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0121 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 121 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 99. Plan sketch of the south small Stûpa groupe, east of the wall of Idikutschari.Planskizze der kleineren südlichen Stûpengruppe, östlich von der Mauer von Idikutschari.
[Figure] Fig. 100. Ornament of the pedestal from Stûpa D.Ornament auf dem Sockel von Stûpa D.

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doi: 10.20676/00000190
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mauer. In dem gröfieren Hofe sind vier Stúpas und in der nordwestlichen Ecke noch ein Ge-

bäuderest, neben welchem wiederum Gräber

liegen (C). Aus dieser Ecke stammt ein Schädel,   —

der ins Museum gelangt ist. Es war am 24. De-

zember, als ich hierum die Mauer biegend, einige   W   ° I   O   O

Türken verscheuchte, welche die Gräber ge-   D   o I r-,
öffnet hatten. Alle Stúpas haben auf dem Sockel

hübsche, schildförmige Ornamente (Fig. 100) ge-   °

B

habt, welche bei dem Stúpa der Südwestecke (D)   f

(Fig. 101) am besten erhalten waren. Sie sind   1   A
stilistisch sehr interessant, weil ähnliche Schild-

ornamente auf den manichäischen Miniaturen,

welche aus a in Idikutschari stammen, vor-   Fig. 99. Planskizze der kleineren südlichen

kommen. Der über dem Sockel sich erhebende   Stüpengruppe, östlich von der Mauer von

Körper des Stúpa hat überall bis zum Über-   Idikutschari.

gang in die Kuppel Balkenornamente: aufrecht-

stehende Balken mit seitwärtsgehenden Tragbalken, welche aus Lehm geformt sind, aber deutlich Holzbau nachahmen. In der Tat mufi es in den Bauten von Idikutschari solche Holzeinbauten gegeben haben, abgesehen von den aus Holz aufgesetzten Aureolen mit Pfeilern und Dächern und den eingesetzten meist einst prächtig bemalt gewesenen Türrahmen. Die Ähnlichkeit dieses Dekors mit den Balkenanlagen alter deutscher Bauernhäuser ist zu auffällig, uni nicht erwähnt zu werden.

Der Eingang des grofien Hofes hat nach Süden gelegen; unmittelbar î vor diesem Eingang steht ein viereckiger Pfeiler, der einst Nischen

gehabt hat. In dem südlichen Hofe liegt nur ein Stúpa (A).

Alle Stúpas unterscheiden sich von den übrigen der buddhi- Fig. 100. Ornament auf stischen Welt dadurch, dafi sie nicht massiv sind, sondern aus hohlen dem Sockel von StüpaD. Gebäuden bestehen, deren Kuppel auf einen quadratischen Unterbau

aufgesetzt ist; den Übergang vom Unterbau zur Kuppel vermittelt das den Stalaktiten ersetzende, schon oben erwähnte, muschelförmige Vorsetzblatt. Bisweilen besteht die Kuppel aus zwei Gewölben übereinander (wie bei Stúpa A); in diesem Falle hat das untere Gewölbe in der Mitte der Decke eine runde Öffnung, so daf3 man von unten aus das obere Gewölbe erblickt. Klementz teilt in seinem Berichte mit, dan er in keinem dieser Gebäude Spuren von Fresken entdecken konnte. Ich habe mich, durch die Sonderbarkeit der Bauten gereizt, die Mühe nicht verdriehen lassen und bin in alle Gebäude hineingekrochen. In Stúpa A der kleinen Gruppe fand sich in der Tat Spur von Bemalung und zwar sehr reicher. Ich babe erwähnt, da& dieser Bau ein Doppelgewölbe hat: das untere hatte einst prachtvolle dekorative Fresken, welche aber jetzt völlig zerstört sind, während das obere Gewölbe blofi getüncht war. Der etwa mannshohe, quadratische Unterbau war ebenfalls prachtvoll dekoriert, ist aber jetzt völlig verkratzt; nur das viermal vorkommende Ornament des in den Ecken liegenden Vorsetzblattes (Taf. XXI, Fig. 1) war, da hier und dort ein Stück erhalten war, zweifellos zu rekonstruieren und ebenso die in denselben prächtigen Farben gehaltene Borte des Unterbaues (Taf. XXI, Fig. 2). Den Eingang bildete ein schmaler, jetzt

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