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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0097 Chotscho : vol.1
ホッチョ(高昌) : vol.1
Chotscho : vol.1 / 97 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR. 8, TEMPEL NR. 9, BÄZÄKLIK.

ie in Brihmi-Lettern geschriebene Aufschrift in ungenauem Sanskrit lautet:

Pujito maniratnena sunetro lokanâyaka

vihârena ca ramyena tresthibhütena me tadd

.Da ist von mir, dem Kaufherren, der Weltenftihrer Sunetra mit fuwelen und einem entzückenden Kloster verehrt worden.`

Der Buddha, dessen Gesicht nach rechts (Norden) gewendet ist, steht auf einem Paar Lotusblumen, deren grüne Fruchtböden von einer gelben Linie eingefaBt sind. Die Blätter sind dunkelrot mit fleischfarbener Umrandung.

Das Kostüm des Buddha besteht aus einem gelben Obergewand und den darunter getragenen schwarzen und roten Unterkleidern. Die Füge sind mit Sandalen mit roter Sohle und grün und roten Schnüren bekleidet. Der reiche Schmuck von Juwelenketten tritt auch bei diesem Buddha auf.

Die Gesichtsfarbe ist leicht bräunlich; Gesicht und Brust sind mit den gewöhnlichen Mälern versehen. Die Augen und der Mund sind durch Hackenhiebe irgend eines türkischen Bauern beschädigt worden, eine Verstümmelung, die leider auch dreien der auf der rechten Seite des Bildes dargestellten Begleitfiguren widerfahren ist. Vielleicht darf man annehmen, daß ein Sturm die schützenden Sandanhäufungen an dieser Stelle einmal entfernt und so die Malereien den Blicken der Vorübergehenden preisgegeben habe; jedenfalls fand sich das Bild beim Ausräumen des Tempels in diesem Zustande vor.

Die Hände des Buddha sind mit Schwimmhäuten versehen ; die Rechte ist lehrend erhoben, die Linke nach den ihm dargebrachten Opfergaben ausgestreckt.

Die Kopfaureole und die Mandorla zeigen dieselbe Ornamentierung. Sie besteht aus wellenartig angeordneten Bändern, die in nicht ungefälliger, stets wechselnder Reihenfolge in den üblichen Farben gemalt sind, nämlich in Gelb, Grün, Braun, Blaugrau, Rot und Grau verschiedener Abtönung. Die innere Einfassung besteht aus einem breiten, braunroten Streifen, auf dem hier und da kleine weißliche Blumen erscheinen; die schmalen Abgrenzungen dieses Streifens sind nach außen hin grau, graublau und gelb; nach innen hin grün und gelb. Die äußere Umrandung zeigt auf braunrotem Grunde vielfarbige in Form von Palmwipfeln dargestellte Lotusblätter; zwischen den Ansätzen je zweier dieser Blätter ist ein kleiner gelber Punkt mit einer Schneckenwindung auf den braunen Hintergrund gemalt.

Von Begleitfiguren sind sechs erhalten: die niedrige Tür, die zu nachweislich älteren Räumen führt, scheint bei Errichtung des Tempels Nr. 9 vermauert, dann aber später ohne Rücksicht auf die auf sie gemalten Teile der Pranidhi-Szene wieder geöffnet worden zu sein: eine oder zwei Begleitfiguren sind durch ihre Durchlegung zerstört worden. Die Tür ist 1,62 m hoch und 94 cm breit.

Die Hauptfigur unter den Adoranten auf der rechten Seite des Bildes ist ein jugendlicher Mann, ein Bodhisattva, dessen Gestalt in voller Rüstung, aber ohne Helm, knieend die rechte, untere Ecke ausfüllt. In den Händen bietet er dem Buddha eine niedere goldene Schale mit graviertem odergetriebenem Blattornament dar. Dic Schale hat einen niederen Fuß, wie er ähnlich bei den Blumenschüsseln der Devati auf Tafel 26 und Tafel 29 vorkommt. In der Schale erblicken wir ein Juwel grüner Farbe auf einem einer Lotosblume nachgebildetem roten Gestell; links daneben liegt ein roter korallenähnlicher Gegenstand sowie ein aus zwei weißlichen Rechtecken zusammengesetzter Kristall(?). Ein ähnlicher Kristall, sowie zwei kleine runde gelbe, braunumrandete Körper (Juwelen?) liegen auf der rechten Seite der Schüssel — über diesen beiden Juwelen schwebt eine rote Flamme.

Der Panzer des Bodhisattva ist stahlgrau; die Brustplatten sind grün mit goldener Umrandung, während die Oberarme durch braune Panzerärmel (Schuppenpanzer) geschützt sind. Der Unterarm ist mit gelben Stoffirmeln bekleidet, gelb sind ferner die am Oberschenkel sichtbaren Beinkleider sowie das um die Hüften herabfallende schurzartige Kleidungsstück, das unten mit einem roten, grüne Fransen tragenden Streifen eingefaBt ist. Die den Lcib umfangenden Schmuckketten sind gelb (golden), die Juwelen daran sind rot.

Die Beinschiene ist am Schienbein rot, auf der Innenseite aber (von oben nach

unten zählend) mit je einem grünen, roten und blaugrauen Rechteckornament verziert. Die Schuhe sind schwarz mit Goldstickerei.

Das Gesicht, dessen Konturen in roter Farbe ausgeführt sind, zeigt asiatischen Typ, das Haupt ist mit einer goldenen Krone bedeckt. Das Haar ist blaugrau; bemerkenswert ist die vorn am Ohr herabfallende Locke.

Der Ohrschmuck ist von besonderem Reichtum; die großen Pflöcke sind von Gold; die Anhänger bestehen aus roten und grünen Juwelen.

Der Bodhisattva knieet auf einem sehr großen Lotusthron mit grünem Fruchtboden, in dem die schwärzlichen runden Samen sichtbar sind. Die stilisierten Blätter sind blaßrot in ihrem oberen, fleischfarben in ihrem unteren Teil.

Der Nimbus ist dunkelrot mit roter, grüner und gelber konzentrischer Einfassung.

Der links oberhalb der Bodhisattvafigur erscheinende Mönch ist in lehrender Stellung dargestellt; er trägt ein rotes, grüngesäumtes Gewand; sein Nimbus ist rot mit grüner und gelber Einfassung. Rechts neben ihm steht ein zweiter Mönch im gelben Priesterrock, der an der Brust einen Streifen des braunroten Unterkleides sehen läßt. Der mit einem schwarzen Schuh bekleidete Fuß steckt in einem Strumpf weißer Farbe. Die Aureole ist grau mit einer doppelten blaugrauen Umrandung, die von einem roten und einem gelben Bande konzentrisch eingefaBt wird.

Die dritte Begleitfigur dieser Seite ist eine Dcvatägestalt in anbetender Haltung; sie trägt ein gelbes indisches Gewand und eine schöne goldene, mit aus roten Juwelen hergestellten Blumenornamenten verzierte Krone. Der Nimbus ist rot mit roter, grüner und gelber Umrandung.

Die obere rechte Ecke enthält ein chinesisches Haus, das von einer Ringmauer umgeben ist. Die bräunlichrote, mit einem ebensolchen Rankenzierat versehene Ringmauer steht, wie das Haus selbst, auf einer grau und graublauen Steinsetzung; die hellbraune Tür hat eine dunkelbraune Einfassung und ist mit Nägeln von derselben Farbe beschlagen.

Auf dem Tore steht eine kleine offene Halle auf ebensolcher Steinsetzung. Diese Halle ist weiß, das Gitter der beiden Fenster und das Balkengesimse sind rot. Das Dach ist schwärzlichgrau mit grünem First und ebensolchen Rändern.

Auf dem First sind, rückwärts auf das Dach blickend, zwei groteske Vogelköpfe grüner Farbe angebracht; auf der Mitte des Firstes steht auf einer kleinen weißen Pyramide, ein herzförmiges rotes Schmuckstück. Ganz ähnlich ist das innerhalb der Ringmauer sich erhebende Haus, nur besteht der herzförmige Aufsatz hier aus einer grünen Scheibe (einem Juwel?) mit roter Einfassung. Sehr gut sind die Vogelköpfe auf dem Dachfirst zu erkennen.

Auf der linken Seite sind die Begleitfiguren der unteren Bildhälfte durch die Durchlegung der Tür zerstört worden. Die obere Hälfte zeigt links eine anbetend stehende Devati-Gestalt, rechts einen lehrenden, ebenfalls stehenden Mönch.

Der Kopf der ersteren ist von einem grünen Nimbus umgeben, dessen Umrandungen grün, rot und gelb sind. Um den Oberkörper flattert ein roter, grüngefütterter Schal. Gegürtet ist die Gottheit mit einem aus grünen, roten, blaugrauen und gelben Rechtecken zusammengesetzten Gurt, unter dem eine Anzahl farbiger Schnüre im Bogen herabhängen.

Die Hüften sind von einem gelben Lendenschurz umgeben, der durch eine blaugraue Schärpe zusammengehalten wird. Das Untergewand ist rot. Der Lotusthron hat einen grünen Fruchtboden, seine Blätter aber sind blaugrau.

Die andere Gestalt, der Mönch, trägt über einem rotgesäumten blaugrauen Unter-kleide einen roten, mit gelben Querstreifen versehenen Flickenrock, der ein grünes am Rande mit einem dunkelroten Streifen eingefaBtes Futter besitzt. Die Schuhe sind schwarz und scheinen auf den nackten Füßen getragen zu werden. Der Lotusthron ist grün mit roten Blättern. Das Gesicht ist von einem schwachen, bräunlichen Barte eingerahmt; das Haupthaar ist schwärzlichbraun. Den Kopf umgibt eine hellgraublaue Aureole mit einem doppelten Ring in verschiedenen Schattierungen derselben Farbe, der von einem roten und einem gelben Streifen konzentrisch eingefaBt wird.

Natürliche Größe: ca. 3,25 m X ca. 2,75 m.

24.