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0051 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
中央アジアの仏教古代後期 : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / 51 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000040
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Das Gewand ist gelb; der Faltenwurf, die Konturen der Kragenklappen und der Stickerei sind mit rötlicher Farbe eingezeichnet. Eine Naht scheint etwa in Kniehöhe um den Kleidrock herumzulaufen. Unter dem Rock wird augenscheinlich ein, am Halsausschnitt sichtbares, mit einem Rautenmuster verziertes Unterkleid getragen. Die Ärmel sind mäßig weit und so lang, daß man die Hände darin verstecken kann, wie es die Hofsitte erforderte. Ein dunkelbraunrotes Tuch, über den Hüften in eine breite Schleife gebunden, hängt am Rücken herab.

Zur Bemalung der Gesichter hat man sich einer weißen Farbe bedient — (vielleicht war es ein Bleipräparat) die im Lauf der Zeit sich zersetzt hat und die Gesichter nunmehr als schwarzgrau, zuweilen schwarzviolett erscheinen läßt.

Auf der riesengroßen Haarfrisur erscheinen gelbe Wolkenornamente. Es sind wahrscheinlich getriebene Goldplättchen, die geschickt in das dichte schwarze Haar der Frauen eingeordnet wurden. Goldene Ornamente in die Haare zu flechten war iranische Sitte. Auf der großen, ziemlich unförmlichen Masse der so geordneten Haare wurde ein großer Kopfputz getragen, der anscheinend aus Gold getrieben ist. Er hat ungefähr die Form des Blattes von Ficus religiosa und trägt auf der Vorderseite getriebene (?) Flammenmuster in verschiedenartigen Anordnungen. Auf Kopfputz dieser Art in anderen Darstellungen finden sich andere Muster, zuweilen eine interessante Wiedergabe des Phönix (vergl. Taf. 13). Wir möchten diesen Kopfputz für ostiranischen Ursprungs halten.

Sehr große Ohrringe, Blumen darstellend, verzieren die Ohren.

Abb. b) Die zweite Gruppe von Stifterinnen stand zur L. der Buddhafigur. Sie besteht aus zwei Frauengestalten, deren Namens-tafeln zerstört sind, und der Figur eines jungen Mädchens, die sich an einen Trägerbalken mit geschnitztem Kopf anlehnt. Auf dem oberen Teil des Trägers ist der Name des Kindes in uigurischen Lettem verzeichnet; er ist kursiv geschrieben und lautet „il tigin q:-z tarimCQ oder deutsch etwa „Die göttliche Tochter des Il tigin". Man kann auch übersetzen „Die Jungfrau Il tigin tarim (tärim)".

Beide Gruppen stehen auf dem inneren oder hinteren Rand eines gelben Teppichs mit seltsamen Mustern in rötlichen Linien, ungeschickte Spiralen im Zackenkranz. Vielleicht soll ein konventionelles Wassermuster dargestellt werden.

TAFEL 17

Uigurische Tempelfahne mit Bildnis eines Stifters

Kat. No. I B 7323. * Größe: io6 x 34 cm.' * Fundort: Chotscho. * Alter: B.—so. Jhdt.

Die Veröffentlichung der zahlreichen Hängebilder auf Seide und Leinwand, von denen einige recht groß sind, mußte einstweilen unterbleiben, da diese interessanten Gemälde des Raummangels halber einstweilen noch unzugänglich sind. Nur einige Stücke sind veröffentlicht worden, nämlich mehrere Bruchstücke von Seidenbildern und Tempelfahnen, sowie auch das vorliegende Hängebild in freilich wenig zulänglichen Nachzeichnungen Grünwedels in seinem Bericht, andere Tempelfahnen, in Faksimile-Wiedergabe, in Chotscho.

Die hier abgebildete Tempelfahne, wohl die Votivgabe eines uigurischen Fürsten, wurde in der Ruine a in Chotscho gefunden, angeblich im Eingang zu dem vor und unter der Cella gelegenen Raume.

Wie alle Tempel- und Votiv-Fahnen, buddhistische wie manichäische, besteht sie aus drei Teilen, nämlich dem rechteckigen, langen, schmalen Fahnentuch, dem dreieckigen Ansatzstück am oberen und dem rechteckigen Wimpel mit hölzernem Beschwereram unteren Ende. Das obere Dreieck ist mit einer breiten Borte eingefaßt, deren Enden an den Seiten des Bildes wimpelartig herabhängen; am Apex befindet sich eine Schleife zum Aufhängen des Bildes.

Der Dreieckteil trägt im reich mit Blumen gefüllten Felde eine auf einem Lotuskelch thronende Buddha-Figur. Die Körperaureole ist rund, die Kopfaureole aber ein Spitzoval. Das Bild ist von dunklen, ein Dreieck bildenden Linien umrahmt. Unter der Basis ist eine Reihe von fünf blumengefüllten herabhängenden Dreiecken dargestellt, ein Muster, dem wir schon öfter begegnet sind am Oberrand der Bettstelle, auf der der ins Nirvana eingehende Buddha ruht.

Der Oberrand des Fahnentuches wird nach oben begrenzt durch eine Reihe weißer Perlen an schwarzer Leiste.

Die aufgemalte Figur ist die eines greisen Mannes von heller Hautfarbe, mit großer gutgeschnittener Nase und weißem Haar und Bart. Das lange Haupthaar ist in breite Strähnen geordnet. Die Augen sind etwas schräg gestellt und geschlitzt; offenbar ist die dargestellte Person, wohl ein uigurischer Edler oder Fürst, ein Mann gemischten Blutes.

1 Der Anhängerwimpel ist nicht mitgemessen worden; er ist abge- z Vergl. die nicht ganz klaren Äußerungen Grünwedels in Bericht

rissen und nur noch 28 cm lang.   S. 73.

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