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0024 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.5
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.5 / Page 24 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000040
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entweder in die Mittelrippe des Blattwerks fügen oder die Zwischenräume desselben ausfüllen, z. B. die Arme der Affen, die Füße der Käkliks. Die Schwänze der Wölfe und Affen bilden selbst Rippen des Blattornaments, die Mittelrippen kommen aus den Rachen der Wölfe heraus oder bilden die Verlängerung der Vogelschnäbel." (vergl. Taf. A., 4 u. 5.)

Dieser Fries hatte in der Zeit zwischen der 2. und 3. Expedition erheblich gelitten. Ich habe zwar alles, was noch kenntlich war, herausschneiden lassen, aber es ist fraglich, ob mehr als das faksimilierte Stück zur Aufstellung kommen kann.

Das untere Stück ist an die 1. Schnittfläche des oberen Stückes anzupassen: der Affe wird vorn Wolf verfolgt und drückt durch seine Haltung und sein Auge Angst vor dem Verfolger aus.

TAFEL 18

Buddhabild aus einem Decken-Gewölbe

Kat. No. IB 8488. * Größe: 1,o8 cm hoch, 41,5 cm breit. * Fundort: Qum-Tura. * Alter: 9. Jhdt. (?).

Gleich unterhalb der schönen Hauptanlage der ming-bi von Qum-Tura, welche, in vom reißenden Muzart-Flusse umspülte Felsen eingeschnitten, den Mönchen ein unnahbares Asyl boten, mündet die nördliche große Bachschlucht auf den Strom. Nach einer dort befindlichen, zum Kopieren und Photographieren aber zu stark zerstörten „köktürkischen Runen"-Inschrift sowie einer ebenfalls zerstörten chinesischen, die beide auf- die Wand einer steilen Klippe ihres 1. Ufers eingeritzt waren, wurde sie auch die Inschriftenschlucht benannt (Kultstätten, Plan, S. 7).

Folgte man dieser Schlucht und schritt man an der bei Grünwedel (Kultst., S. 34) beschriebenen Höhle vorüber, so fiel der Blick auf eine Höhle, die äußerlich dadurch sich auszeichnete, daß die Tür in einer tiefen, früher vielleicht mit Holzwerk angebrachten Nische angebracht war (Abb. 2, Taf. A). Die Höhle hatte den üblichen Typ der fast quadratischen Cella mit Korridoren, die Malereien zeichneten sich durch Zartheit des Colorits und Anmut der Linienführung aus, waren aber schon vollkommen chinesisch abgewandelt. Wir nannten diesen Tempel die „Höhle mit den Apsaras".

Auf dem Deckengewölbe waren Reihen von schönen Buddhabildern dargestellt, die auf stilisierten Wolken einherschweben. Unter der untersten Reihe waren, zwischen herabregnenden Blumen und stilisierten Wolken, stark erloschene Figürchen von Menschen oder Devata, sehr ansprechend, aufgemalt.

Unser Bild gibt einen der Buddhas dieser untersten Reihe.

TAFEL 19

Fliegende Apsara

Kat. No. IB 8489. * Größe: 51 cm hoch, 63 cm breit. * Fundort: Qum-Tura. * Alter: 9. Jhdt. (?).

Dieses anmutige und koloristisch merkwürdige Bild stammt aus demselbenTempel wie der auf Taf. 18 dargestellte Buddha, nämlich aus einer merkwürdigen Höhle auf der 1. Seite der großen, am weitesten stromauf gelegenen Schlucht der Siedelung im Muzart-Strom bei Qum-Tura (vergl. Taf. A, Abb. 2).

Die Entstehung dieser fliegenden Apsara-Figuren aus antiken Nike-Darstellungen haben wir anderen Ortes eingehender behandelt (Bilderatlas, Fig. 168-172) und wir verweisen auf die dort gegebene, die Entwicklung darlegende Bilderserie.

Es ist aber noch hinzuzufügen, daß, je mehr diese schwebenden Figuren ostasiatischen Charakter annehmen, sie sich desto mehr von der Horizontalen entfernen und schließlich so aus höchsten Höhen herabschweben, daß sie fast auf ihren Häuptern zu stehen scheinen. Sie leiden indes selten in ihrer Anmut durch die gezwungene Stellung.

TAFEL 20

Bruchteile von Pranidhi-Szenen

Kat. No. I B 4456-57. * Größe: a) Kopf des Buddha 72 cm hoch, 1,32 cm breit, b) Adorant mit Lampe 1,45 cm hoch, 1,77 cm breit. * Fundort: Ruine a, Chotscho. * Alter: 9. Jhdt. (?).

Abb. a) Der große Buddhakopf wurde von der 1. Expedition im hinteren Korridor des Tempels a in Chotscho im Schutte des Daches aufgefunden (vergl. Grünwedel, Bericht, S. 65).

Grünwedel schreibt: „Im Schutt des Daches ... (d. i. in der nördl. Mitte des hinteren Korridors) fand sich die grope Platte eines herabgerutschten Freskenstückes, das den Kopf eines Buddhas wohlerhalten zeigte. Es ist eines der wenigen erhaltenen Buddhagesichterl. Auch das farbenschimmernde Aureol und die obere Partie der Mandorla ist erhalten. Die erhaltene Hands zeigt

1 In Bäräklik wurden später von der II. Expedition zahlreiche voll- S Diese Hand wurde wegen Raummangels nicht abgebildet. kommen erhaltene Buddhas aufgedeckt und gerettet.

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