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0026 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / Page 26 (Color Image)

Captions

[Figure] @l The God of the Sun, from a round ceiling (according to Grunwedel)SONNENGOTT, AUS EINEM DECKENGEWÖLBE. (NACH GRÜNWEDEL.)
[Figure] @r A section of the mountainous landscape drawn on the round ceilingTEILE EINER BERGLANDSCHAFT AUS EINEM DECKENGEWÖLBE. (NACH GRÜNWEDEL.)

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doi: 10.20676/00000040
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hier öfter dargestellt wurden. (In manchen älteren Tempeln scheinen diese Gottheiten aber als Stelen an den Eingängen zu den Seitenkorridoren ihren Platz links und rechts von dem Buddha in der Nische der Vorderwand des Stüpapfeilers gefunden zuhaben.) Die Lünette über der Tür enthält häufig eine Darstellung des Bodhisattva Maitreya mit Begleitfiguren, während sich an der gegenüberliegenden Wand des Stüpapfeilers die Nische für das Kultbild befindet. Der Rest dieser Wand ist entweder mit einer

   Berglandschaft bemalt oder trägt   einander getrennt. Diese Bilder-

   die in geformtem Lehm model-   reihen enthalten Darstellungen

   fierte Reliefdarstellung einer sol-   der Predigten des Buddha oder

   chen mit dem parivára des Bud-   ~   -.;I;,;r   der Ereignisse seines Lebens.

   dha Indra Paíicasikha und   ~~`   . 'y} 'í '~N'•'.,

~.G~   L"lberderoberstendieserBilder-

~ttem.   ~u)~ -~~..~   '   -   reihen läuft entweder eingemalter

   An den Wänden der Cella ver-   PI% ~V _~   ~~ J   hölzerner Balkon mit Gitter um

~..~

   ~~•~v. ~   den Raum der Cella, oder aber

laufen mehrere Reihen recht- j   '

   t   reckiger oder quadratischer Bilder.   1   - .   ~~/1~t,a~ ;   ein solcher Balkon ist, auf in die

   Die einzelnen Darstellungen sind   ~ L   "   y   Wand eingelassenen Konsolen,

   durch schmale, senkrechte, die   tl   aus Balkenwerk erbaut. Im erste-

einzelnen Reihen durch breitere horizontale Omamentborten von

menstreuenden Halbfiguren von Göttern und himmlischen Musikern nur gemalt, im letzteren aber aus Ton modelliert und bemalt und vergoldet.

Tiber diesem Musikerfries befindet sich die Ausladung, von derem inneren Ende das Tonnengewölbe sich erhebt. Die horizontale untere Fläche der Ausladung trägt zuweilen einenWasserfries mit Fischen, Meerschnecken, Tritonen, Hippokampen u. dgl.; diese Friese entstammen deutlich spätantiken Malschulen.

Die Decke selbst ist in der älteren Zeit meist bemalt mit schematischen Darstellungen von Berglandschaften, in denen zuweilen

meditierende Buddhas sitzen oderjátaka-Erzählungen dargestellt sind (s. Abb.). Jeder der Berge ist in einer anderen Farbe gemalt. Die Berge erscheinen in Reihen.Im Zenit des Tonnengewölbes streben die auf beiden Gewölbehälften aufsteigenden Bergreihen mit ihren Gipfeln einander zu, lassen aber einen breiten Raum frei und in diesem freien Raum wird dargestellt der Sonnengott auf seinem (oft von zwei oder vier Pferden gezogenen) Wagen — eine wenig veränderte Abwandelung eines spätantiken Motivs.

Auch die ihn begleitenden Windgötter mit ihren Schläuchen stammen aus der antiken Welt — sie sind aber häufig als dämonische Weiber mit spitzen Hängebrüsten dargestellt. Kein Zweifel, daß diese Figuren den tibetischen Malern den Vorwurf für manche ihrer weiblichen Dämonengestalten geliefert haben. Sonne und Mond, Züge fliegender Enten oder Gänse, fliegende Buddhafiguren und ein Nägas zerfleischender, oft doppelköpfiger Garuda llen den Rest des Streifens; diese Malereien sind meist außerordentlich keck und lebendig ausgeführt.

Zuweilen, besonders aber in späterer Zeit, werden die Seiten des Tonnengewölbes mit Reihen meditierender Buddhas bemalt. In zwei merkwürdigen Höhlen in Qumtura sind die Buddhas einiger Reihen vielköpfig und der Mittelstreifen trägt, statt der oben geschilderten Darstellungen, nur fliegende Buddhas neben quer zur Längsachse sitzenden vier- und siebenköpfigen Mönchs- oder Buddha-Figuren.

Meistens finden sich die Stifterbilder in der Cella und zwar sind sie manchmal rechts und links vom Eingang an den Türwänden unter den erwähnten Bilderreihen angebracht; dann sind sie nicht groß; oder aber sie verdrängen die Bilderreihen überhaupt von den Türwänden, die sie mit ihren beinahe lebensgroßen Bildern fast ganz füllen. Oder aber die Bilder der Stifter und ihrer Frauen nehmen, in Reihen übereinander geordnet, die beiden Wände neben der Tür vollkommen ein. Zuweilen sind dann die Figuren der obersten Reihen zahlreicher und kleiner als die der unteren, bis in der untersten rechts und links nur je eine größere Person, Fürst und Fürstin, erscheint.

DIE SEITLICHEN KORRIDORE. In den seitlichen Korridoren waren zuweilen ebenfalls Stifterbilder an beiden Wänden dargestellt, in seltenen Fällen finden sie sich sogar an einer Wand des hinteren Korridores. Manchmal erscheint die ganze Sippe : voran die Mönche (der Familie?), dann der Fürst mit seiner Frau, dann die Söhne. Oder die Ritter erscheinen in Gruppen von drei, vier oder mehr Personen auf der einen, die sie führenden Mönche auf der gegenüberliegenden Wand des Korridores. Die Damen folgen gruppenweise hinter den Männern, können aber auch fehlen.

SONNENGOTT, AUS EINEM
DECKENGEWÖLBE.
(NACH GRÜNWEDEL.)

TEILE EINER BERGLANDSCHAFT

AUS EINEM DECKENGEWÖLBE. ren Falle sind auch die auf dem

(NACH GRONWEDEL.)   Balkon musizierenden und blu-

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