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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0204 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 204 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000192
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II 86

II,63—I1,64

eingefügte Hetären, und über ihnen zwei Devaputras, von denen der vordere Buddha zugewendet ein Saiteninstrument spielt. Der weiße Gott mit dem langen Kopftuch und einer jetzt leider sehr zerstoßenen grotesken Krone macht lächelnd mit den Händen eine äußerst bezeichnende Mudrâ. Ich glaube, man kann die Figur Kâma nennen. Leise zeigen sich schon in dieser Höhle laszive Anspielungen, die in anderen Höhlen (vgl. Kultst. S. 117) sich breiter ergehen. Auf der anderen Seite sehen wir neben der Aureole Buddhas wieder Indra, dreiäugig, mit der in der Einleitung besprochenen Kappe. Hinter Vajrapâni sitzen zwei nicht benennbare Mönche, der vordere in hellblauem Gewande. Ein dritter dunkelfarbiger Mönch, der sich abwendet von Buddha und den L. Arm erhebt, wie um erregt zu predigen, kann nur der Widerpart Buddhas, Devadatta, sein, der den vorne sitzenden gewissermaßen karikiert. Den Hintergrund füllen die diesem Stile geläufigen stilisierten Blütenbäume. Eine absolut sichere Benennung des Nâgarâja, der in einer grün ausgemalten Wasserfläche sitzt, und unter dessen Fuß eine mächtige Schlange sich erhebt, ist kaum möglich; doch glaube ich, daß die Bezeichnung als Nâgarâja Kâlika angemessen ist. Man kann dann das Relief vom Stûpa von Sikri (A. Foucher, 1. c. IX unten) und verwandte Repliken als Vorlagen ansprechen; das dort aus einem Tierkopf hervorbrechende Wasser würde dann auf unserm Bilde sehr treffend durch die Schlange zu Füßen Buddhas ersetzt sein.

64. Fig. 2. Dies ist das zweite Bild der unteren Reihe: Buddha ist fast ebenso dargestellt wie in Fig. 1. Vor ihm sitzt, die Hände in Anjali-Position, auf einem runden Stuhl eine Dame mit Krone und Aureole in durchsichtigem Gewande. Der Körper, besonders der Busen, zeigt die den Orientalen geläufige, ebenso lächerliche wie abstoßende Behandlung, die einst E. Curtius in bezug auf Hindi-Skulpturen, die übrigens unsern Dingen hier sachlich nahestehen , treffend charakterisiert hat. Denn beide Produkte gehören den in künstlerischen Dingen so bedürfnislosen Indoskythen an, obgleich ich dabei den übrigen Orientalen nichts wegnehmen will. Das Gesicht der Dame zeigt dasselbe schematische Grinsen,

II,64—II,65

das alle diese dickköpfigen und rundhalsigen Weibergesichter bieten. L. von Buddha kniet eine zierlich angeordnete Figur, eine bekleidete Zofe, ein Tablett mit kleinen Blumenbuketten haltend: ein Typ von unverwüstlicher Dauer, der fast in allen Höhlen dieser Periode vorkommt. Im Mittelgrunde R. und L. von Buddha bringen je zwei herantretende Zofen ebensolche Bukettchen auf sechs- oder achteckig gedachten Tabletten. L. von Buddha füllen den Fond ein jetzt dunkelfarbiger Devaputra, der vielleicht doch Indra genannt werden kann, und eine lebhaft bewegte Tänzerin; auf der anderen Seite zwei etwas beschädigte Devaputras mit Saiteninstrumenten. Klar ist zunächst nur, daß die Dame Buddha zu gewinnen versucht. Eine Bestimmung des Bildes kann aber, glaube ich, versucht werden auf Grund des Umstandes, daß die anderen Bilder derselben Reihe, Darstellungen aus der Familie Gautama Buddhas, der Sâkyas von Kapilavastu, enthalten. Deshalb möchte ich die Dame Ya§odharâ nennen und das Bild als die Versuche von Gautamas Gattin erklären, Gautama wieder zu berücken.

Tafel XXX—XXXI.

65. Fig. 1 (folgt in der Reihe auf das vorige Bild). Die Buddhafigur ist wieder dieselbe wie in den vorigen Bildern. Zu Buddhas L. sitzt ein vollgepanzerter Vajrapâni, den Wedel schwingend, während er den Donnerkeil mit der L. auf sein linkes Knie stützt; er trägt Brustpanzer mit hohem Kragen, Hosen aus Ringelpanzer mit Plattenbelag vom Knie bis zu den Zehen. Hinter ihm im Mittelgrunde sieht man Mönche, einen jugendlicheren und einen alten (mahallakabhiksu): es ist offenbar das „Musterpaar" Sâriputra und Mahâmaudgalyâyana gemeint. Hinter ihnen als Bildschluß der L. Seite ein weißer Brahmâ und ein dunkelfarbiger, dreiäugiger Indra mit der oben besprochenen Krone. R. von Buddha kniet, die Hände in Aüjali-Position, ein junger Mönch, und neben ihm eine Dame mit reichem Kopfputz und Aureole; Mittelfeld und oberste Reihe sind je zwei Mädchen mit gefalteten Händen. Ich möchte in der Darstellung die Bekehrung des Nanda sehen, die wir noch unten (Schatzhöhle) in anderer Auffassung sehen werden. Die von Nanda so leidenschaftlich geliebte Dame kniet schon als Devatâ neben