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0012 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
中央アジアの仏教古代後期 : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / 12 ページ(カラー画像)

キャプション

[Photo] 1 寺院の僧房の後壁部分 “合唱隊のいる”寺院の東隣 キジル ネットのコーナー1箇所のみ採取した 代赭石(?)で造られたTEIL DER RÜCKWAND DER CELLA DES TEMPELS östl. neben dem Tempel „mit dem Musikerchor", Qyzil. Nur eine Ecke des Netzes ist aufgenommen worden ; es war in Röthel (?) ausgeführt.
[Photo] 2 同じ寺院の側壁 代赭石(?)で造られたネットのコーナーとトレースで書き込んだ頭部SEITENWAND DESSELBEN TEMPELS, mit der Ecke eines in Röthel (?) ausgeführten Netzes und in Röthel mittelst Pause eingezeichnetem Kopf,

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doi: 10.20676/00000040
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abzuheben. Zuweilen, aber selten, wurde auch unmittelbar auf den Stein gemalt. Der aufgetragene Verputz wurde sehr sorgfältig geglättet und dann mit einer ganz dünnen Schicht weißer Farbe — wir halten sie für sehr feinen Stucco — überzogen. Nun war

die Wandfläche für die Bemalung vorbereitet. Diese vollzog sich ohne oder mit Benutzung eines „Netzes".

Zu figurenreichen Gemälden aber

wurde das Netz verwendet; wir geben anbei zwei Abbildungen, die die Art dieses Hilfsmittels und seiner Verwendung veranschaulichen.

Das Netz (Abb. I) besteht aus einer Anzahl ineinander hinein gezeichneter Rechtecke, die zuweilen durch zwei diagonal gezogene Linien gekreuzt werden'.

Auf das Netz wurden die einzelnen Pausen, eine jede anihrcrStclle,aufgelegt, die Umrisse hergestellt, nachgezogen (Abb. 2) und dann das Bild ausgemalt.

Die lange Aufschrift in Brähmilettern (Abb. t) ist in tocharischer Sprache verfaßt, aber noch nicht übersetzt. Ob sie auf das in das Netz einzutragende Gemälde Bezug hat, vermögen wir nicht anzugeben.

ABB.2. SEITENWAND DESSELBEN TEMPELS   Die Verwendung von Pausen ist in

mit der Ecke eines in Röthel (?) ausgeführten Netzes und

in Röthel mittelst Pause eingezeichnetem Kopf,   allen von unsuntersuchtenTempeln nach-

weisb ar,in den ältesten wie in den jüngsten .

Wir können mit Sicherheit angeben, daß in der älteren Zeit (z. B. in Qyzil) die Maler keine Mönche, sondern Berufsmaler waren; sie haben in manchen Tempeln die eigene Person in einer Bildecke abkonterfeit und Tracht und Bewaffnung beweisen, daß sie zur „tocharischenCO Laienbevölkerung des Landes gehörten. Bemerkenswert sind die an altägyptische Perrücken erinnernden Haartrachten' (vergl. nebenstehende Abbildungen).

In den jüngeren Siedlungen, z. B. in den ming öi von Bäzäklik, finden wir die Umrißzeichnung noch sehr deutlich auf manchen fertigen Wandgemälden erhalten.

Aber in dieser späteren Zeit haben die Maler, uigurische Türken oder Chinesen, sich keineswegs bei der Ausmalung genau an die Umrißzeichnung gehalten. Man sieht vielmehr an den äußerst flotten Linien, daß der Maler jeden Typus gewissermaßen auswendig konnte und ihn malte, oder besser schrieb, wie man etwa einen komplizierten chinesischen Schriftcharakter schreibt. Man darf vielleicht also annehmen, daß zunächst die aus dem Westen kommende Pausenmalerei übernommen wurde, dann aber die ständig wiederkehrenden Typen aus freier Hand beliebig wiederholt wurden.

Jedenfalls würde obige Annahme eine Erklärung geben für das außerordentlich konservative Wesen der chinesischen Malerei.

Ob die Maler der späteren Zeit, deren Arbeiten wir besonders in Bäzäklik angetroffen haben, Mönche oder Berufsmaler waren, können wir nicht angeben.

Die Farben, die für die Wandgemälde verwendet wurden, sind durchweg Temperafarben, die man unschwer mit einem angefeuchteten Finger entfernen kann.

Es ist auffällig, daß manche Gruppen von Tempeln Farben verwenden, die bei den benachbarten Gruppen kaum oder gar nicht vorkommen. Man kann wohl sagen, daß fast jede Gruppe ihre eigene Farbenskala hat.

In Qyzil ist die beliebteste Farbe für den Hintergrund zahlreicher Wandgemälde das kostbare, strahlende echte Ultramarinblau,

I Wir sind überzeugt, daß die von Grünwedel, Kultstätten, S. 181, 2 Der Wiedergabe und der Lesung der Aufschriften auf den Namen-

Fig. 419 gegebene Zeichnung nur die mißverstandene Wiedergabe   kartuschen der Maler können wir kein unbedingtes Vertrauen ent-

eines solchen Netzes ist.   gegenbringen.

In der großen Tempelanlage bei Qyzil haben wir zahlreiche kleinere Heiligtümer in den verschiedenen Stadien der Vorbereitung für den Maler angetroffen. Es fanden sich da Räume, in denen die geglätteten Wände erst mit der feinen Stuckschicht überzogen worden waren; in einigen dieser Räume waren kurze Brähmiaufschriften in schwarzer Tusche unregelmäßig über die Wände verteilt, und wir glauben, daß diese Aufschriften die Angaben für die Maler enthielten, welche Pause an der bezeichneten Stelle anzusetzen sei. In anderen Tempeln war das Bild in schwarzen Umrissen fertig zur Ausmalung auf die Wand gezeichnet; in einem wenigstens hatten die Maler die Ausmalung zum größten Teil vollendet. Aber alle diese Bilder waren einfache Darstellungen, die nur wenige Figuren enthielten, und hier hatte man des Netzes nicht bedurft.

ABB. 1. TEIL DER RÜCKWAND DER CELLA DES TEMPELS östl. neben dem Tempel „mit dem Musikerchor", Qyzil. Nur eine Ecke desNetzes ist aufgenommen worden ; es war in Röthel (?) ausgeführt.

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