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0234 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 234 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000192
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II,87—II,88

Sinne der Lehre des Dahingeschiedenen Genüge geleistet hat. Die Abbildung Fig. 88 gibt nur die eine Hälfte des Parivâra. Ich hielt es an Ort und Stelle für überflüssig, bei der Fülle der sonst noch andrängenden Arbeiten auch die L. Seite zu kopieren, und dies um so mehr, als diese Seite, so beschädigt sie war, doch ergab, daß die dort abgebildeten Figuren nur das Verso der R. stehenden waren. Obgleich die unteren Teile der in erster Reihe knienden Figuren verloren waren, ließ sich auch hier aus den Maßverhältnissen schon beobachten, daß die Figuren in ihrer normalen Höhe nicht ganz zu recht gelangt sein mochten, so daß also auch hier etwas ähnliches vorlag, wie in der vorigen Szene.

Von Interesse ist die eigenartige Behandlung der Hals- und Schlüsselbeinpartie des Brâhmana, welche auch in der vorigen Darstellung auffällt; denn es ist kein Spitzenkragen, den die Figur trägt, sondern stilisierte Körperform, welche uns auch sonst in dieser Stilart begegnet und vielleicht mit der Mode, d. h. mit der damaligen Tracht zusammenhängend als schön galt. Auffallend ist in den Köpfen der Vasupâlas der semitische Ausdruck des Gesichtes, der wohl den Vermittlern unserer Kunstperiode infolge ihres syrischen Bluteinschlages als Idealtypus vorschwebte und in interessanter Weise die Köpfe der Skulpturen der Gandhâraschule nationalisiert.

Die Szene an sich ist klar; es handelt sich um die Verteilung der Reliquien in acht Teile nach einem Schema, das in der Hauptsache auch die Skulpturen bieten. Schwieriger ist die Bestimmung der acht Figuren der Vasupâlas mit Namen: da, was die Namen betrifft, die nördliche Schule mit der südlichen nicht übereinstimmt, so werden wir am besten die Bezeichnung im einzelnen unterlassen.

Drona hält das Gefäß, in dem nach der Legende die Reliquien transportiert worden waren; er brachte es als seinen Anteil in seine Vaterstadt, wo ein Stüpa darüber errichtet wurde.

88. In der 2. Stilperiode sind die beiden eben erwähnten Szenen zu einem Bilde vereinigt und ungeheuer häufig; sie sind geradezu in dieser kombinierten Form ein wesentlicher Teil der Gemäldereihen des Indrasaila- oder Panca§ikha-Typus. Je nach dem Raume, der

II,88

zur Verfügung stand, sind diese der Handlung fast entkleideten Repräsentativ-Kompositionen bald durch hinzutretende Füllfiguren erweitert, bald aber auch wieder auf das Nötigste reduziert, wie ähnliche Methoden ja auch den anderen Gemälden und den Gandhâra-Skulpturen geläufig sind. Fast nirgends sind sie vollständig erhalten. Auf Doppeltafel XLVI bisXLVII (Mâyâhöhle, 3. Anlage, Seitenwand R., Innenseite, Kultst. S. 179) gebe ich eine, mit Ausnahme der Figur des Brâhmana Drona, der leicht aus Fig. 88 oder Kultst. S. 58, Fig. 117 usw., rekonstruiert werden kann, wohl-erhaltene Replik, in der besonders die Gruppe der Reiter noch alle Einzelheiten bewahrt hat, denn nur die Pferdezäume und einige andere Kleinigkeiten sind erloschen. Durch den Mangel der ursprünglich gliedernd wirkenden Bezäumung wirken die auf den Kopf der Pferde zwischen die Ohren gesetzten Aufsätze mit kurzen Büschen ebenso seltsam wie die mächtigen Haarquasten in Metallblumen, die von dem Halse herunterhängen; besonders sonderbar ist die von vorne gesehene RoBlarve L. im Bilde. Seltsam berührt überhaupt die ungemein klägliche und schematische Darstellung des Pferdes im Gegensatz zu den späteren Gemälden in Sorcuq usw., vgl. Kultst. S. 210. Der Zusammenhang dieser Pferdeformel mit den ganz. ähnlichen Produkten der 1. Stilperiode, vgl. Tafel I, II, ist unabweisbar. In der oberen Hälfte saß, wie gewöhnlich, Drona, je drei der Vasupâlas mit ihm in einer Reihe, ihre Reliquienbehälter haltend, je einer etwas tiefer, R. und L. vom Aschenhaufen. Sie variieren in der Körperfarbe; auf anderen Bildern kommt statt der hier gewählten stumpfen Farben rot, blau, grün, sogar gelb vor. Deutlich ist dabei bisweilen ein junger Brâhmana, der sich wohl mit Sicherheit als der Brâhmana von Vethadvîpa bezeichnen läßt, während die Benennung der Sieben, deren Kronen häufig ganz ähnlich, häufig aber auch ganz verschieden sind, wohl besser unterbleiben dürfte. Neu auf diesen Bildern ist das Dach über der Drona-Gruppe, von dem auf der vorliegenden Tafel nur fünf schlanke Säulen und der Rand der Tabulaturbalken erhalten sind; bisweilen erheben sich darüber sogar noch die Rundbogenfenster, die wir ebenfalls schon in der ersten Stilart fanden. Diese Säulenhalle, die