国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0141 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 141 ページ(白黒高解像度画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000192
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

II 35

II,33

du als ein Mann von Tugendverdienst, hast du vielleicht jemand gesehen oder von ihm gehört, der hat die Gespensterstadt betreten und war doch lebend aus seinem Wohlstand und Wohlbehagen weggegangen; der ist dann gegangen bis um die Zeit, wo die Sonne zur Rüste geht, da sah er einen Terrassenpalast und vier Feen, herrliche, liebenswürdige, wie man sie gerne sieht. Und da ist auch ein Mann dabei, ein schöner, ansehnlicher, freundlicher, der trägt allen Schmuck und Ohrringe, dabei bunte Blumengewinde und duftet nach Salben. Der Mann spielt mit ihnen, er kost mit ihnen, tut ihnen alles zuliebe. Nun sehen sie den Srona von weiten und beginnen zu reden: „Unsern Gruß, OErona, bist du nicht durstig oder hungrig?" Und er denkt bei sich: „Das wird wohl ein Gott oder ein Nâga oder ein Yaksa sein" und er spricht: „Ja, o Herr, ich habe Durst, ich habe Hunger!" Nun baden sie ihn, geben ihm zu essen und er wohnt in diesem Terrassenpalast, bis die Sonne aufgeht. Da wird ihm gesagt: „Srona, steig herab, jetzt kommt der Jammer!" Und er stieg herunter und blieb zur Seite stehen. Als die Sonne aufging, verschwand der Palast, auch die Feen waren weg; aber vier gefleckte, schnautzige große Hunde waren plötzlich da. Die Hunde rannten den Mann kopfüber zu Boden, rissen ihm das Rückenfleisch ab und fraßen daran bis zur Zeit des Sonnenuntergangs. Da erschien wiederum der Palast, erschienen wiederum die Feen und der Mann spielte mit ihnen, kost mit ihnen, tut ihnen alles zulieb. Nun geht Srona zu ihnen hin und spricht: „Wer seid ihr und wodurch seid ihr hierher gekommen?" Und sie antworten: „Srona, gemeine Betrüger sind wir, Leute aus Jambudvîpa, das glaubst du wohl nicht?" Und er antwortet: „Ich seh es doch vor Augen, wie soll ich das nicht glauben?" Srona, der sich Ich nannte, war ein Hammelschlächter in dem Nest Vâsavagrâma: ich schlachte da meine Hammel, verkaufe das Fleisch, lebe davon. Da kommt einmal der heilige Mahâkâtyâyana zu mir aus Mitleid mit mir und redet mir zu: „Mein lieber Herr, was dir einmal als Frucht reift aus diesem Lebensweg, Freude wird dir das keine bringen; drum hör' auf mit diesem erbärmlichen, schlechten Beruf, der gegen das Gesetz verstößt!" Nun, trotzdem laß ich nicht davon. Da frägt er mich: „Mein lieber Herr! schlachtest du bei Tag oder bei Nacht deine Tiere?" Und ich antworte ihm: „O Ehrwürdiger, bei Tag schlachte ich." Nun spricht er: „Mein lieber Herr! warum machst du dann nicht nachts eine Betrachtung darüber, was das Sittengesetz verlangt?" So bekam ich von ihm Anweisung dazu. Weil ich bei Nacht dies getan habe, durch die Reife dieses Karman genieße ich ein so gőttliches Glück bei Nacht, aber weil ich bei Tag die Schafe schlachtete, durch die Reife dieses Karman muß ich solche Schmerzen dulden. Und er sprach den Vers:

„Bei Tage vertilgte ich Lebewesen den Odem, bei Nacht schmückte mich Stimmung zu guten Werken: als Frucht just dieses Karmans geht über mich das Elend ebenso wie die Wonne."

II,33

„Srona, gehst du nach dem Neste Vâsavagrâma?" „Ich will hingehen." „Dort wohnt mein Sohn, der schlachtet immer und immer wieder Hammel und hat seinen Unterhalt davon. Dem sollst du sagen: Deinen Vater habe ich gesehen; der hat mir gesagt: unerfreulich ist was dir aus dem, wie du lebst, reift; laß von dem erbärmlichen, schlechten Beruf, der nach aller Sitte verstößt!"

„0! Mann! so redest du", also wird man es nicht glauben; „denn ihr sagt ja: elende Betrüger sind wir, Menschen aus Jambudvîpa." Srona, wenn er es nicht glauben will, dann sage wenigstens das Folgende: „Dein Vater sagt: unter dem Schlachthaus steht ein Topf mit Goldsand angefüllt; den hol heraus und genieße davon, was dein Herz entzückt; nimm aber die Gelegenkeit wahr, wo den armen Seelen die Totenklößchen verteilt werden, und gib davon im Namen von uns ein Speisealmosen. Vielleicht wird die Wirkung von dem, was wir getan haben, geringer, schwindet, löst sich auf."

Er brach nun auf, und um die Zeit, als die Sonne wieder aufging, erblickt er eine andere Palastterrasse. Und darauf ist eine Fee, eine schöne, liebliche, heitere und ein Mann, ein schmucker, frőhlicher mit Ohrschmuck und Armbändern, und viele bunte Blumengewinde trägt er und duftet von Salben. Er spielt mit ihr, er kost mit ihr, er tut alles, was ihr lieb ist. Als dieser ihn schon von weitem sah, beginnt er zu reden: „Willkommen! Srona, du bist wohl durstig, hungrig?" Und Srona denkt bei sich: „Das muß ein Gott sein, ein Nâga, ein Yaksa" und antwortet: „Durstig bin ich und hungrig." Da ward er gebadet und gespeist. Und so blieb er auf dieser Palastterrasse, bis die Sonne zur Rüste ging. Nun sagte man ihm: steig herunter; der Jammer beginnt. Er, der schon gesehen hatte, was mit Jammer gemeint war, stieg also herunter und blieb zur Seite stehen. Mit der untergehenden Sonne war die Palastterrasse fort, auch die Fee war verschwunden. Ein großer Tausendfuß war da, der wand sich siebenmal um den Mann und fraß durch bis ins Gehirn und so blieb er bis zum Sonnenaufgang. Darauf erschien wieder die Terrasse und wieder die Fee und ein schöner, ansehnlicher, freundlicher Mann; der spielte mit ihr, koste mit ihr und tat ihr alles zuliebe. Srona ging zu ihm hin und fragte: „Wer bist du und wie bist du hierher gekommen?" Jener antwortete: „Srona, gemeine Betrüger sind wir, Leute aus Jambudvîpa, glaubst du das nicht?" Und OErona antwortete: „Ich seh es ja mit eignen Augen, wie soll ich da nicht glauben?" Der Mann sprach: „Der Mann, der sich Ich nannte, war ein Brâhmana in dem Nest Vâsavagrâma, der hatte mit den Weibern anderer zu tun. Aus Mitleid sprach da zu mir der ehrwürdige Mahâkâtyâyana: „Freundlicher Herr! sehr unerquicklich ist die Frucht, die dir aus dem reift, was du tust. Laß diese widerlichen Dinge, die gegen das Sittengesetz verstoßen. Aber ich ließ es nicht trotz des Zuspruchs des Mannes. Immer und immer wieder tat er mir die Ehre an und trotzdem konnte

Grünwedel, AIt•Kutscåa

IIS•