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0033 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5
中央アジアの仏教古代後期 : vol.5
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5 / 33 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000040
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Am achteckigen Unterbau des Gebäudes standen auf der runden Basis eine Anzahl runder und eckiger Sockel für Lehmstatuen, welch letztere aber sämtlich verschwunden waren.

Vor der nach S. sich öffnenden Tür befand sich ein Vorbau, der vielleicht mit dem weiter nach Süden vorgelagerten Mauerwerk die früher zu dem hochgelegenen Eingang führende Holztreppe getragen hat.

Die mit Sockeln versehene achteckigen Mauerteile standen bis über die Sockel im Erdreich; die runde und die unterste achteckige Basis waren beide vollkommen verschüttet und wurden erst allmählich freigelegt.

Die Untersuchung ergab, daß das Gebäude auf einem großen mit Mauern umgebenen Hof errichtet ist. Der Fußboden dieses recht ansehnlichen Hofes war überall mit geglättetem Gips von schneeweißer Farbe belegt — es ist wohl jenes Präparat welches in Indien noch heute unter dem Namen chunam zu demselben Zweck benutzt wird (vergl. Yule-Burnell, HobsonJobson, S.168 : The flooring is generally composed of a kind of loam or stucco, called chunam, being a lime made of burnt shells, und ebenda chunam is lime made of cockleshells or of lime-stone.

Leider sind die Maße der Umfassungsmauer dieses Hofes verloren gegangen.

Angelehnt an die Umfassungsmauern fanden sich, besonders auf der Westseite, die ebenfalls nur in geringer Höhe erhaltenen Mauern von Reihen von Wohnräumen für die Mönche.

Die Ruinen von Tumschuq

Etwa 3o km nö. von Maralbaschi und etwa 4 km w. von dem Flecken Tumschuq führt der Weg an einem Höhenzug vorüber, der sich etwa 4 km weit nach Süden, mit geringer Abweichung nach Osten, hinzieht. Das südliche Ende fällt ziemlich steil zu einem marschigen See herab, an dessen Ufern hohes Rohr wächst und Tigern Schlupfwinkel gewährt.

Auf der steilen Höhe des südlichen Endes erhebt sich eine alte Befestigung, in deren Trümmern und Schutthaufen wir Reste einer riesigen Buddhafigur fanden. Daneben wurden einige Gräber aufgedeckt, die Knochen und Schädel enthielten. Da die übliche Bestattungsweise der Buddhisten Turkistans die Verbrennung war, stammen die Gräber vielleicht aus jüngerer Zeit, oder aber von einem nicht-buddhistischen Volk.

Bei einem Mauerreste am Tor gruben unsere Arbeiter einen etwa 4o cm langen, roh hergerichteten Baumast aus, der, z. T. ausgehöhlt und dort durch ein abgespaltetes, auf die Öffnung gebundenes Holzstück verschlossen, eine Anzahl profaner Dokumente in Brähmî-Schrift und sakischer Sprache enthielt. Es sind augenscheinlich Befehle von militärischen Befehlshabern.

Das nördliche Ende springt in drei steilen Klippen in die Ebene vor; die mittlere Klippe ist die kleinste und niederste, die östliche und die westliche Klippe dagegen ist jede von wenigstens 45 m Höhe und bietet auf ihrer Oberfläche bedeutenden Raum für Gebäude-Anlagen. Das Gestein schien mir eine Art brüchiger Schiefer, stark mit Ton versetzt, zu sein.

Die flachen Gipfel dieser drei Klippen, sowie Teile der sie verbindenden Randfläche des Massivs, dem sie entspringen, sind mit Ruinen von Tempeln und Kultgebäuden bedeckt; die meisten sind freilich in sehr zerstörtem Zustand.

Am schlechtesten erhalten sind die Ruinen auf dem mittleren Sporn. Am Nordrande, der Ebene zugeneigt, fanden wir eine Reihe kasemattenartiger Räume an der Umfassungsmauer; es mögen Vorratskammern gewesen sein. Dahinter, entsetzlich zerstört, Reste von Mauerwerk, die zu Tempeln gehört haben dürften. Die Ausbeute auf dieser Anlage ist unbedeutend geblieben.

Sehr viel anders bieten sich die Tempel auf der Westklippe dar.

Am Fuß dieser steil ansteigenden Felsmasse, auf der Ostseite, war eine Art Eingangshalle, rund 6 x5 m groß, an die Felswand angelehnt.

Sie enthielt auf der Westseite eine in den Stein geschnittene m breite steile Treppe, mittels deren man den flachen Gipfel der Erhebung erreichen konnte; in den Ecken r. u. links von der zur Treppe führenden Tür stand je ein ca. 1,5o m breiter Sockel, auf dem noch die Unterteile zerstörter, sitzender Buddhas erkennbar waren.

Erklomm man die Treppe, so erreichte man den am Ostrand des Abhangs durch eine starke Umfassungsmauer gesicherten Baubezirk.

Etwa 5 m von dem Treppenausgang entfernt erhob sich am Nordrand ein viereckiger, stumpfpyramidenförmiger Stüpa, um den nicht weniger als 17 Sockel, z. T. umgestürzt, standen oder lagen. Nur einer, und zwar der an der Nordost-Ecke des Stüpa befindliche, trug noch die wohlerhaltenen Reste einer (Lehm)-Figur, nämlich die Beine, bis zum Knie, einer augenscheinlich in sitzender Stellung dargestellten Person in edler hellenistischer Drapierung.

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