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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0095 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 95 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 82. マニ教の神々の頭部、細密画断片、イディクート・シャーリ。Köpfe von manichäischen Gottheiten aus Miniaturen-Resten, Idyqutšähri.
[Figure] Fig. 83. 少年少女の頭部、宝物窟の壁画、キジル。Köpfe von Jünglingen und Mädchen aus den Wandgemälden der Schatzhöhle Qyzyl.
[Figure] Fig. 84. ダーキニー(Dâkinîs: 茶枳尼天)、壁龕に座る仏陀像の上に浮かんでいる、主寺院Aの廊下、川の左側の大テラス、トヨク、マザール、『シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂』、319ページ。Ḍâkinîs, welche über einer sitzenden Buddhafigur schweben, welche in einer Nische saß, aus dem Gange des Haupttempels A der großen Terrasse L. von Flusse Toyoq Mazar, Kultst. 319.

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doi: 10.20676/00000192
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die älteste Stilart wird gut durch die sitzenden Götter repräsentiert, doch müßten die Linien eckiger, kantiger, ich möchte fast sagen gotischer sein. Typisch ist das Zerlegen der Gewänder in wulstartige Ringe, vgl. Fig. 81,

Fig. 82. Köpfe von manichäisehen Gottheiten aus Miniaturen-Resten, Idyqutiiähri.

wobei die Zwischenfelder durch dichte Reihen von Strichen ornamentiert und breitere, wie die Kniepartie der Dâkinî, mit einem seltsamen hakenartigen Ornament ganz sinnlos bezeichnet werden. Daß auch diese Art der Gewandgliederung auf einen mystisch-allegorischen Stil weist, ist klar. Merkwürdig ist ferner das Mißverhältnis in den Körperproportionen: die kurzen Unterkörper, sehr hohen Brustpartien und großen Köpfe, eine Eigenart, die besonders in den buddhistischen Bildern von Sorcuq auffällt und ebenso in den jüngsten buddhistischen Bildern von Murtuq. Auf Abbildungen der weißgekleideten Mânî-Mönche sind die Hände entweder ganz verdeckt oder im Gegensatz zu den über-

Fig. 83. Köpfe von Jünglingen und Mädchen aus den Wandgemälden der Schatzhöhle Qyzyl.

langen Händen buddhistischer Heiliger kurz, ja fast krüppelhaft. Hat da vielleicht die Idealgestalt des Begründers, eine kurzbeinige, krummbeinige Gestalt mit langem Oberkörper und verkrümmten Händen das Maß gegeben?

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56. Wenn ich hiermit die Einführung schließe und zum beschreibenden Teil übergehe, möchte ich nun, gestützt auf das unerhört vielseitige Material, das so scharf und deutlich in zwei große Schichten, die tocharisch-indische und uigurisch-chinesische zerfällt, noch einmal das oben so oft wiederholte Wort Synkretismus der wahllosesten Art betonen. Unvermittelt, nur durch die jeweilige Manier der ausführenden Maler einigermaßen ausgeglichen, laufen in beiden großen Stilarten ikonographische Reihen besonderer Tradition nebeneinander her und werden, schließlich fast unverstanden, nur eine bunte Dekoration der Wände, die nur durch die jetzt meist zerschlagenen, aber wohl rekonstruierbaren Kultbilder zu festen Kreisen

Fig. 84. Dâlcinîs, welche über einer sitzenden Buddhafigur schweben, welche in einer Nische saB, aus dem Gange des Haupttempels A der großen Terrasse L. vom Flusse, Toyoq Mazar, Kultst. 319.

zusammengezogen, durch Vergleichung aller fast zahllosen Varianten Normen ergeben. Die Normen der hier gegebenen Höhlen sind absolut sicher, schon an Ort und Stelle erkannt und systematisch nachgeprüft worden. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir auf orientalischem Boden sind. Hier ist die absolute Unfähigkeit, kritisch vorzugehen gegenüber dem Überkommenen, um daraus selbständig etwas abgerundetes Neues zu schaffen, ebenso hereditär, wie die lächerliche Hochachtung vor allem, was sich in religiösen Mantel hüllt; die widerhaarigsten, unverständlichsten und lächerlichsten Dinge werden, falls sie nur irgendeinem Buddha oder Bodhisattva untergeschoben werden können, gerne rezipiert. Dieser buddhistische Kleister klebt Dinge aneinander, die so auseinander zu halten bisher nicht geglückt ist; wir danken dieses Resultat der unglaublich naiven Stupidität dieser „Kulturträger" Asiens. Ein Trödelladen fremder Raritäten, mit Vorliebe der dümmsten und gemeinsten, und ein Buddha hineingestellt: das ist so ziemlich die Atmosphäre. Nicht weit von der großen

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Grünwedel, Alt-Kutsche

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