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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0130 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 130 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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II24

II,25-26

dargestellt durch den Berg Meru, erhebt sich aus dem Meere. Vor dem Berge taucht zu den Füßen Gautamas ein Nâgarâja auf, welcher Kostbarkeiten in einem Kästchen darreicht, während ein zweiter Nâgarâja hinter dem Berge mit gefalteten Händen (anjali) erscheint. Der junge Brâhmana, der an den Meru geschmiegt, bemüht ist, ihn zu heben, kann nur einer jener Himmelsbewohner sein, die nach der Zerstörung durch Flammen zurückblieben und dessen Tugendverdienst, das ihn in so hohe Geburt geführt hatte, nun zu Ende war, so daß er in der neu entstehenden Welt wieder-geboren werden mußte.

26. Es bleibt von den sechs Bildern der R. Seitenwand nur noch eines über, das ungemein typisch ist, unendlich oft vorkommt (Kultst. Fig. 342): die Predigt von Benares. Das Schema ist dasselbe, das in den GandhâraSkulpturen erscheint. Gautama Buddha ganz en face sitzend, vor ihm das Rad mit dem dreizackigen Untersatz, der leider nicht ganz erhalten ist. Von den Gazellen, die zu beiden Seiten des Rades saßen, ist nur von einer noch Kopf und Hals erhalten. Das Rad ist überall mit Juwelen besetzt. In erster Reihe der Zuhörer sitzen die fünf Mönche: Ajnâtakaundinya, Vâspa, Bhadrika, Mahânâman und Asvajit. Leider sind zwei davon L. fast ganz erloschen. Die Ungleichheit, die dadurch entsteht, daß auf einer Seite drei, auf der anderen zwei Mönche angeordnet sind, ist dadurch ausgeglichen, daß L. noch Bodhisattva Maitreya, der am Schluß der ersten Predigt das Wort an Buddha richtete, eingeschoben ist. Im Hintergrunde dieser Gruppe sitzt, mit lebhafter Bewegung den Weher schwingend, Vajrapâni, während seine R. sich auf den Donnerkeil stützt. Auch sein Kopfschmuck zeigt ein Cihna, das ich nicht erklären kann; in der Mitte ist eine große Blume, aus welcher ein Stempel sich erhebt, den zwei Flügel krönen. R. von Gautama sitzen zwei Bodhisattvas im Gespräch und vor ihnen, mit gefalteten Händen ganz an Buddha sich andrängend, in weißem, geblümtem, lockersitzendem Gewande Brahmâ, den wir von der Pfauenhöhle her kennen. Die Verteilung der Mönchnamen ist schwierig. Nur der alte Mann, der unmittelbar zu den Füßen Buddhas sitzt, bekleidet mit dem Flickengewand und die

I1,26—II,27

Hände faltend, dürfte Ajnâtakaundinya sein, der nach der Legende zuerst den Sinn der Predigt begriff. Sein Gesicht ist leider zerstoßen; an der Kinnlade, die herabhängt, ist die etwas übertriebene Art nicht zu übersehen, mit der die Maler jener Bilder zahnlose Greise darzustellen beliebten. Dieser Typus wird bis in die späteste Zeit festgehalten und artet ins Groteske und zu allerlei Mißverständnissen aus.

27. Ein beachtenwertes Beispiel einer Folgeszene in diesem Falle einer in das Bild gelegten, die Anordnung nicht störenden Verdoppelung einer Person ähnlich der oben im Ámrapâlî-Bild beobachteten Methode bietet das allein erhaltene Mittelbild der obersten Reihe der L. Seitenwand. Und diesmal ist die Wiederholung Gautama Buddha selbst. Die Anlage des Bildes ist die gewöhnliche: Gautama gleicht fast ganz der Darstellung der Nebenbilder der R. Seitenwand. Neben ihm L. im Hintergrunde sehen wir Gott Indra oder Sakra, in der oben oft vorkommenden Form mit der langstieligen Blume. R. von Buddha sitzt auf einem Polsterstuhl ohne Lehne Vajrapâni, den Donnerkeil in der R., mit der L. den Wedel schwingend. Hinter ihm waren noch Mönche abgebildet. Vajrapâni ist hier bärtig, trägt ein rotes Ärmelgewand, eine weiße Dhotî und eine Spangenkrone von fast mittelalterlichem Typus. L. vor Gautama hocken drei Mönche, aufmerksam zuhörend, der dritte ist ein alter Mann mit dem oben erwähnten zahnlosen Gesicht, das stark stilisiert ist. Über ihnen schwebt, mit dem Rücken dem predigenden Buddha zugewendet, doch offenbar aus dem Hintergrund herauskommend, eine zweite Buddhafigur mit den Zeichen übernatürlicher Kräfte an den Schultern; sie hält in der L. eine Pflanze. Die Legende erzählt die Fahrt zu den Uttarakurus. Gautama war zum Himmel emporgestiegen, um seiner Mutter zu predigen. Da nun die Götter in hundert menschlichen Jahren nur einmal essen , so hätten, wenn er sein gewohntes Mahl genommen hätte, die Götter denken müssen, er esse beständig. Also setzte er zur Zeit des Essens einen anderen Buddha an seine Stelle und ging an den AnavataptaSee. Dort bekam er in wunderbarer Weise seine Almosenschale und aß bei den Uttarakurus die Sprossen eines dortigen Baumes.