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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0231 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 231 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 83. 装飾模様、プレータ(Preta:餓鬼)窟の天井画、第3施設。『シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂』、169、170ページ。Ornament aus dem Plafond der Pretahöhle, 3. Anl., Kultst. S. 169, 170.

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doi: 10.20676/00000192
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11 109

1114°

Grűnwedel, Alt-Kutadra

II,84—II,85

maschinenmäßig, ohne sich um den Inhalt zu kümmern, die Farben ausfüllten: der typische Fehler der Verwendung von Pausepatronen. Ja, sie scheinen sich sogar ein Späßchen gemacht zu haben. Unter ihrer Hand verwandelten sich nämlich die brennenden Holzstöcke in Ochsenköpfe mit leuchtenden Flammen zwischen den abgestoßenen Hörnern: sikhâdharapasu, eine Darstellung des Go§îrsacandana-Holzes (Sandelholz Ochsenkopf), die geradezu lächerlich wirkt. Wir können also das Bild als eine abgeflaute Replik der Darstellung betrachten, wie der alte Mahâkâsyapa noch beim Leichenbrand rechtzeitig kommt, so daß er noch einmal Buddha die Füße küssen kann. Der durch den Deckel durchlaufende Nâga, der in den mir bekannten Fassungen der Legende nirgends erwähnt ist, ist dann eingeführt in das Bild, um zum Ausdruck zu bringen, daß der schon angesteckte Deckel durch übernatürlichen Einfluß nicht verbrennen konnte, solange Mahâkâsyapa sich mit der Leiche beschäftigte. In dem vor Mahâkâsyapa knieenden Gotte mag ein mißverstandener Vajrapâni stecken, der seinen Donnerkeil im Jammer über Buddhas Tod wegschleudert: hier allerdings fehlt der Donnerkeil.

85. Ich füge hier noch zwei Tafeln bei, welche das in den Paücasikha - Höhlen geläufige Ensemble vervollständigen. Unmittelbar an das Parinirvâna Gautama Buddhas und die Verbrennung der Leiche schließen sich in den genannten Höhlen zwei oder auch nur eine Komposition an, welche bis in die dritte Stilart hineinreichen, dann aber verschwinden, es ist dies die Verteilung der Reliquien durch den Brâhmana Drona und die mit diesem Vorgange verbundenen Ereignisse. Hier haben wir wieder Kompositionen vor uns, welche schon in den Gandhâraskulpturen vorkommen, wenn auch nicht gerade häufig. Die Darstellung findet sich stets in den Gängen als Begleitbild des

11,85 —11,86

Parinirvâna und der Verbrennung, doch ist ihr Platz nicht immer derselbe. Manchmal erscheint sie als einziges Bild dem Parinirvâna der Rückwand des hinteren Ganges gegenüber, also auf der abgewendeten Seite des Pfeilers; meist aber ist sie auf einer der Wände der Seitengänge. Die älteste und schönste Replik findet sich, in zwei Szenen zerlegt, auf den Wänden des R. Seitenganges der Höhle „der Maler" in der zweiten Anlage der Höhlen, genannt Ming-Öi, bei Qyzyl.

Nach der Legende schlossen die Mallas aus Furcht, das andere gläubige Fürsten versuchen würden, von den Reliquien zu nehmen, die Stadt ab und umgaben den Platz, wo die Verbrennung stattgefunden hatte, mit Wachen. Zunächst aber meldeten sich schon die Mallas von Pâvâ, ihren Anteil zu erhalten, und als mit diesen eine Übereinkunft auf Teilung geschlossen war, auch noch andere, darunter König Ajâtasatru, die Sâkyas von Kapilavastu und andere mehr, im ganzen noch sechs Bewerber.

Als ihnen nun von den Malla-Fürsten verwehrt wurde, Anteil zu erhalten, bereiteten sich die sieben Fürsten zum Kampfe, um sich mit Gewalt zu bemächtigen, was ihnen in Güte verwehrt wurde. In diesem Moment versuchte der Brâhmana Drona eine Vermittlung, indem er den heranrückenden Königen auseinandersetzte, welche Unehre sie Buddha antun würden, wenn sie an der Stelle, wo er das Nirvâna erlangt hatte, sich um seiner Reliquien willen befehdeten.

86. Die erste Szene der schönen und ungewöhnlich interessanten Bilder in der „Maler"-Höhle auf der Langwand des R. Ganges ist leider nicht mehr ganz erhalten. Das Bild war, als die Höhle geöffnet wurde, völlig verschimmelt und vermodert. Es kostete daher ungewöhnliche Anstrengungen, das zu retten, was ich vorlegen kann; Fig. 89. Man sieht eine ummauerte Stadt; die Stadtmauern in

Fig. 83. Ornament aus dem Plafond der Pretahöhle, 3. Anl., Kultst. S. 169, 170.