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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0175 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 175 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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II 65

II,47—II,48

zu stellen, welche überfließt. Offenbar Kâsyapa, der die Blutung stillt.

48. Fig. 2. In diesem Bilde, in welchem der Buddha nach L. gewendet sitzt, haben wir wieder eine Doppelszene vor uns. Brahmâ und Indra neben Buddhas Aureole sind halb zerstört, ebenso die Reihe der musizierenden Götter des Hintergrundes. R. von Buddha sehen wir die vier Welthüter (Lokapâlas) in betender Haltung und unmittelbar vor ihnen einen Pfau, eine der gefeiertsten Präexistenzen Buddhas selbst, in der er den Versuchen von sieben Königen, ihn zu fangen, widerstand und schließlich den achten Jäger bekehrte. Die

L. Seite ist aber ganz anderen Inhalts und läßt sich wohl kaum anders als eine emblematische Zusammenrückung einzelner Figuren vor Buddha erklären, zur Bezeichnung eines Vorgangs, der, um klar dargestellt zu sein, unendlich mehr Raum bedürfen würde. Mit der bereits eingeschlagenen Methode aber, die sich bereits öfter bewährt hat, kommen wir auch hier zu einer Erklärung. Unmittelbar vor Buddha kniet ein Mönch, hinter ihm steht mit grimmigem Gesichtsausdruck ein blauer Mönch, der mit einer Stange auf den vor ihm Knienden einschlägt. Die Waffe, die der mörderische Mönch hält, ist kein Beil, wie es auf dem ersten Augenblick scheint, sondern nur eine Stange, der Maler aber hat das Angavastra, das über Schulter und Brust der Devaputrafigur des anstoßenden Bildes gelegt ist, mißverstanden. Zwischen den Beiden sieht man ein Gebäude mit Tür und Fenster in verkleinertem Maßstab. Im Mittelgrunde nähern sich Buddha zwei Dämonen (Yaksas), einer hellblau mit Keule, der einem hinter ihm stehenden, ehrerbietig zuhörenden weißen Yaksa mit Löwenhautkappe einen Auftrag zu geben scheint. Ich beziehe diese Darstellung schon wegen des feierlich angeordneten Gegenübers auf die Enthüllung Buddhas bezüglich der Dauer der von ihm verbreiteten Lehre. In dem Sûtra „Die Frage des Candragarbha" teilt Buddha mit, wie die Lehre zu Ende geht, als fremde Eroberer ins Land kommen. König Dusprahasta aber wird Großkönig, sucht den Buddhismus wieder zu stützen und versammelt alle Mönche, die noch übrig sind, vor seinem Palaste. Es erheben sich Zwistigkeiten unter ihnen und Angada,

II,48—I1,50

der Schüler des Sisyaka, erschlägt mit einer Türstange den Arhat Surata. Dieser Vorgang ist durch das Haus und die beiden Mönche dargestellt. Der Yaksa Dadhimukha, der der Lehre Buddhas anhängt, sendet den Yaksa Dîrghamukha, um den Angada zu töten. Es sind dies die beiden Buddha zugewandten Yaksas.

  1. Fig. 3. In der nächsten Gruppe sieht man Buddha wieder inmitten von Frauen; Indra und Brahmâ neben ihm sind fast zerstört, auch von dem Götter-Parivâra der dritten Reihe sind nur zwei Devaputras L. von Buddha erhalten. Buddha selbst wendet sich einer fast unbekleideten Dame zu, die auf einem runden Stuhl vor ihm sitzt, neben ihr kniet wieder das oben erwähnte Blumenmädchen (46), hinter ihr ein Mädchen, das eine Laute spielt und dahinter wieder eine ursprünglich rote Zofe. Zwei Mönche im Mittelgrund scheinen der Dame zuzureden. R. von Buddha ist dieselbe Dame, auf dieselbe lautenspielende Dienerin gestützt, vor Buddha stehend, zum Tanze sich vorbereitend; neben dem Paare hockt eine Flötenbläserin und vor dem Paare ein Blumenmädchen; im Mittelgrund ist noch eine Lautenspielerin, eine Zofe und eine ältere Frau. Ich sehe in der Darstellung die Versuche der Yasodharâ, Buddha wieder zu gewinnen. Wir haben also hier wiederum, wie in Fig. 1, zwei Szenen eines Vorgangs vor uns.

  2. Fig. 4. In der Mitte, wie sonst, Buddha, diesmal nach R. gewendet, und über ihm wieder Indra und Brahmâ; die Häute zwischen seinen Fingern sind besonders stark hervorgehoben ; er redet mit einem vor ihm knienden Mönch. Wer dieser Mönch ist, wird sich aus dem Folgenden ergeben. Hinter dem Mönch sieht man einen hellblauen, sechshändigen Dämon Buddha zugewandt, R, L. als Gegenstück aber den sechshändigen Siva, dreiköpfig, mit der Durgâ, die er liebkost, auf dem Nandî sitzend: wie der blaue Dämon, ein fertiger abgerundeter Göttertypus, über den unten ein paar Worte folgen sollen; ein dritter, fertiger Typus ist hinter dem Mönche, er ist uns schon aus den Gandhâraskulpturen bekannt, es ist der menschenfressende Riese Atavika. Den Hintergrund bilden je zwei gepanzerte, mit Aureolen versehene Götter, die anjali machen;