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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0061 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 61 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 40. 武装したヴァジュラパニ(Vajrapâṇi:金剛力士)、タイプ1、破損した仏陀立像の脇侍、第6窟と第7窟の間の壁龕、ベゼクリク、ムルトゥク、『シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂』、245、248ページ。Vajrapâṇi, gepanzert, Typus 1, gemalte Nebenfigur einer zerstörten Buddhastatue aus der Nische zwischen Höhle 6 und 7, Bäzäklik, Murtuq, Kultstätten 245, 248.

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doi: 10.20676/00000192
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sich erkämpft hat, Menander, erscheint dieser Typ, aber auch ein anderer, nach R. gewendeter. Und dieser Typ ist es, der uns auf den Siegeln von Niya wieder begegnet. Ein dritter Typ zeigt eine Athene en face mit Schild und Lanze, die sich selbst bekrönt. Sehen wir von dem letzteren ab, so ergibt sich, daß die Darstellung eines Vajrapâni aus der Kaminhöhle bei Qyzyl (Kutscha), die ich hier als Probe gebe, recht wohl auf den archaistischen Typ der Athena zurückgehen kann. Der Helm, wie ihn die Münzen und Stempel zeigen, ist offenbar das Vorbild zu dem des Wandgemäldes. Daß eine weibliche Figur als männlich aufgefaßt wurde, kommt auch sonst vor, wie umgekehrt Vorlagen unbärtiger Jünglinge recht oft als weibliche Figuren verwendet wurden. Auf die archaistische Form der Gewandenden des Bildes, die mit denen der Siegel so gut harmonieren, möchte ich kein zu großes Gewicht legen, da für die Entlehnung dieser Stilform noch sonst Tür und Tor offen . steht, bezeichnend bleibt sie immerhin. Daß der Schild aufgegeben wurde, lag in der Rolle begründet, die Vajrapâni Buddha gegenüber zu spielen hat; er macht sich dadurch zu Buddhas Diener. Was den Panzer betrifft, so ist die Aigis der Vorlage durch die nationale Form ersetzt; doch darüber unten noch ein paar Worte.

Im Museum von Lahore befindet sich die Statue einer behelmten Athene mit Speer, deren R. Arm abgebrochen ist, auch die Füße fehlen. Leider weiß man nichts über die Art ihrer Verwendung. Vincent A. Smith nannte sie das älteste Beispiel einer von ihm angesetzten indohellenischen Kunst, die sich wohl unterscheide von der indorömischen Schule, zu der die Gandhâraskulpturen gehören. Er verweist dabei auf die Münzen des Azes, die den oben erwähnten dritten Typus zeigen, und meint, ein Schild sei weggebrochen. Zur Illustrierung irgendeines indischen Religionssystems könne sie nicht gedient haben. Später aber änderte er diese Anschauung, nannte sie völlig indianisiert und in demselben Buche doch noch einmal mehr griechisch als die Gandhâra-Figuren! Jetzt, wo ein Abguß im Berliner Museum ist, sehe ich, daß nicht der geringste Grund vorhanden ist, die Figuren von den übrigen Gandhâra-Skulpturen zu

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trennen. Ferner ist sicher, daß sie kein Kultbild war, Also konnte sie nur einem Parivâra angehören. Das Richtige hat der von V. A. Smith zitierte Bloch gefunden, wenn er

Fig. 40. Vajrapâni, gepanzert, Typus I, gemalte Nebenfigur einer zerstörten Buddhastatue aus der Nische zwischen Höhle 6 und 7, Biizáklik, Murtuq, Kultstätten 245, 248.

sie als eine der weiblichen Garden anspricht, die in den Vorhallen der indischen Königspaläste stehen. Und die auf den Münzen en face stehende Athene mit dem Kranze mochte als Begleiterin Buddhas oder Bodhisattvas Verwendung gefunden haben, wie so oft antikisierende Nike-Figuren neben Buddha abgebildet wurden. Wir sehen, wie in diesem Labyrinth der Übertragungen alles fließt und oft Umwege wieder auf das durch die Legenden vorgeschriebene Maß der Verwendungsmöglichkeit zurückführen ! So gelangt die behelmte Figur in die Umgebung eines Cakravartî, dessen Typ ja auch als Gott des Reichtums galt: er ist der Kaisertypus der spätantiken Vorlagen.

Grünwedel, Alt.Kutedie

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