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0078 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 78 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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OCR読み取り結果

 

I 66

I,45—I,46

Tempel liegenden Flüßchens ein gepanzerter Reiter, eine Schale hochhaltend. Ein Vogel fliegt hinzu und trinkt aus dem Rand der Schale. Die Wiedergeburt des Pförtners ist vollzogen. Dann schießt der Reiter gegen das Kloster lachend einen Pfeil ab und verschwindet. Der Abt, nun an unheilbarer Kolik erkrankt, dichtet fast sterbend ein Preislied auf den Reiter und gelobt, seine Geschichte malen zu lassen. Deva§rî, ein Maler und Mönch aus Idyqutsähri, führt die Bilder aus, und der Abt wird gesund.

46. Der Text des Liedes lautet: 1. c. fol. 15:

Um dem Yaksaherren Ehre anzutun, habe ich dieses Preislied,

anhänglich an das Wort des Allwissenden, in vielen Versen gemacht.

Die Scharen aller Yaksas hier sind deinem Befehl untertan,

derer, die die Lehre Buddhas achten hier, Preislied höre und freue dich.

O ihr Fürsten der Yaksas hier, o ihr Erdherren, ihr Schlangenkönige,

alle Tugendhaften hier im Tempelkloster Mûlaturiga verehren euch, mehren die Streuopfer, erhöhen den Ruhm der Landesherren.

Aus der großen Yaksafürsten Schar kam hierher der Reiter dGe-hphel,

um mir die Gnade des Bodhisattva Padmapâni zu übermitteln:

Meine Geschichte, ihr Mönche, hört jetzt in frommer Gesinnung:

mein Vaterland ist herrlich, es liegt imLande derPerser. Daß ich die Fürstenmacht halte, dazu rief mich das Schicksal, hört,

ihr Mönche des Sâkyamuni.

So ist mein Gelöbnis, das ich dem Mahâbodhisattva Padmapâni gab.

Dies Gelöbnis haltend, kam ich hierher, nahm es auf mich, alle Schuld zu tilgen.

Den vier Geisterkönigen mit ihrer Heeresfolge gab ich gläubigen Sinnes mein Gelöbnis.

Die „Betrüger", die „Hinderer", die „Wechselbälge", diese Dreizahl,

die große Zahl der schlechten Aasgeier in der Luft, die Scharen, die mit grausamer Art die Hausväter zermartern,

das Fliegengeschmeiß, das Krankheiten bringt, die elenden Würmer im Kot und Schmutzwasser, die alle überwinde ich.

Mönche des Sâkya, hört mich, ihr alle, die hier in Höhlen wohnt,

ihr Anhänger an Bhagavâns Religion, ihr seid mir willkom men.

Den Spuk der Totengeister (preta), den Spuk aller Hexenmeister,

den Spuk aller Hexenscharen, den Spuk aller Blutsauger,

I,46—I,47

den werde ich mit meiner Kraft, mit meinem Heere überall überwinden;

alle meine Heerführer werden alle Totengespenster überwinden.

Der Beilträger, der Hundehalter, der Bogenschütze, der Lassowerfer, diese vier,

der Keulenträger, der die Herrlichkeit (Fahne) trägt,

der Buchhalter, der Astrolog, andere vier, werden den Spuk der Aasgeier, Wölfe, Mäuse, allen

Trug überwinden.

O ihr Mönche des Sâkya, hört mich, in Sukhâvatî der strahlende Amitâbha hat zum Heil aller Lebenden verkündet:

In diesem Paradies von Sukhâvatî sprühen aller erhabenen Seligkeit

Lotusblumen ohne Zahl für alles Lebende ihr goldnes Licht;

die Blumen der Lotusse öffnen die Kelche, Strahlen sprühen aus, und wer erwacht ist, spricht:

„ich neige mich vor dem unendlichen Licht", und findet seinen Frieden;

„o du bist gekommen", so spricht eine Mutter zu ihren Söhnen und Töchtern,

und ein Vater sieht Frau und Kinder, und sie finden für ewig den Frieden.

47. Ein weiterer Beweis ist nicht nötig; die iranische Unterlage ist so überzeugend, daß es nur der Gleichsetzung der Namen bedarf : Ahuramazdâ: Amitâbha, Avalokitesvara: Saosyant und der Reiter dGe-hphel „Glücksvermehrer": Vîstâspa, der iranische König, zu dessen Zeit Zarathustra auftrat. Diese Gleichungen können noch weiter ausgeführt werden: die Hexen oder Dâkinîs: die persischen Pairikâs usw.; auch für den Hofstaat des iranischen Normalkönigs geben die Inschriften der Achämeniden die Namen, die ich vielleicht später mit allerlei anderem ausführen werde, wenn es die Zeiten erlauben.

Wir stehen also vollkommen auf Mazdayasnier-Boden. Aber diese alte, erhabene Religion hatte Parasiten. Und der ekelhafteste ist da und war da und wurde ausgetrieben und war wieder da und wurde ausgemordet und kam verkappt wieder. Die Einzelheiten darüber an einem andern Ort. Aufgenommen in den Padmapânikult wurde der Gründer der Sekte Mânî, ó juavefs, sogar mit Avalokitesvara identifiziert. Das Gegebene ist eine Probe der Kämpfe zwischen dem sterbenden Buddhismus und den Aasgeiern, den Kindermördern.

Außer Idyqutsähri gibt es viele Orte in der Oase Turfan und Umgebung; für Turfan selbst ist durch das Material bei Georgi, Alphabethum