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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0083 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 83 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 64. F. R. マーティン、『呉道子の絵画(Zeichnungen nach WU TAO TZE)』、ミュンヘン、1913年、図XXX。Nach F. R. Martin, Zeichnungen nach WU TAO TZE, München, 1913, Tafel XXX.

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doi: 10.20676/00000192
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171

I,50

furchtbaren Weise modifizierte, die wir oben in dem über Vajrapâni Gesagten andeuteten.

E. Schlagintweit hat nun in seiner Abhandlung Sureçamatibhadra (Abh. der kg1. bayr. Ak. Wiss. I Cl. XX, III, 1896), die von Mißverständnissen strotzt, einen Vers, wie er sagt, des „Reichskapitels" schauerlich mißhandelt, der ganz unerhörte Einblicke gewährt. Das zitierte Buch ist der Kâlacakratantrarâja, der mir in Sanskrit und tibetischer Übersetzung vorliegt. Die Stelle steht im ersten Buche unter dem von Schlagintweit zitierten Verse 153 und lautet im Original:

Ardo 'nogho varâhî danubhujagakulo tâmâso 'nye 'pi panca

syeno 'sau svetavastrî madhupati mathanîyo 'sthamah so 'ndhakah syât

sambhûtisaptamasya sphutamakhavisaye bhâgadâdau nagaryâm

yasyâm loke 'surânge nivasati balavân nirdayo mlecchamûrttih

„Es lebt in der Welt, die der Anteil der Ungötter ist, machtvoll die erbarmungslose Gestalt des Ketzer-turns: so ist die Stadt Bhâgadâ in erster Reihe im Machtbereiche von Makha, wo die siebente Wiedergeburt sich geltend machte: sei er nun Ardo oder Anogha oder Varâhî, oder der aus dem Drachenstamm der Riesen oder der Finstere, oder neben diesen fünf Formen gar noch der Adler und der Weißbekleidete, und als achter Mohammad Mathanîya."

Fig. 64. Nach F. R. Martin, Zeichnungen nach Wu TAO TZE,
München, 1913, Tafel XXX.

Wir haben in dieser Stelle des kanonischen Buches des Kâlacakra-Systems eine Reihe von Wiedergeburten derselben Persönlichkeit als Verbreiter aller Schäden und Schrecken vor uns. Die letzten zwei Wiedergeburtsformen

,so

I,50—I,51

sind ohne weiteres klar: der Weißgekleidete ist Mânî, der Achte ist Mohammed mit dem Beinamen Mathanîya. Auf ihn gehen wir hier nicht weiter ein. Ganz anders steht es mit den vorhergehenden Namen, über die wir so gut wie nichts wissen.

Nur der Name der ersten Existenzform, aber Ardho geschrieben, findet sich als Begründer ketzerischer Lehren genannt in Târanâthas Geschichte Fol. 64. Diese Vorstellung, daß auch die Widersacher des Buddhismus in sein System eingereiht werden müssen, führte dazu, die erwähnten als Höllenkönige wiedergeboren werden zu lassen. Alle diese Höllenkönige haben nun im wesentlichen denselben Hofstaat, also auch dieselben Türhüter, nur wechselt nach der Form der Verurteilung die Waffe, bei bloßer Wiedergeburt der betreffenden armen Seele, die der Büttel heranführt, als Tier genügt der Prügel, bei Marterszenen, Zersägungen usw. erscheint in den Händen der Büttel eine Art Morgenstern oder ein Beil.

51. Ich schiebe hier ein Tableau ein, welches die innere, sogenannte heilige Stadt von Idyqutsähri darstellt. Die Originalangaben des Tibeters geben ein schauerliches Bild von mittelasiatischer „Kultur" und bedürfen keines Kommentars. Beachtenswert ist, daß heute die ganze Ecke, die die Schmachszenen gesehen hat, völlig demoliert und zu Äckern bearbeitet ist, während unmittelbar daneben gelegene Bauten noch in leidlichem Zustande waren, als ich sie zum ersten Male sah. Nur fiel die absichtliche Aufhäufung alles möglichen Unflads an gewissen Stellen auf. Das Tableau ist von Bhadanta Yon-tan-sgro-phug gezeichnet und fast genau so kopiert nach einem Blatte, das einst in des Botanikers Regel, des eigentlichen Entdeckers von Turfan, Besitz war. Der Titel ist: „Hier ist gezeichnet die Erdburg Sambhala d;s Großkönigs der Turuskas, Aidukut; es ist die prunkvolle Wohnstätte der Moni- und Messias-Verehrer und der Bauddhas."

1. Eine noch erhaltene Terrasse mit einem

noch wohlerhaltenen Zwillingsturm, ein Seitengebäude ist mit der folgenden Inschrift versehen: „Hier ist die heilige Wohnung des Aidukut. Hier umtanzen Tag und Nacht den König sieben Dâkinîs, nackt, mit den sechs Knochengehängen