, welche wohl dem Dache angehört haben. An der Nordwand der Zella ist ein 3 m breiter, etwa 2 m tiefer Sockel für die Hauptfigur;

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