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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0190 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 190 ページ(カラー画像)

キャプション

[Figure] Fig. 63. オリジナルは高さ45センチ、幅55センチ、第19窟穹窿、クムトラ(『シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂』、図44, 23ページ、, 3; 74, 29; 115, B18; 160, 11, 及び図40参照)。Orig. 45 cm hoch, 55 cm breit, aus dem Gewölbe der Höhle 19 in Qumtura (vgl. Kultst. Fig. 44, S. 23, 3; 74, 29; 115, B18; 160, 11, und Fig. 40).
[Figure] Fig. 64. 教会の幕、黒の金襴緞子、ルッカ風の模様をヴェネツィア風に変えたもの、ヴェネツィア製(15世紀前半、聖マリア教会、グダニスク)。Kirchenvorhang aus schwarzem Goldbrokat, venezianishce Umbildung eines lucches. Musters, Venedig (1. Hälfte d. 15. Jahrh., Marienkirche in Danzig).

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doi: 10.20676/00000192
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OCR読み取り結果

 

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II,56—II,57

Scherben mit Darstellung einer Fabel, eine Berggruppe aus einem Gewölbe in Qumtura, deren Replik auch auf Fig. 40 vorkommt, und endlich noch eine in der Anordnung nah-verwandte Gruppe, welche das Muster eines

Fig. 63. Orig. 45 cm hoch, 55 cm breit, aus dem Gewölbe der
Höhle 19 in Qumtura (vgl. Kultst. Fig. 44, S. 23, 3; 74, 29;
115, B 18; 160, 11, und Fig. 40).

mittelalterlichen Brokats darstellt. Genau in derselben Weise können nun auch die übrigen emblematischen Gruppen verfolgt werden: eine Aufgabe, die ich hier, wie leider noch so vieles, nur äußerlich skizzieren kann (vgl. Fig. 62, 63, 64).

57. Wenn mir nun selbst die Entlehnung durch solche Muster auf Stoffen, von denen Patronen und Stempel existieren mochten, für den vorliegenden Fall das Wahrscheinlichste zu sein scheint, so ist damit noch nicht gesagt, daß damit die einzige Entlehnungsmöglichkeit fixiert ist. Im Gegenteil, gewisse Indizien weisen noch auf andere Vorlagen. Ich denke dabei an eingeführte Goldgläser, besonders an die so leicht transportierbaren kleinen Scheiben in Goldglas, deren Darstellungen ja biblische Szenen enthalten in derselben emblematischen Form, wie die Katakombenbilder. So ist z. B. recht häufig auf dem Rand geschliffener Gläser die Jonasszene doppelt dargestellt; einmal ist das Ketos nach L. gewendet, und quer über die Figur hinweg nach R. gewendet, ein zweites, das den Propheten wieder auswirft. Durch eine unklare — vielleicht sehr kleine Vorlage entstand das Mißverständnis, es sei ein Tier mit zwei Köpfen; eine derb-naturalistische Erklärung des Wiederzumlebenkommens des Propheten mochte hinzukommen.

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So finden wir auch die Erklärung, warum der Gruppe Daniel in der Löwengrube, in welcher Daniel stets aufrecht steht, auf unseren Bildern die Tigerszene entspricht, in welcher der Bodhisattva ausgestreckt auf dem Boden liegt; man hat die Vorlage eben einfach liegend kopiert, also entweder eine kleine Aufsatzscheibe mit der Danieldarstellung liegend mondiert oder die Gruppe war irgend an einem Gegenstande querstehend angebracht.

Wenn die oben dargelegte Auffassung richtig ist, so ist es uns gelungen, eine jener sporadischen Einwirkungen, welche von einem einzelnen Objekte ausgehen, in ihrer Entstehung zu erfassen. Es ist erstaunlich , aus welch kleinen und bescheidenen Dingen sich eine so riesenhafte Weiterentwicklung ergibt. Bei Betrachtung des gesamten Bildermaterials kommen wir ja so oft auf die Vermutung, dies oder jenes Stück vorderasiatischen Ursprungs könnte der Ausgangspunkt einer Komposition oder die Vorlage zu einem bestimmten Motiv gewesen sein, ohne daß wir einen Versuch machen könnten, das Originalstück zu suchen. Anders aber hier; hier haben wir zwei ausgeprägte

Fig. 64. Kirchenvorhang aus schwarzem Goldbrokat, venezianische Umbildung eines lucches. Musters, Venedig (1. Hälfte d. 15. Jahrh., Marienkirche in Danzig).

Möglichkeiten, neben den Stoffmustern noch ein Objekt, dessen Darstellungen so außerordentlich wirkten, daß man den indischen Legenden, welche des Bodhisattva übermenschliche Liebe zu allen Kreaturen darstellten, eine