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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0032 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 32 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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I 20

I,17

geschlossene Reihe mit ausgeprägtem eignen Stil und stets festgehaltenen Hauptnormen, denn sie sind an die Wand gemalte Freigemälde, die sicher auch als Rollbilder, sogenannte Kakemonos, existierten, und auch diese wieder dürften in Komposition und Charakterisierung der einzelnen Personen nichts anderes sein als Skulpturen (Reliefs), deren Quellen unweigerlich die Gandhâra-Skulpturen sind. Ich brauche nur an die Geburtsdarstellungen zu erinnern, an die Nirvânadarstellungen, und für den vorliegenden Fall an die zahlreichen Predigtszenen mit dem im Zentrum sitzenden Buddha. Aus ihrer Serie heraus werden dann die Darstellungen der Kultnische(Pancasikha-Darstellung)genommen, die große Darstellung des Parinirvâna im hinteren Gange, die Reliquien- und Verbrennungsszenen der Gänge, und endlich die vergrößerten Szenen gelegentlich in den Bogen (Mâra-Darstellung) und den noch größeren auf den Seitenwänden der Vorhallen (Mâra-Darstellung, Predigt von Benares), die leider fast überall zerstört sind. Diese Reihe bildet eine Tradition für sich, die zunächst auch nur unter sich verglichen und so typengeschichtlich ausgenutzt werden muß.

Eine zweite Serie bilden die kleinen Darstellungen Buddhas mit je einem oder zwei Verehrern auf den Plafonds und Gewölben von Typus B. Sie tragen den Charakter gewebter Darstellungen, deren Vorlagen Miniaturen gewesen sein mögen. Noch mehr womöglich ist dies der Fall bei den mit ihnen wechselnden oder auch (wie unten in der Höhle in der kleinen Schlucht) allein auftretenden Jâtaka-Geschichten und Avadânas. Ausführlich wird diese Frage unten (II,52 ff.) behandelt werden.

Die Schutzgötter in den Laibungen und das dekorative Beiwerk repräsentieren eine Reihe einzelner Schemata, die nach Belieben verwendet wurden.

Daß alle diese drei integrierenden Hauptelemente dieses häufigsten Höhlentyps unter der Hand des ausführenden Koloristen eine starke Ausgleichung erfahren konnten und mußten, liegt auf der Hand. Andererseits kann man aber trotz desselben Kolorits oft recht wohl die ganz verschiedenen Hände der Ausmalenden erkennen.

I,18

18. In scharfem Gegensatz zu diesen Hauptelementen der rituellen Tradition, die zum Wandschmuck diente, stehen nun in Typus B, den wir ja wegen der Masse des Erhaltenen wohl beurteilen können, die Darstellungen, die ich die profane Dekoration nennen möchte. Es sind dies die in der Anlage schon stilistisch ganz herausfallenden Stifterfiguren. Bald an der Türwand, häufiger in den unteren Streifen der Seitengänge stehen, von Mönchen harangiert, jene schon erwähnten Männer mit gespreizten Beinen auf den Zehenspitzen, und vollbekleidete Damen mit glockenförmigen dicken Röcken und Klappenjacken.

Die in den Gängen an die Wände gemalten Stifter, die so Lampen, Blumen , Schmuckketten haltend den Mönchen folgen, geben uns direkt ein Bild der Kulthandlung selbst. Die Mönche, die in der betreffenden Kapelle den Dienst versahen, waren sicher Angehörige derselben Familie. Hat nun diese besuchende Familie ihre Opfergaben, Blumen, Räucherwerk, künstliche Blumen, Banner usw., auf dem Altartisch, dessen Platz sich oft noch vor der Nische durch Spuren in dem gelegentlich erhaltenen Estrich befindet, niedergelegt, so machten die einzelnen, hintereinander von den Mönchen geleitet, mit brennenden Lampen die Pradaksinâ genannte Umwandlung, gelangten so vor den Parinirvâna-Buddha des hinteren Ganges, wo dann noch einmal Weihrauch verbrannt und Opfergaben niedergelegt wurden, und kehrten dann durch den anderen Gang wieder in die Haupthalle zurück.

Eine gewisse Ähnlichkeit hat dieser Kult hinter dem Hauptbilde der Nische oder seiner Kultfigur mit dem Kult der orthodoxen christlichen Kirche hinter dem Ikonostas; die Nische würde dann der Mitteltür, die Seitengänge den Seitentüren der Bilderwand entsprechen, nur besteht hier der prinzipielle Unterschied, daß auch die Laien die Gänge und den hinteren Raum betreten.

Diese Einrichtung zeigen in Qyzyl und Qumtura nur die Höhlen des Typus B; ich nannte ihn den Panca§ikhatypus oder die Höhlen „mit derMâyâ",wenn das unten (II,73ff.) zu besprechende Gemälde mit König Ajâta§atru in den Seitengängen dargestellt war.

Die Nische selbst verdient aber noch einer besonderen Erwähnung. Die Darstellung