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0045 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
中央アジアの仏教古代後期 : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / 45 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000040
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Der Uberwurf des Bodhisattva war, wie geringe Spuren auf der zerkratzten Fläche zeigen, von grüner Farbe und reich mit Goldblatt belegt (sonst hätte man diesen Teil der Malerei nicht so sorgfältig abgeschabt!); der Hüf enschurz ist in Farbe und Omamentierung dem Uberwurf Nandas vollkommen gleich.

TAFEL 1 1

Bruchstück einer Wandmalerei; Begleitfiguren aus einem großen Gemälde

Kat. No. I B 8377. * Größe: 62 x 3o cm. * Fundort: Ming-ői, Qumtura. * Alter: 8.-9. Jhdt.(?)

Dieses Bruchstück hätte eine farbige Wiedergabe verdient; es ist ohne Frage eins der farbenprächtigsten in unserer ganzen Sammlung. Leider mußte der Unkosten halber auf die Farben verzichtet werden.

Das Bild stammt aus Tempel No. 12 und befand sich auf der r. Türwand (auf der 1. Seite des Eintretenden) etwa in Manneshöhe. Es ist auf der 1. Seite begrenzt durch einen Mäanderstreifen. Das Muster ist auf schwarzem Hintergrund in leuchtendem Deckweiß ausgeführt; über dem Deckweiß war eine feine Schicht mit Weiß vermischten Carminrots aufgetragen. Zwei schmale senkrechte Streifen trennen den Mäander vom Bilde; der äußere ist orangerot, der zweite, innere, carminrot.

Der nur an Schultern und Hüften der Hauptfigur des Bruchstücks sichtbare Hintergrund ist crêmefarben. Die Gestalt selbst, ein Bodhisattva oder devata-Figur, ist in einem ganz ungewöhnlichen Reichtum von Farben gemalt.

Die Hautfarbe ist ein schönes Grau mit etwas zartem Carmin vermischt; die Konturen der Glieder und der Gesichtszüge sind in hellem Braunrot ausgeführt. Der große Nimbus ist weißlich-carmin mit carminrotem Rande. Das Haar ist unter dem Schopfe mit rotem Band gebunden; die Juwelen daran sind grün und rot mit weißer Gliederung.

Uberaus prächtig ist die Tracht. Um den Oberkörper werden zwei Tücher getragen; das eine ist um den Körper geschlungen und ist dort von einem schönen matten Blau; von der Brust steigt es aufwärts und fällt, die Unterseite zeigend, nach hinten über die 1. Schulter herab. Das zweite Tuch ist um beide Oberarme geschlungen und umflattert den Körper; es ist auf der einen Seite hellgrün, auf der anderen dunkelbraun. Das Hüftengewand ist durch eine mit brauner Borte besetzte Naht in zwei Hälften geteilt, die obere ist dunkelgrün, die untere dunkelziegelrot mit bräunlichen Tönen. Ein weißes, rot gegliedertes Tuch erscheint an den Hüften; ein Zipfel davon fällt vom senkrecht herab. Der Gürtel ist weiß mit blauer Musterung.

Neben der r. Schulter dieser Gottheit sieht man den Rest einer Kopfaureole in lichtem Grün mit dunkelgrünem Rand. Sie umgibt den Kopf eines blauhaarigen Heiligen graurötlicher Hautfarbe, der zwar den Flickenrock der buddhistischen Mönche trägt (hier ein dunkelbraunes Kleid mit Flicken in hellerem Braun), aber den reichen Ohrschmuck und die Krone nicht abgelegt hat.

Auf dem linken Vorderarm ruht, über einem weißen Tuch, ein mit scharlachroten Buchdeckeln versehenes indisches Buch. Unten links ist ein schöner Profilkopf mit schräggestellter Nimbusscheibe erhalten; sie ist leuchtend weiß mit blauer Umrandung. Blau ist auch Haar und Schaltuch des jugendlichen Heiligen.

Unten r. ist noch ein scharlachroter Nimbus mit Resten eines Haarschopfes und der ihn umgebenden Krone sichtbar. Dies Bild stammt ohne Zweifel aus der T'ang-Periode; es zeigt uns indisch abgewandelte Gandhära-Typen in chinesischer Auffassung.

TAFEL 1 2

Wandmalerei; Tod des Buddha (parinirvána)

Kat. No. IB 4448. * Größe: ioo x 195 cm. * Fundort: Qumtura. * Alter: 8.-9. Jhdt.(?)

Die schöne Höhle No. 14 der Tempelanlage von Qumtura bei Kutscha ist ausgemalt in einem merkwürdigen Stil, der indische Elemente im vollzogenen Ubergang zu der uigurisch-chinesischen Malweise zeigt.

Stark zerstörte Stifterbilder in uigurischer Tracht waren noch an der Türwand zu erkennen und Reste chinesischer und uigurischer Aufschriften auf den dazugehörigen Namentäfelchen beweisen, daß wir es hier mit einer Höhle zu tun haben, die einer neuen, der Herrschaft der „Tocharer" folgenden Periode uigurischer Suprematie angehört.

Diese Periode war die Glanzzeit des Uigurenreiches, die wir rund auf die Zeit zwischen 750 und 85o ansetzen möchten. Sie fiel somit in die Zeit der chinesischen T'angdynastie, und wir stehen nicht an, die Gemälde dieser Periode als solche der T'angzeit zu bezeichnen.

Die vier Räume des Höhlentempels sind in der Form eines Kreuzes angeordnet; sie bestehen aus einer großen Vorhalle

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