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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0069 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 69 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 46. ガルーダ(Garuḍa:迦楼羅)、『ナルタン版五百羅漢図』で知られるチベットの作品より、第79葉、中央図像。この形のガルーダは、ユンラ・マナル [Khyuṅ-Khra man-ṅag lugs] と呼ばれている。Garuḍa nach dem unter dem Namen „die 500 Götter von Narthang" bekannten tibetischen Werke Fol. 79, Mittelfigur. Diese Form des Garuḍa heißt Khyuṅ-Khra man-ṅag lugs.
[Figure] Fig. 47. 中国のガルーダ(Garuḍa:迦楼羅)。Garuḍa Chinesischen Stiles.

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doi: 10.20676/00000192
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OCR読み取り結果

 

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bezeichnen könnte. Kopfringe mit über der Stirne sich erhebenden Federbüschen gehören zur fast gleichzeitigen Tracht junger Leute, ein hübscher Parallelismus zu dem Hennin genannten Kopfputz der Damen, der sicher

Fig. 46. Garuda nach dem unter dem Namen „die 500 Gőtter
von Narthang" bekannten tibetischen Werke Fol. 79, Mittelfigur.
Diese Form des Garuda heißt Khyun-Khra man-nag lugs.

mittelasiatischen Ursprungs ist. Allmählich nun entarten diese ursprünglichen Satyrtypen noch mehr und gehen in Formen über, für die der Medusentyp der Dämonen maßgebend war. Diese letzteren Yaksafiguren nun finden sich in den Predigtdarstellungen häufig genug: die Federn über der Stirne werden durch andere Embleme ersetzt, am häufigsten durch die über der Mondsichel ruhende Sonnenscheibe v, womit, wie mir scheint, nur gesagt sein soll: „überirdische Wesen, die aber noch den Sphären von Sonne und Mond angehören", d. h. nicht den höheren Regionen. Denn diese über der Stirne erscheinenden Figuren in Götterbildern des zweiten Stiles sind veritable Cihnas, wie bei den Jainas. Diese Eigentümlichkeit werde ich unten noch ausführlicher besprechen.

In den älteren Bildern erscheinen diese spitzohrigen verwilderten Satyrtypen oder Yaksas als Fußfiguren der Buddhas und Bodhisattvas. Bis zur Brust aus der Erde sich erhebend, halten sie paarig die Lotusse hoch, auf denen die Heiligen stehen (Kultst. S. 120), diese Darstellungen finden sich nur auf Plafonds und auf den Segmenten der Kuppeln und waren häufig und beliebt. Die Funktion als Lotushalter gesellt sie den Wasserwesen

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bei; denn wo ein Lotus ist, muß Wasser sein. So nähert sich auch hier aus rein äußerlichen Gründen der Thiasos des lakchos dem Meerthiasos, der die Wasserfriese belebt.

  1. Um den bakchischen Kreis zu schließen, fehlt nur noch der Typus des Silen. Auch dieser ist da, wenn auch nicht auf den Wandgemälden.

Schon an anderer Stelle (Handbuch S. 85) habe ich erwähnt, daß innerhalb der Gandhâraskulpturen der Silenostypus auch auf Vajrapâni angewendet vorkommt: eine, wie ich jetzt sehe, naheliegende Kombination. Die übrige Weiterentwicklung des Dickbauchs mit dem Sack oder Schlauch, mit Kindern, die ihn necken, mag erwähnt werden: eine weitere Ausführung des vielseitigen Motivs ist hier überflüssig, da es in den folgenden Abbildungen nicht vorkommt.

  1. Es ist in dem Gegebenen eine Gruppe von Gottheiten oder Dämonen inmitten der sie umgebenden und zugehörigen Anschauungen kurz skizziert, die sich deutlich als ein fremder Eindringling von dem Einheimischen abhebt. Ihre breiteste Entwicklung, der zu folgen hier kein Anlaß ist, erreichen die erwähnten Darstellungen hier im Norden in Chinesisch-Turkistân und noch entstellter in Tibet, während sie in Indien selbst nur spärliche und bald sich verlaufende Seitenzweige hervorgebracht hat. Sie hängen an

Fig. 47. Garuda chinesischen Stiles.

den Indoskythen, in deren Skulpturen die Hauptelemente vorkommen, die schon Ernst Curtius treffend genug charakterisiert hat. In Indien, wo die Rebe selbst nicht gedeiht, trat bald der Branntwein als Ersatz ein.

Grimwedel Alt-Kutscha

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