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0052 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / Page 52 (Grayscale High Resolution Image)

Captions

[Figure] @l Temple No.19, Bazaklik (according to Grunwedel)TEMPEL No. 19, BÄZÄKLIK. (Nach Grünwedel.)
[Figure] @r The design of a temple flag from "Chotscho"SCHEMA EINER TEMPELFAHNE. AUS „CHOTSCHO".

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doi: 10.20676/00000040
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Auf dem Haupt trägt er eine dreizackige Krone mit auf die Schultern herabfallendem Kopftuch; sie wird durch ein unter dem Kinn geknüpftes Band auf dem Scheitel festgehalten.

Sehr schön ist der lange, rotbraune, mit einem gestickten oder gewebten Muster gegenständiger Blumen verzierte Rock. Er wird um die Hüften durch einen goldbeschlagenen Gurt festgehalten, von dem zahlreiche Riemen und eine Anzahl von Gegenständen schwer bestimmbarer Art herabhängen.

Einige dieser Gegenstände mögen Messer in ihren Scheiden oder auch Eßstäbchen in ihrem Futteral sein. Der gekrümmte weiße Gegenstand am Rockschlitz r. könnte allenfalls ein Pfriem oder ein Schleifstein sein, und den größeren, dunkelfarbigen Gegenstand mit gelben Riemen (oder Beschlägen?) möchten wir für eine Tasche halten. Ganz unbekannt ist uns der weiße, spatelartige Gegenstand neben dem „Schleifstein".

Am Rockschlitz erscheint noch ein Teil des hellfarbigen Beinkleides und der hohe schwarze Stiefel.

Nicht zu erkennen ist die Art, wie der Rock geschlossen wird; wir möchten vermuten, daß dies nach r. geschah.

In den Händen trägt der Fürst einen Blütenzweig mit Blättern und zwei Blumen, die, wie es scheint, Astern oder Georginen darstellen sollen.

Rechts und links, etwa in Kniehöhe, sind die Gestalten zweier kleiner Knaben aufgemalt, die, wie schon Grünwedel mit Heranziehung eines Zitats von J. Ph. Vogel betont, ihre Vorbilder in der Gandhära-Kunst habens.

Reste von Aufschriften in uigurischen Lettem sind hier und da erhalten: ganz oben r.: bu t .... und unten 1. : b[u]tngr... ; offenbar war hier der Name des Dargestellten verzeichnet.

Die Tempelfahne trägt auf beiden Seiten fast genau dasselbe Bild; wahrscheinlich ist jedesmal dieselbe Pause benutzt worden. Die geringen Abweichungen hat der ausmalende Handwerker verursacht.

Der Stoff der Fahne ist Leinenzeug: dieLeinenfasern sind mit einigen Fasern der Boehmeria nivea gemischt. Vor dem Auftragen der Farbe hatte man den Leinenstoff mit einer sehr dünnen Schicht Stärkemehles überzogen; wo keine Farbe aufgetragen ist, fehlt die Stärke.

TAFEL 18

Bruchstück einer Wandmalerei; Stifterbild, uigurischer Fürst

Kat. No. IB 8381. * Größe: 55 x 36 cm. * Fundort: Bäzäklik b. Murtuq.

Alter: B.-11. Jhdt.

Der Tempel No. 19 der großen Anlage von Bäzäklik ist ein in den Conglomerat-

stein geschnittener Höhlentempel. Er ist ausgezeichnet durch ein „hohes offenes SCHEMA EINER TEMPELFAHNE.

bogenförmiges Fenster" über der Tür; im allgemeinen fehlen Fenster in den   AUS „CHOTSCHO".

Felsentempeln wie in den Freibautempeln Ostturkistans. Wir glauben, daß sogar gern auf das Licht verzichtet wurde, das durch die Türen eindrang: die Malereien wirken am besten im unsicheren, schwankenden Licht der großen Korblaternen, deren Reste wir in großen Mengen in allen Siedelungen gefunden haben, auch in den alten, von den rückläufigen Einflüssen Chinas ganz unberührten, der Gandhära-Kultur zuzuweisenden Kultstätten von Tumäuq

TEMPEL bei Maralbaschi. No. 19, BA-

zAKLIK. Der Tempel ist ein schmales Tonnengewölbe, dessen Stúpa ungewöhnlich weit nach vorn gerückt ist, so daß

(Nach es) ° der hinter ihm hegende Raum fast ebenso groß wie die vor ihm liegende Cella ist.

1 Bericht, S. 73: J. Ph. Vogel, Note sur une statue du Gandhára, Bull. de l'école française d'Extrême Orient, avril—juin 1903.

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