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0018 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2
中央アジアの仏教古代後期 : vol.2
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2 / 18 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000040
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wiedergeben. Bei Firdusi (f 1020) tritt Mani als Prophet auf, der sich durch seine Malkunst als göttlicher Bote ausweist und aus den beiden folgenden Zitaten ersieht man, wie die Legende sich mit Manis Kunst beschäftigt.

Abit'l Ma`a1i (um 1092) berichtet in seiner Darlegung „der Religionen" (Mani, S. 371) folgendes:

„Dieser Mann [Mani] war Meister in der Kunst der Malerei. Er trat in der Zeit des Schâpür, des Sohnes des Ardashîr, unter den Magiern auf und erhob Anspruch auf die Prophetenwürde. Sein Legitimationsmittel war die Kunstfertigkeit im Schreiben und in der Malerei. Wie man sagt, zeichnete er auf ein Stück weißer Seide einen Schriftzug nieder in solcher Weise [d. i. so fein], daß man dieses Stück Seidengewebe fadenweise ausziehen konnte, ohne daß jener Schriftzug sichtbar

geworden wäre"

Auch Mirchond (j 1498) lobt die Malkunst des Mani, und diese späten Berichte legen Zeugnis ab von dem gewaltigen Eindruck, den seine Malereien auf die Zeitgenossen ausgeübt haben müssen. Mirchond schreibt (Mani, S. 38o) :

„Mani war ein Maler sonder Gleichen, so daß er, wie man sagt, mit seinem Finger [d. i. „aus freier Hand"] einen Kreis von fünf Ellen Durchmesser beschreiben konnte, und wenn man mit dem Zirkel nachprüfte, so konnte man von Ungleichmäßigkeit in den einzelnen Theilen der Kreisumfassung durchaus nichts vorfinden"

Uber die Art der Gemälde des Mani wissen wir nur wenig, er soll aber sowohl Tempel mit Wandgemälden, als auch ein Buch, nämlich sein A'rtäng genanntes Evangelium, mit Miniaturen geschmückt haben.

Hyde' erwähnt zwei von Mani mit Wandgemälden verzierte Tempel:

JOEI   OEl;

Apud Rustami Epitomatorem legitur

Tchighîl est picturarum domus Chinensis, scil. illud Delubrum quod in regno Chinae Manes Magister pinxit. Quod autem dicunt de Chinâ, intelligendum est de Turkistân, ubi Manes commoratus est. Et ibidem est alia Ecclesia dicta Z i. Ghalbfla, quam Manes picturis ornavit. Et ibi est urbs Tchighîl.2 Ille enim numquam fuit in Chinâ "

Ein Ort Ghalbila ist uns nicht bekannt; wenn man aber etwa Ghulghula   statt Ghalbila (a-10 lesen dürfte, so wäre
dies ein anderer, unsicherer Hinweis auf Bämiyán, dessen Festungsruine heute wenigstens diesen Namen führt.

Uber die Miniaturen im Buche ärtäng wissen wir nichts. Sicherlich aber glichen sie den Fragmenten, die wir in Chotscho gefunden haben in Ausführung und Komposition. Flügel schreibt (Mani, S. 384):

„Selbst aber auch die Perser geben nicht näher an, was jene Gemälde im Artänk darstellten. Unstreitig bezweckten

sie eine mehr sinnliche Einkleidung der höheren kosmologischen Anschauungen Mânî's    Viele
seiner Lehren, gleich denen der Gnostiker, eignen sich mehr zur Darstellung in Bildern als in Worten"

DIE SCHRIFT DES MANI

Der künstlerische Sinn Manis äußerte sich auch in dem von ihm für seine Religionsgenossen eingeführten Schriftcharakter.

Er vereint nämlich die Vorzüge ungemeiner Klarheit und großer Schönheit in höherem Grade als irgend eine andere uns bekannte semitische Schrift; nur die für Titel u. dgl. verwendete, verkünstelte Zierschrift hat auf die Klarheit zu Gunsten der Schönheit verzichtet. Die Entstehung der manichäischen Schrift wird von An-Nadim in seinem Fihrist der Tradition nach folgendermaßen geschildert:

„Bericht über den manichäischen Schriftcharacter

Der Erfinder des manichäischen Schriftzugs ist Mini, der ihn ebenso aus dem persischen und syrischen ableitete, wie er seine Lehre aus der magischen und christlichen Religion zusammensetzte. Die Buchstaben desselben sind zahlreicher als die der arabischen Sprache. Mit dieser Schrift schreiben die Manichäer ihre Evangelien und ihre Gesetzbücher. Die [manichäischen] Bewohner Transoxaniens und Samarkand's bedienen sich dieses Schriftcharacters zu ihren [manichäischen] Religionsbüchern und er heißt davon der Schriftcharacter der [manichäischen] Religion. Auch die Marcioniten haben eine ihnen eigenthiimliche Schrift. Ein glaubwürdiger Mann berichtete mir, daß er diese gesehen. Sie gleiche,

1 Thomas Hyde, Veterum Persarum et Parthorum et Medorum Religionis Historia, Oxford 176o, S. 283 ff und 284.

2 cigil. Es gab wenigstens zwei Orte desselben Namens; der eine, hier wohl gemeinte, lag in der Nähe von Taràz (beim heutigen

Aulie-ata), der andere im Gebiet von Kàsyar. Auch hieß cigil ein Stamm türkischer Nomaden, der in der Gegend von Qujas (hinter Barsyän) hauste. C. Brockelmann, Mahmud alKa gharzs Darstellung des türkischen Verbalbaues, Keleti Szemle 1919, S. 31, Anm. 6.

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