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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0127 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 127 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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OCR読み取り結果

 

II 21

II,20—II,22

gemeinde den Garten und trat später selbst in den Orden ein." Die Schwierigkeit liegt nun in der doppelten Figur des Brahmacârî. Könnte angenommen werden, daß Gautama dem Brahmacârî neben sich die wunderbare Geburt der Amrapâlî und ihre spätere Bekehrung prophezeit, so würde sich alles lösen. Die als Adorantin sich nähernde Hetäre schließt beide Szenen wieder zusammen und bildet so das Bild wieder, das dadurch sein schematisches Gleichgewicht wieder gefunden hat. Vielleicht war auf der gegenüberliegenden Wand eine Parallele, die lösend und die Schwierigkeit behebend eintrat.

  1. Das nächste Bild, Mittelbild der obersten Reihe, zeigt uns so recht die Schwierigkeiten der Bestimmungen dieser Buddhapredigten (Fig. 2/340 Kultst.) Gautama Buddha sitzt in einer Gebirgslandschaft, vor ihm ein See, weiter vorne ein zweiter und eine Menge Tiere: Enten, Käglik, eine Schlange, eine Gazelle, ein Bär, der aus einer Höhle blickt. Um Buddha sitzen viele Mönche. Den Hintergrund füllen Berge und Bäume mit Fasanen. Zwei Devaputras schweben von beiden Seiten auf Buddha zu, ein Blumenregen fällt, R. von Buddha steht Vajrapâni, aufmerksam zuhörend. L. von ihm sitzen vier Mönche, ein alter, magerer, zahnloser Mann im Vordergrunde, R. drei, von denen der vorderste, ein ganz junger Mann, mit gefalteten Händen, kniend die Anrede des Meisters erhält. So regelmäßig nun die Anlage des Ganzen ist, so schwierig ist die Erklärung. Die dominierende Stellung des Bildes, der jugendliche Mönch und die etwas überladene Waldlandschaft legt den Gedanken nahe, daß die Darstellung der Predigt an den eingekleideten jugendlichen Sohn Buddhas, Râhula in Venuvana, das gefeierte Râhulovâda, Gegenstand der Darstellung ist.

  2. Das nächste Bild der obersten Reihe (Kultstätten 339) enthält ähnliche Schwierigkeiten. Die L. Hälfte desselben ist leider zerstört. Doch ist aus dem R. von Buddha in der Luft erscheinenden Monde mit zehn umgebenden Sternen klar, daß es sich um eine nächtliche Predigt handelt. Ferner ist klar, daß die Zuhörer nur Devaputras sind. Neben und hinter Vajrapâni stehen zwei Devaputras, drei andere, darunter die angeredete Hauptperson, nähern sich ihm von L. her; dahinter standen

II,22—II,23

wohl noch zwei bis drei andere. Vielleicht stellt das Bild das gefeierte Mangalasűtra dar. Die hohe Achtung, die dieser Text genießt, sowie der Umstand, daß es wie das vorige in der sinhalesischen oben zitierten Liste erwähnt wird, legt den Gedanken nahe.

  1. Das nächste Bild, das erste der zweiten Reihe (Kultst. 344) und das gegenüberstehende dritte der L. Seitenwand zeigt uns aber deutlich jene Spaltung einer Legende in zwei Parallelbilder, die wir, nun mit Sicherheit, in der Pfauenhöhle vermuteten. Die Darstellung zeigt scharfen Disput Buddhas mit Heterodoxen, die so typisch dargestellt sind, daß wir an der Bezeichnung: Widerlegung der sechs Irrlehrer (tîrthikas) nicht zweifeln können. Eine so ausführliche Illustrierung dieses gefeierten Vorgangs gibt es meines Wissens unter den Gandhâraskulpturen nicht. Und doch repräsentiert sie die einfachste Darstellung der Legende insofern, als von den außerordentlichen Wundererscheinungen (mahâpratihârya), welche Buddha bei Überwindung der sechs Irrlehrer gezeigt haben soll, nichts dargestellt ist, als der donnernde, den Vajra schwingende Vajrapâni. Denn wir sehen weder den wunderbaren Mangobaum, den Buddha aufsprießen ließ, in dessen Zweigen leuchtende Wiederholungen seiner eigenen Gestalt erschienen, noch irgend eine der phantastischen Erscheinungen, mit denen die Legenden diese Szenen ausgestattet haben. Es gibt umfangreiche Bilder in Tibet davon, die all diese Wunder ausführlich darstellen. Es ist aber von Interesse hier zu erwähnen, daß die zweite Stilart schon die Mangobaumgeschichte zu besitzen scheint, wenn wir ein in Ming-Öi beim Qumtura erhaltenes Bildfragment (Kultst. S. 31) hierher beziehen können. Die Namen der sechs Irrlehrer: Piirnakáiyapa, Jnâtiputra, der Nirgrantha, Kakudakâtyâyana, Ajitakoiakambala, Saüjaya Vairattiputra und Maskarî Gosâlî auf die dargestellten Personen zu verteilen, ist unmöglich. Alle fast bilden nur Variationen in Haltung und Tracht von Brâhmana-Lehrern, fast alle tragen Tigerfelle als Bekleidung, zwei sind als bärtige Asketen dargestellt. Höchstens läßt der auf dem Bilde der L. Seitenwand vorkommende Asket mit den über dem Kopfe hochgebundenen Haarsträhnen, welcher ein Fläschchen an einer Bambusstange trägt, als