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0056 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.3
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.3 / Page 56 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000040
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einen schmalen Steifen mit dem Rest des Kiefers verbunden. Um den Hals flattert eine weißliche Mähne, die ihr Analogon, wenn auch an anderen Körperstellen, ebenfalls bei jenen Drachen hat.

Den Bauch bedecken große Schuppen, während der Rest der Körperhaut mit kleinen nach hinten gerichteten Stacheln besetzt ist. Eine breite Linie, nach innen hier und da mit kurzen rankenartigen Vorsprüngen versehen, läuft den Rücken entlang und ähnliche, Rankenwerk vergleichbare Flügel streben vom Ansatz der Vorderbeine nach hinten.

Die Füße sind augenscheinlich mit drei Klauen mit Krallen bewehrt.

Ein Vergleich mit den Drachen der "Teufelshöhle„ (Taf. 5) und mit jenen des Frescofußbodens aus Ruine a in Chotscho (Taf. 25 und 26) zeigt die Verwandtschaft der Typen untereinander. Für den Ursprung dieser Typen vergl. Text zu Taf. 5.

TA FE L 23

Bruchstück einer Wandmalerei; Bukolische Szene: Frauen Kühe versorgend

Kat. No. I B 8389. * Größe: 53 X 39 cm. * Fundort: Bäzäklik b. Murtuq. * Alter: 9.-12. Jhdt. (?).

Die anmutige bukolische Szene, die hier wiedergegeben wird, stammt aus dem merkwürdigen kleinen Tempel No. 35 der Anlage von Bäzäklik:

Er ist fast quadratisch, hat bei sehr kleinen Ausmaßen drei Kultfiguren, nämlich das Hauptidol auf einem Sockel an der Rückwand und zwei Begleitfiguren in Nischen an den beiden Seitenwänden. Auffallend ist die

TEMPEL No.35, sehr tiefe Türlaibung. sAzÅKLIK.

(Nach Grünwedel.) Bemerkenswert in der Ausstattung ist, offenbar durch den knapp bemessenen Raum bedingt, die innige Ver-

bindung zwischen Malerei und Reliefausputz : eine Erscheinung, welche auch in den großen Tempeln stets vorkommt, aber hier, bei den kleinen Maßverhältnissen, sofort auffällt.

Rückwand. Vor der Rückwand steht ein 8o cm hoher Sockel für die Kultfigur, die wahrscheinlich eine Statue desAvalokite§vara gewesen ist. Der Sockel besteht aus Bergkuppen im Relief. Zwischen den einzelnen Kuppen ist je eine kleine Lehmfigur (betender oder meditierender Mönch) angebracht. Der Raum an der Wand hinter der Kultfigur ist bis zur Deckenwölbung der 2,64 cm hohen Höhle mit diesen Reliefs von Bergkuppen bedeckt.

Seitenwand b. Die Kultfigur, Avalokita oder eine andere Form Padmapänis, läßt den r. Fuß herabhängen. Auf dem Sockel eine uigurische Aufschrift zwischen zwei Welthütern. An der Wand Darstellungen von Bodhisattvas (ManjuärT auf einem Löwen, mehrere Formen Padmapänis) sowie eine Gruppe kleiner Figuren.

Seitenwand B. Auf dem Sockel saß eine Buddhafigur.

7   Die Vorderseite des Sockels trug ebenfalls eine uigurische Aufschrift', aber zwischen uigurischen Stifterbildern. Auf der

f   h

Wand daneben (s. Abb.) bei 3, ein Brahmane in einer Laubhütte, darunter eine Frau, eine Kuh melkend, ferner zwei Frauen mit Milchschalen. Bei 4, ein Brahmane in einer Laubhütte, eine Frau mit Milchschale. Bei 5, ein Brahmane, zwei

Grrach űn- Frauen mit Milchschalen. Bei 7, zwei Frauen mit Schalen, dem Buddha zugewendet (Sujätäs Milchspende?). Bei 6, weder) Samantabhadra auf s. Elefanten, der Rückwand zugewendet, mit parivära.

Soweit Grünwedel. Wenden wir uns zu dem Bilde. Es ist unten begrenzt durch eine teilweise erhaltene Steinsetzung und stellt einen Weidegrund auf einem Lößboden dar. In der Mitte des Bildes erscheint eine knieende Dame, die, nach r. gewendet, eine sehr klein dargestellte Kuh füttert. Das Futter, das der Kuh in einem flachen, tellerartigen Gefäß dargeboten wird, scheint der weißen Farbe nach Milch zu sein.

Ihrer Kleidung nach scheint die Frau keine einfache Bäuerin zu sein, sondern einem vornehmen Geschlecht anzugehören. Im Vordergrund r. vor der Dame sind zwei Kühe dargestellt, während die Gestalt einer hockenden Dienerin, die eine nach r. gerichtete Kuh melkt, den Hintergrund einnimmt.

Ein schalenartiges Gefäß ist gerade über der Milchkuh und 1. von der zerstörten Gestalt eines Brahmanen noch erkennbar, während ganz 1. einige senkrechte Linien zur Zeichnung der Hütte des Brahmanen gehört haben mögen.

Das Bildchen ist der am besten erhaltene Teil der Wandmalerei. Es macht einen genre-artigen Eindruck, gehört aber natürlich zu einem Gemälde religiösen Inhalts und zwar dürfte, wie A. Grünwedel wohl mit Recht vermutet, die Erzählung von Sujätä und ihrer Dienerin Pürnä dargestellt sein (vergl. die nördliche Fassung, Text zu Taf. 6, No. 3r).

1 Die Beschreibung des Tempels nach Grünwedel, Kultstätten, 2 Die beiden Sockelaufschriften sind leider weder kopiert noch

S. 391/2.   mitgebracht worden.

r,

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