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0059 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 59 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000192
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  1. der Gott, gepanzert, aufrecht stehend, den Wedel schwingend, den Donnerkeil in der L. bald freihaltend, bald in die Seite stützend oder sich darauf lehnend, vgl. Fig. I,38, 40,

  2. der Gott, mit der R. den Donnerkeil schwingend, von dem auf Gemälden Feuerflammen sprühen, vgl. Fig. II,23 und Reihe 1, II,25, 26,

  3. der Gott, sitzend, meist mit herabhängenden Füßen, sonst wie 1 Taf. XXX—XXXI, Fig. 1 ; XXIV—XXV, Fig. 1 ; XXVI—XXVII, Fig. 1,

  4. der Gott, sitzend, der Predigt lauschend, den Donnerkeil mit aufgelegter Hand auf das rechte Knie stellend, mit leicht geneigtem Kopfe, das bisweilen lächelt: Taf. XXIV, Fig. 1, Taf. XXVI, Fig. 1, Taf. XXVIII bis XXIX, Fig. 1, Taf. XXXII—XXXIII, XXXIV bis XXXV,

  5. der Gott, sitzend, hält die Oberarme mit den kreuzweis gelegten Händen, blickt mit geöffnetem Munde nach oben, der Donnerkeil liegt vor ihm auf der Erde; so hat er stets die Tracht und den Schmuck eines indischen Deva oder Königs. Typus 5 und 6 findet sich nur in Darstellungen des Parinirvâna, vgl. Taf. XLII—XLIII, Fig. 5,

  6. der Gott, kopfüber zur Erde stürzend, den Donnerkeil vor sich hinwerfend, mit weinenden Gesichtszügen. Dieser Typus ist, soweit das Material zugänglich ist, in der ersten Stilart zu Qyzyl nicht nachweisbar, womit noch nicht gesagt ist, daß sie nicht vorhanden war. Die ganz parallele Darstellung des von Buddha gedemütigten Mâra vgl. Taf. III—IV, Fig. 2, zeigt uns, daß der Typus nicht fehlte und auch in der zweiten Stilart, Fig. I1,22, verblieb. Diese sechs Typen der erwähnten Gottheit,

die den Namen Vajrapâni „den Donnerkeil in der Hand", also eigentlich keinen Namen führt, entsprechen den folgenden Funktionen : paricarana: Bedienen, mardana: Zermalmen, rûpapilandhana „die Gestalt (Buddhas) schmückend dabei sein", upa§rosana „Zuhörer sein", und die letzten beiden, die nur Stadien einer Funktion sind: paridevana „Klagen" und praskhalana „Zu Boden stürzen".

Daß in den Skulpturen, wo Rundfiguren zur Verfügung stehen, mancherlei Drehungen

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und Verschiebungen der diesbezüglichen Modellfigurinen vorliegen, die die Malerei vermeiden muß, um nicht das Charakteristische zu verlieren, liegt auf der Hand. In den Wandgemälden von Kutscha, Kiris und in der Oase Turfan erscheinen die nackten Formen, wie sie die Gandhâraskulpturen bieten, in der Regel nicht mehr, nur in einigen Höhlen, in denen die tantrischen Anschauungen offen zur Darstellung gelangen sollten (es ist dies z. B. die später mit den tausend Buddhas übermalte Höhle Kultstätt. S. 117) kommen in sehr lasciven Darstellungen entblößte Vajrapâni-Figuren vor. Es bleiben in unsern Wandgemälden eigentlich nur zwei Typen über gegenüber dem, was ich in meinem Handbuche 2. Aufl. S. 86 ff. sagen konnte, der Typus eines Deva oder indischen Königs und daneben der eines gepanzerten Helden im Vollharnisch und derselben Ausrüstung in der außer ihm nur noch Mâra und die Lokapâlas erscheinen. Die lamaistische Kunst hat für diesen Typus die Bezeichnung dPa-bo „Held" Sansk•vîra und obwohl beim Auftreten einer Vajrapâni-Form nach der von ihr vollzogenen Aktion von Panzerwechsel und Zaubertanz in Waffen mit den errungenen Dâkinîs die Rede ist, kommt seltsamer Weise die gepanzerte Form auf lamaistischen Bildern nicht vor. Der Grund liegt an anderen Dingen, die ich hier als nicht direkt förderlich nicht ausführen kann. Dagegen verbleiben beide Ausstattungsarten der gegenüber der in Mittelasien entwickelten Kunstmythologie völlig abhängigen Kunst Chinas und Japans, obwohl dort durch den Einfluß der Dhyânischule hauptsächlich die Ritualien, die der unangenehmen und als anstößig empfundenen Dämonenfigur zur Existenz verholfen haben, ausgeschaltet oder wenigstens stark reduziert sind: er hat dort Wiederholungen erlebt und ist zu einem bloßen Gardisten Buddhas und der Bodhisattvas herabgesunken. Innerhalb dieser beiden Ausstattungsformen erscheint nun in unsern Wandgemälden besonders der ersten Stilart und abhängig davon in der zweiten eine außerordentliche Mannigfaltigkeit, wie oben bereits erwähnt und zitiert. Er erscheint in reicher Tracht, bärtig und unbärtig, bisweilen (Maler-Höhle) mit juwelierter Bügelkrone, die an mittelalterliche Formen erinnert. Schon

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