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0168 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 168 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000190
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Kranzes ist je eine zwei- oder dreifigurige Gruppe in ungemein zarten Farben gemalt: leider sind viele durch die Türken herausgesto&en, aber die erhaltenen zeigen brahmanische Asketen, Bodhisattvafiguren mit Adoranten u. s. w. Die äul3ere Bahn der Scheibe enthält auf hochrotem Grunde farbenreiche Ornamente. Acht herzförmige, mit der Spitze nach außen gewandte Blätter geben dem Ganzen den Charakter einer Lotusblume: nur ist für

die Hauptkonstruktion nicht der Charakter der Blume beibehalten, sondern so stilisiert, dafi die sechs Blätter nur durch Bahnen stilisierter Formen ausgedrückt sind, so daf3, wo die Bogenlinien sich zur Spitze nach innen wenden, eine wirkliche Blume aufgesetzt ist, während die an den Rand gehenden Spitzen der acht Blätter volutenartig umgebogen sich nähern und mit einer Palmette gefüllt sind. Zwischen den Bügeln tritt der hochrote Hintergrund wieder hervor. Von den Voluten herab füllen Weintrauben und Blätter aus. Blumenblattförmige Ornamente binden die einzelnen Teile, und in den Lücken zwischen den verbundenen Herzblättern erscheint ein kurzes, aus zwei Blumen bestehendes Ornament auf hochrotem Grunde. Es ist unmöglich, alle Farben des äußerst geschmackvollen Musters aufzuzählen; es kommen vor: Hochrot als Grund, Schwarz, Weifi. Braunrot und Dunkelbraun, Hellblau und Dunkelblau, Hellgrau und Dunkelgrau. Der rechte und der linke Flügel jedes herzförmigen Blattes hat eine andere Verteilung der Farben, doch so, da& diese zwei Kombinationen sich regelmäßig wiederholen, auch die Blumen innerhalb der Herzblätter wechseln ab. Eine Farbe aber ist erloschen, da immer eine Stufe fehlt; wahrscheinlich war es Gold, das abblätterte, oder Hellgelb, das nur selten in unseren Fresken sich erhalten hat und sicher oft ergänzt werden muß. Die Teile der Decke, welche zwischen den beschriebenen Scheiben freibleiben, grofie vierstrahlige Sterne, sind hellblau bemalt, und vier weihe fliegende Kraniche sind so verteilt, daß ihre Füge nach den Spitzen liegen. Ich habe leider keine Gelegenheit mehr gehabt, dieses ebenso schöne als interessante Muster, das uns in der ostasiatischen Kunst so oft begegnet, noch kopieren zu können. Der Aufenthalt in diesen eisig kalten Räumen konnte nie zu lange dauern und so habe ich leider schließlich unter dem Eindrucke anderer Dinge darauf vergessen.

Auch die niedrigen Nebengänge und der Gang hinter dem Pfeiler waren mit Fresken geschmückt, sie waren aber viel minderwertiger als die der groben Halle B und sind sehr zerstört.

Weiter nach rechts treffen wir auf einen neuen Eingang. Er führt in eine gewölbte Halle D von 2,70 in Breite und 7,40 in Tiefe, hinter der eine durch eine Stufe markierte Cella E liegt von ebenfalls 2,70 m Breite und 3,70 m Tiefe. Hier hat allein Anschein nach eine grobe Buddhastatue gestanden, aber alles ist zerschlagen und zerstört. In den Seitenwänden der Halle D sind auf beiden Seiten je drei Nischen, welche 1,50 m tief und etwas über Mannshöhe hoch sind. Die sechs Wandflächen: hinter dem Eingange, hinter der ersten und hinter der zweiten Nische sind je mit der Figur eines sitzenden Mönches bemalt. Jede dieser sehr hübsch gezeichneten Figuren hat eine Höhe von 1,20 in und darüber; jedesmal ist das Gesicht, das der Cella E zugewandt war, zerkratzt und leider ebenso eine große rote Inschrifttafel neben der Figur, so da& nichts mehr zu lesen ist. Hinter dem Mönche (vgl. die Skizze) ist jedesmal ein Baum, meist ein Obstbaum , an dem in einem Sacke (Pâli: thavikâ) die Almusenschale des Mönches hängt, daneben wohl auch ein dütenförmiges Blumenkörbchen und vor dein Mönche eine Wasserflasche. Wir haben schon einmal sechs Hauptschüler Buddhas begegnet: in der Höhle Nr. 2 vor Sengym'auz, dort waren ihre Bilder aber auf den Rückwänden der Nischen. Ebenso haben wir in der