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0025 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / Page 25 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000040
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Cella eine Kuppel, die übrigen Räume sich überschneidende Tonnengewölbe. Die altkaschmirische „Laternen-" oder pyramidale „Kasetten-Decke" konnte im Luftziegelbau nicht leicht hergestellt werden. Man begnügte sich daher, sie als gemaltes Muster in der Deckendekoration von Freibauten zu verwenden (Kultst. S. 318) und zwar in den Decken von Tonnengewölben.

Sie werden aber auch in den Felsentempeln von Bäzaklik und Ciggan Köl bereits nicht mehr in den Stein eingemeißelt, son-dem als Muster auf die Wölbung aufgemalt (Abb. 17).

VERTEILUNG DER BILDER A N DEN TEMPELWÄNDEN Genaue Angaben über die Verteilung der Bilder an den Wänden der Heiligtümer können nicht gemacht werden, denn es gibt keine feste Norm; wir müssen uns damit begnügen, dem Leser einen ungefähren Begriff davon zu geben.

Verteilung und Gegenstand der Wandgemälde sind in den verschiedenen Kultstätten und Tempelarten, sowie in den Epochen, denen die Siedelungen angehören, auch verschieden geartet, und es ist zu beachten, daß im allgemeinen die Ansiedlungen um so älter sind, je weiter sie nach Westen, um so jünger sind, je weiter sie nach Osten liegen

DIE GROTTENTEMPEL : Bauart 1. Die langen Hallen dieser Bauart haben, in älterer Zeit, wenn man nach dem Beispiel der „Seefahrerhöhle" in Qyzil schließen darf, an den Langwänden rechts und links Darstellungen legendenhafter Erzählungen (avadűna) zwischen breiten Schmuckborten getragen; die Kultfigur dürfte ihren Platz an der Rückwand gehabt haben. Das Tonnengewölbe war, soweit erhalten, mit jenen schematischen Darstellungen von Berglandschaften bemalt, auf die wir weiter unten zurückkommen werden.

In späterer Zeit wurde die Kultfigur auf einem Sockel vor die das parivára tragende Rückwand gesetzt ùnd die Seitenwände mit großen pranidhi-Darstellungen ausgemalt. (Kultst. S. 257, Fig. 537a und Text S. 260).

Zuweilen setzte man auch mehrere Sockel von Buddhafiguren gegenständig an die Seitenwände, während die Hauptkultfigur an der Rückwand verblieb (Kultst. S. 265 u. 266). Die Wände wurden dann mit großen Bodhisattva- oder Buddhabildem bemalt. In diesen beiden letzten Tempelarten wird das Tonnengewölbe bemalt mit Reihen meditierender Buddhas. Die Scheitel der obersten Reihen begegnen sich im Zenit der Decke.

Setzt man gegenständige Sockel an die Seitenwände, so ähnelt der Plan des Tempels dieser Art sehr dem Plan der nächsten Abart der Hallentempel, nämlich dem der Halle mit Seitenkapellen. (Abb. 3.)

Diese Abart wird, obwohl anscheinend ein alter Typus, besonders in jüngeren Siedelungen gefunden (Sórcuq, Kultst. S. 194; Sängim Aghyz, Bericht, S. 122 U. S. 156).

Diese Hallen enthalten Darstellungen des Buddha und seiner Lieblingsschüler, und zwar scheint das Buddhabild die Rückwand der dem Eingang gegenüberliegenden Kapelle eingenommen zu haben, während die Arhatbilder an den Seitenwänden des Haupttempels und auf den Rückwänden der Seitenkapellen erscheinen.

Die Decke ist in der Halle zu Schortschuq mit stilisierten Berglandschaften, in Sängim-Aghyz dagegen mit einer Zeltdecke oder richtiger mit einem Baldachin in den reichsten Farben harmonisch ausgemalt.

Bauart 2. Bei der Bemalung dergumbad- Kuppeltempel scheint man keinem festen Schema gefolgt zu sein, sondern die Gemälde nach dein Belieben des Stifters verteilt zu haben.

Die Kuppel ist in sich nach oben verjüngende Streifen geteilt, die in der Mitte der Kuppel auf eine runde Scheibe stoßen. Sie enthält zuweilen ein Ornament (Lotusblume, Kultst. S. 119), oder ein Gemälde, öfters die Flucht des Bodhisattva aus seinem Palast (Bericht, S. 146). Die Streifen enthalten Ornamente oder aber Figuren von stehenden Buddhas und Bodhisattvas, deren Lotusthrone von nur bis zu den Schultern sichtbaren, aus Wasserflächen auftauchenden N ägaräj as gestützt werden. (Kultst.S. s 20.)

Der die Kuppel nach unten abschließende Sims ist oft reich profiliert und mit Schmuckborten verziert.

Die Kuppel wird von Göttern oder Dämonen (zuweilen Tritonen) mit ausgestreckten Armen in die Höhe gehalten : die Bilder dieser Kuppelhalter sind an wechselnden Stellen der horizontalen Decke dargestellt und sind in manchen Fällen von einemWasserfries mit allerhand Wassergetier spätantiker Ableitung begleitet. Man darf annehmen, daß öfters die Cella einen Teich darstellend gedacht ist, und für spätere Avalokitesvara-Heiligtümer in der Turfaner Oase ist diese Annahme unabweisbar, da deren in echtem al fresco ausgemalten Fußböden regelmäßig einen Teich darstellen.

Bauart 3. Die Verteilung der Gemälde in dieser für uns wichtigsten Gruppe ist bei den älteren Tempeln der westlichen Siedeungen (Qyzil und Qumtura) gewöhnlich wie folgt.

DIE CELLA. Auf den Türlaibungen befinden sich Schutzgötterbilder; wir haben Grund zu glauben, daß Päncika und Häriti

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