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0028 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.5
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5 / Page 28 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000040
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Auf diese phantastische Figur, die Grünwald nicht erwähnt, sei besonders aufmerksam gemacht.

Die Borten an dem Gewande des Vornehmen sind mit dickem Blattgold belegt; von großem Interesse ist seine Kopfbedeckung.

Auch die Flasche in der Hand des Bodhisattva verdient Beachtung. Es ist eine Form, die von Damaskus bis nach China und

Japan, sowie nach Java verbreitet ist, und die vermutlich iranischen Ursprungs ist.

Drei Aufschriften sind hier angebracht, eine zwischen der Flasche und dem Bildrand, die zweite neben der 1. Schulter des

Mönches, die dritte neben dieser Aufschrift, am Rande des Bildes. Leider sind sie unleserlich.

Besser erhalten ist der lange Streifen mit Stifterbildem, der am Unterrande des ganzen Bildes entlang lief. Diese Bilder sind

nach G. s Ansicht besser gemalt als die Votivbilder selbst, aber wenn wir nach dem erhaltenen Bildstück urteilen dürfen, so können wir uns diesem Urteil nicht anschließen. Jener Rest des großen Bildes ist u. E. eine streng rituelle, sehr gut gemalte Darstellung; die Stifterbilder sind ohne Rücksicht auf rituelle Vorschriften hergestellt, daher freier. Der Maler läßt sogar

seinem naiven Humor freien Lauf.

Die mater familias stützt, eine andere Gaea, den Lotusthron des zerstörten Bildes mit ihren zeremoniell verhüllten Händen;

ein nackter Säugling sucht ihren Busen (1.) zu erreichen; sein Name ist auf der kleinen Kartouche an seinem Rücken verzeichnet :

caqfr qf a = Tschaqir der Kleine.

Unter der Kartouche des Kindes erscheint die der Stifterin; von der zweizeiligen Aufschrift ist leider nur das erste Wort

jeder Zeile, nämlich t(ä)ngrim erhalten. Es ist also eine vornehme Dame.

R. und L. von dieser Mittel-Figur sind 2 größere Kartouchen aufgemalt, deren Inhalt, so weit leserlich, wir unten unter Nr. r und 2 wiedergeben.

Zur R. der Dame folgen nunmehr 8 Figuren, von denen die ersten zwei ihre jungen unmündigen Söhne, die anderen aber ihre Töchter und evtl. Schwiegertöchter darstellen.

Die Namen der Knaben folgen unten unter Nr. 3 und 4.

Merkwürdigerweise fehlt bei der nächsten Figur, der einer in größeren Ausmaßen gemalten Dame, also offenbar der ältesten Tochter, die Namenskartouche.

Zu ihrer Rechten kniet, das Haupt liebevoll nach R. ihrem säugenden Kinde zugeneigt, eine ganz junge Tochter, die Aufschrift der Kartouche folgt unter Nr. 5.

Die fünfte Figur, in anbetender Stellung, wieder nach der Stifterin gerichtet, ist ebenfalls eine junge Mutter, zu der ein nacktes Kind mit einer Schläfenlocke heraufzuklettem sich bemüht. An ihrer r. Schulter erscheint eine Kartouche (mit Inhalt Nr.6). Die sechste Figur ist ebenfalls eine junge Mutter mit ihrem Kinde. Die Namentafel scheint hier zu fehlen.

Die siebente Person ist ein Jüngling mit Kopftuch in der gewöhnlichen Tracht der Vornehmen der späteren Uigurenzeit. (Aufschrift Nr. 7).

Es ergibt sich demnach, daß das „Frauengemach" (p. zänänä) bei den Uiguren dieser Zeit nicht bestanden hat; auch wird nirgendwo von den Damen der Schleier getragen.

Die beiden folgenden Figuren 7 und 8 dürften unverheiratete Mädchen darstellen, was vielleicht durch die Haartracht angedeutet wird.

Sie tragen ihr Haar in der Mitte gescheitelt, während die Mütter sämtlich den merkwürdigen, mit gestanzten, eingeflochtenen(?) Gold- und Silberplättchen verzierten Chignon tragen (iranische Sitte?), auf dem sich ein Horn (eine Röhre?) mit einfachem oder doppeltem, herz- oder flammenförmigen rotem Ornament erhebt.

Auch fehlen diesen Damen die Ohrringe, die vielleicht erst bei der Heirat angelegt wurden. Die Tracht unterscheidet sich ebenfalls.

Der Inhalt ihrer Namenstafels folgt unten unter Nr. 8 und 9. Auch tragen nur die verheirateten Frauen Blumen in den Händen. Aufschriften auf den Namenstafeln der Kinder und• weiblichen Familienglieder der Stifterin (auf

deren r. Seite).

t . tngrim qutt- sazik aiquct- Hing ... qasar tngrim    

  1. ... uc(.) balïq tagi .... bäg tüifysfz    

  2. oylumuz tacfr (?)

  3. oylumuz ciskäu (?)

  4. gfzfmtz qasar (?) ol

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