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0030 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 30 ページ(白黒高解像度画像)

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[Figure] Fig. 10. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000192
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I,13

Nische für das Kultbild. R. und L. von dieser Nische gehen schmale, niedrige, gewölbte Gänge ins Innere, um hinter der Nische sich durch einen meist breiteren Quergang (querliegendes Tonnengewölbe) zu verbinden. Auch

Fig. 10.

die Seitengänge sind kleine Tonnengewölbe. Ihre Wände sind meist die unmittelbare Verlängerung der Seitenwände der Haupthalle, in einzelnen Fällen sind sie etwas breiter, wieder in andern sind sie vorne und rückwärts durch einen auf kleinen Säulchen ruhenden Torbogen abgeschlossen.

In der Stilart 1 ist dieser Typ nur einmal so erhalten vorgefunden worden, daß alle diese Einzelheiten noch erkennbar waren, es ist die sogenannte Höhle der „Maler", von der hier öfter die Rede sein wird, vgl. II,19 ff. Im Übergangsstil und der 2. Stilart ist diese Form unendlich häufig: ihr gehören in Qyzyl, das uns hier beschäftigt, die meisten Höhlen an.

Die beigegebene Figur gibt den Aufriß der noch ziemlich gut erhaltenen „Mâyâhöhle" der 3. Anlage von Qyzyl, die diesen Typus darstellt und der 2. Stilart angehört. Sehen wir nun zu, wie das von der Ceylon-Chronik gegebene Dekorationstableau hier in die Räume verteilt ist.

Auf den Seitenwänden der Haupthalle f und f' finden wir die Vers 84-96 entsprechenden Predigtszenen und eine Reihe nach demselben Schema komponierte: ein Schema, das uns schon aus den Gandhâraskulpturen vertraut ist. Die Wahl der dargestellten Stoffe scheint von mancherlei Bedingungen abgehangen zu haben: sicher und klar wird sich ergeben, daß, wenn irgend möglich, Gegenstücke sich gegenüberstanden, ja, man hat sogar Szenen verteilt, um gleichwertige Gegenstücke zu ge-

I,13-1,14

winnen. Leider sind nun bis auf ganz wenige Ausnahmen fast überall gerade diese Predigtszenen jammervoll verkratzt: wo die Figuren erhalten sind, sind die Köpfe zerschlagen, verstoßen und verkratzt, wo die Köpfe erhalten sind, sind die Figuren durch Auskratzen des Blattgoldes aus den Gewändern und Schmucksachen kaum mehr zu erkennen. Da aber mit geringen Varianten dieselben Bilder wiederkehren, nur bisweilen umgestellt usw., so ist eine Rekonstruktion im allgemeinen möglich. Um den Typus dieser Höhlen möglichst klar zu machen, gebe ich aus zwei zeitlich und sogar stilistisch verschiedenen zwölf Bilder, die fast ganz erhalten sind, nämlich acht aus der merkwürdigen Höhle „in der kleinen Schlucht", Tafel XV—XXIII, und vier aus der schönen und ungemein bunten Höhle „mit der Fußwaschung". Aus dieser Höhle sind noch mehr Platten ins Museum gelangt, konnten aber zurzeit noch nicht montiert werden. Die vier fertigen sind auf Tafel XXVIII—XXXI abgebildet.

14. Die Nische der Haupthalle (Kultfiguren-Nische) ist fast immer zerstört, aber die erhaltenen Reste beweisen, daß überall der Besuch Indras in Indra§ailaguhâ mit dem Gandharva Panca§ikha dargestellt war. Eine Probe davon kann ich hier nicht geben; ich verweise daher auf die Musterkomposition aus Loriyân Tangai, die überall in Qyzyl mehr oder weniger reich ausgestattet die Kultfigur bot, vgl. J. Burgeß, J. of Ind. Art. VIII, 1900, Nr. 60, S. 77, Fig. 11, A. Foucher, Gandhâra, I,493, Fig. 246, V. Smith, Art in India, S. 109, Fig. 60. In den kleineren Höhlen war nur die Figur Buddhas eine aus Lehm, Holz und Stroh gemachte Vollfigur, Landschaft und Parivâra aber waren bloß gemalt. In anderen größeren und reicher ausgestatteten Höhlen waren die Berge, die Bäume und Tiere (Affen, Gazellen, Raubtiere, Geflügel) aus Ton geformt oder aus Tonformen gepreßt, ebenso die brahmanischen Büßer und niedrigen Gottheiten, jetzt in Trümmern haufenweise im Schutt zerstreut. Sie waren mittelst langer Stöckchen in den Verputz der Rückwand eingesetzt gewesen. Die Hauptgötter — manchmal sehr zahlreich — wie sich aus den gemalten Resten ergibt, waren Vollfiguren, allerdings kleiner als der Buddha