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0031 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.1
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.1 / Page 31 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000040
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Sehr steif und konventionell dargestellt ist der weißlich-grüne Überwurf, der mehr und mehr die Form einer großen Muschelschale annimmt. Am Rande rechts ist ein kleiner Streifen einer aus kleinen weißen Quadraten bestehenden Schmuckborte erhalten. (Dieselbe Einfassung ist auch auf Tafel 35 am linken Rande des Überwurfs zum Teil erhalten).

I B 8197. Fundort: Naksatra-Höhle, Schör-tschuq. Größe: 51 cm h. Alter: B. Jhdt. (S).

33

a) Bodhisattva( S)-Halbfigur.

Diese merkwürdige Statue ist bis auf einige weiße Gewandfalten um den Hals und abgesehen von den Schmuckketten, vollkommen unbekleidet. Sie ist mit einer feinen, mattglänzenden Farbmasse (weiß und fleischfarben) überzogen. Das schön geordnete Haar ist von blauer Farbe, schwarz dagegen die Farbe von Brauen, Schnurrbart und Lidspalten. Durch rote Linien verstärkt sind die Ansätze der Nasenflügel, des Unterkinns, der Augendeckel und die Windungen der Ohrmuscheln. Die Stirnfalte (oder tilak6) ist vertieft und niit feinen rötlichen Linien eingefaßt.

Die Krone zeigt abwechselnd rotbraune und grüne Streifen; ihr Oberteil ist, wie gewöhnlich, zerstört. Fremdartig ist der Schmuck, er besteht aus einem unter dem Busen den Körper gürtelartig umfassenden geflochtenen (S) Band bläulicher Farbe, von dem seitlich je ein ähnliches Band R. und L. herabhängt, um hinter den Hüften zu verschwinden. Von dem Gürtel hängt, in der Körpermitte, eine (goldene) Kette herab, die drei goldene, rundum mit grünen Edelsteinen besetzte Scheiben trägt.

I B 8200. Fundort: Letzte Höhle, „letzte" Anlage, Qyzil. Größe: 5o cm h. Alter: 8.-9. Jhdt. (S).

b) Devatä-Halbfigur.

Der grüne Überwurf hängt vom Hinterkopf herab und umgibt den nackten, fleischfarben bemalten Oberkörper in ungeschickten Falten. Auch der Körper ist recht ungeschickt modelliert, während das Gesicht mit einer gut modellierten, häufig vorkommenden Form hergestellt ist. Haar- und Augenlideransatz, wie auch die Falte des Unterkinns, sind durch scharlachrote Linien hervorgehoben, auch der Mund ist scharlachrot.

Auf den schwarzen Haaren sitzt die übliche Kranz-Krone, auf der Spuren von grüner Farbe erscheinen. Das Haar fällt in schweren Massen auf die Schultern und löst sich dort in Locken auf.

Ein gelbes Armband ziert den rechten Oberarm. Gelb ist auch die Halskette, deren gelbe Pendants mit grünen Steinen besetzt zu sein scheinen —die Farben sind hier ziemlich verwischt. Ein gelber (goldener) Gürtel umschließt den Leib; die runden Edelsteine darin scheinen grün gemalt gewesen zu sein. Je zwei Perlenketten, die äußere gelb, die innere grün, laufen auf jeder Seite von den Schultern zur Körpermitte und sind an einer in der Mitte der Gurtkette befindlichen Schmuckrosette befestigt.

I B 8201. Fundort: Naksatra-Höhle, Schór-tschuq. Größe: 50,5 cm h. Alter: B. Jhdt. (0.

34

Halbfiguren zweier Devatäs und eines Dämonen (S).

a) und b) Devatä-Halbfiguren.

  1. Das Gesicht ist stark ostasiatisch verändert, besonders sind die Augen schräg gestellt. Frisur und Krone lassen ihre Entstehung aus Gandhära-Vorbildern noch gut erkennen. Eine űrná erscheint auf der Stirn in der Form eines flammenden Kleinods.

I B 7619. Größe: 46 cm h.

  1. Der vorhergehenden Figur ähnlich, aber, was in der Abbildung nicht recht zum Ausdruck kommt, von größerer Anmut. Die űrnä fehlt; die Ohrläppchen sind sehr groß, aber ohne Durchbohrung.

I B 7618. Größe: 4o cm h.

  1. Halbfigur eines Dämonen (S).

Die Abzeichen des Dämonentums (Hauer, zugespitzte Ohren, hervorquellende weit geöffnete Augen) fehlen; auch sind die blaue Hautfarbe und das rote Haar keineswegs sichere Zeichen, daß wir einen Dämon vor uns haben. Das Haar ist in sehr mißverstandenen Locken dargestellt; man darf annehmen, daß hier eine Entstellung der Frisur auf Taf. 19 a vorliegt.

Die Figur trägt Kettenschmuck und Schmuckbänder.

I B 7621. Fundort: Stadt auf dem Yär (Yär-choto), bei Turfan. Größe: 48 cm h. Alter: 9.—ro. Jhdt. (S)

35

Drei Devatä-Figürchen, Gandhära-Stil.

a) Beschädigte Figur in der Tracht einiger der Halbfiguren des

Typus a Taf. 30-33; alle Ergänzungen aus abgetöntem Gips.

I B 7352. Größe: 39,5 cm h.

b) und c) Reste ähnlicher Figürchen, mit anderer Haartracht.

  1. I B 7354• Größe: 29,2 cm h.

  2. I B 7353• Größe: 29,2 cm h.

Fundort: Höhle 13, Qum-Tura. Alter: 7.-8. Jhdt. (t').

36

Zwei Devatä-Figürchen, Gandhära-Stil.

a) stehende, nach links geneigte Figur ungewissen Geschlechts

in der Kleidung der Halbfiguren des Typus b (Tafel 31-33). Der

Kopfputz mit den flatternden Bändern kommt in der sassanidischen

und in der Gandhära-Kunst vor.

I B 8207. Größe: ca. 5o cm h.

b) Ähnliche, nach rechts geneigte Figur.

I B 8208. Größe: ca. 48 cm h.

Fundort: Nak atra-Höhle, Schőr-tschuq. Alter: 7.-8. Jhdt. ( t).

37

Antikisierende Relieffigürchen a us einer Gruppen-d a r s t e 11 u n g (bei der Ausgrabung als Niobiden-Gruppe bezeichnet).

  1. Kopfloses Relieffigürchen mit weißgrauem Unterkleid und rötlich grauem Obergewand. Die goldene (gelbe) Schmuckkette fällt bandelierartig von der linken Halsseite unter die r. Schulter,vergl. die Amulettketten, Taf. r-3.

I B 7897. Größe: 36 cm h.

  1. Ähnliche Figur. Grünliche Gewandung, gelber Schmuck (vergl. Taf. 31, 33, 36). I B 7895. Größe: 39 cm h.

  2. Ähnliche Figur. Untergewand rot, Obergewand grün. Schmuckketten grün. I B 7898. Größe: 36 cm h.

  3. Ähnliche Figur. Dunkelgrünes Gewand. Die Gürtelschärpe dunkelblau.

I B 7899b. Fundort: Naksatra-Höhle, Schőr-tschuq. Größe: 39,5 cm h. Alter: 7.-8. Jhdt. (t7.

38

Bodhisattva- oder Devatä-Statue aus Chotscho.

(vergl. Chotscho, Tafel 53).

Diese schöne Statue wurde von der zweiten Expedition in dem kleinen Tempel östlich von Chotscho, (Russisch B der Grünwedelschen Karte) entdeckt. Nach Entfernung des Schuttes aus der Cella ergab sich, daß die schmalen Wände neben der Tür durch jüngere, davorgesetzte Mauern verkleidet waren. Bei Entfernung dieser, nur etwa 1,50 m hohen Wände fand sich, in einer flachen Nische der östlichen Türwand, die abgebildete Statue. Sie war mit starken Holzdübeln an der älteren Mauer befestigt; da diese aber bis zur Schulterhöhe der Figur zerstört war, fehlten auch Kopf und Schultern der Statue.

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