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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0015 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 15 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000192
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I3

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Ta7a, xa,îiii ae. Oóovßos i7xovai9q Éaxaroç návrwv, w A$áva.

I,1

Einleitung.

1. In den Prophezeiungen über das Land Li (Li-yi-yul-gyi lun-bstan) wird über das südliche Chinesisch-Turkistan berichtet, daß schon in den ältesten Zeiten, zur Zeit des Buddha Kâ§yapa, das Land buddhistisch gewesen sei. Damals hätten zwei heilige Männer (rsi), Kharâsva und Kharosthra, im Lande gewohnt und die Bevölkerung unterrichtet. Bald aber seien Fremde ins Land gekommen, die Bevölkerung wäre von ihnen verdorben worden, Kharâsva und Kharosthra wären zum Himmel emporgestiegen, und die über die Verdorbenheit der Menschheit empörten Drachenkönige hätten das ganze weite Gebiet unter Wasser gesetzt. Vor seinem Parinirvâna aber wäre der Buddha in magischer Gestalt an der Stelle im Lande Li erschienen, wo später der Tempel hGum-stir erbaut wurde, gekrönt von den Bodhisattvas mit der Krone der Zaubersprüche (tantras), und hätte die Schutzgottheiten des Landes vereidigt, ihm zu dienen.

Ein Sohn des Königs Dharmâsoka wäre, seinem Vater wegen eines bösen Bescheids der Brâhmanas verhaßt, nach China geflohen. Mit den Söhnen des Kaisers aufgezogen, erhielt er die Mittel, nach Li zurückzukehren. Dort verbindet er sich endlich mit dem geflohenen Minister Ya§as und es beginnt die Kultivierung des Landes in buddhistischem Sinne. So ist 234 Jahre nach Buddhas Nirvâna das Land Li wieder Land geworden (S. 35).

Unter all den Nachfolgern dieses Sânu genannten Sohnes des Asoka notiert der merkwürdige Text eine endlose Reihe von Kloster-und Tempelgründungen, macht aber immer und immer wieder klagend die Bemerkung, daß in fast jedem Tempel sich bald fremde, geheime, grauenvolle Kulte einstellen, „deren Hymnen und deren Stil noch fortdauert". Der

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ganze Text erscheint so wie die Schilderung eines Verzweiflungskampfes eines weichlichen Asketentums mit eindringenden blutigen Geheimritualien. Wie dabei die buddhistische Terminologie mißbraucht wird, davon mag die folgende, geradezu typische Stelle eine Probe geben. Nie ist die altindische Anschauung, daß der Nehmer eines Almosens ein größeres Verdienst hat, als der Geber, weil durch das Annehmen des Geschenkes das Tugendverdienst des Gebers nur möglich ist, gräulicher illustriert worden, als in den folgenden Zeilen: Einer der späteren Nachfolger König Sânus, KönigVijayadharma, hatte einen älteren Bruder, hDon-hdros, der, von den Chinesen unterstützt, den Tempel von San-tir baute und schließlich auf Anstiften der Minister dem König entgegengestellt wurde. Allein hDon-hdros wich dem Konflikt aus und blieb in San-tir. Es heißt dann wörtlich S. 54:

„Um eine Versöhnung herbeizuführen, daß sich die beiden Bruderkönige einigen könnten, begab sich der frühere Lehrer des hDon-hdros Samantasiddhi in den Himmel der dreiunddreißig Götter. Mit Bezug darauf, daß Bhagavân Sâkyamuni, als er noch als Bodhisattva wandelte, so furchtbar schwere Opfergaben darbrachte, daß er seine Frau und seine Kinder, ja die Glieder seines Leibes aufopferte und so also eine heilige Versöhnung herstellte, riefen die Götter aus: Befohlenen Normen darf das Land Li nicht gehören! und gingen nach Sari-tir. Just so, wie der Buddha diese schwere Mildtätigkeit selbst bewies, während die Götter nur befohlenen Normen folgen, muß es vermieden werden, daß König Vijayadharma, seine Minister und auch nur einer seiner Untertanen dabei sich gräme! Solche Worte und göttliche, herrliche, früher unbekannte Musik ließen sich vernehmen. Da rief einer den andern und wartete dort, ohne das Opfer auf sich nehmen zu können. So fragte also der König, wohin denn sein Gefolge gekommen sei. Auf kluge Darlegung der Sache durch die Minister nahm es auch König Vijayadharma nicht auf sich und harrte an der Seite desTempelklosters von San-tir(55). Der König, der jüngere Bruder, verneigte sich, als

Grünwedel, Alt-Kutscba

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