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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0109 Chotscho : vol.1
ホッチョ(高昌) : vol.1
Chotscho : vol.1 / 109 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR. 14, TEMPEL NR.9, BÄZÄKLIK.

D ie Inschrift, in zentral-asiatischer Brähmi-Schrift und schlechtem Sanskrit lautet:

angirasamm aham drstvä nadidiram upägatam

särthavähena me nävä nadyäm uttarito munim.

.Als ich den ans Flugufer herangekommenen Angiras erblickte, habe ich, der Kaufherr, den Muni auf meinem Schiffe über den Flug übergesetzt.°

Die Gestalt des Buddha ist nach seiner Rechten gekehrt, die eine, rechte, der ohne Schwimmhäute dargestellten Hände ist lehrend erhoben, die andere, linke, hält einen Zipfel der gelben Mönchsrobe. Am Fuße der usrtfsa erscheint ein weiß- und rotes Ornament; die ûra8 und das auf der Brust dargestellte rote Mal ähnelt in der Form der in diesem Stil üblichen Darstellung des Juwels (cinttïmani). Die Kleidung besteht aus gelbem Oberkleid und bläulich-grauem und rotem Untergewand. Wie in allen diesen Pranidhi-Szenen ist auch hier der Buddha mit Schmuckketten behangen.

Die breite äußere Umrahmung der Aureole zeigt ein Zickzackmuster, das in an ihrer Base eine Perle tragende, an der Spitze seitlich gebogene Kegeln (Palmwipfeln) angeordnet ist; der braune, dreieckige Raum zwischen diesen Kegeln ist durch eine kleinere weiße Perle verziert. Innerhalb der Umrahmungen zeigen beide Aureole ein bewegtes Flammenmuster.

Die mit Sandalen bekleideten Füße des Buddha ruhen auf Lotusblumen; er steht auf einem flachen Schiff (einer Art Fähre), das auf einem kleinen Gewässer mit abfallenden Ufern schwimmt.

Neun Begleitfiguren umgeben den Bnddha; finf von ihnen scheinen Porträts zu sein, die übrigen sind mehr oder weniger schematisch gemalt. Die Porträtfiguren sind die zu Füßen des Buddha knieenden, Opfer darbringenden Adoranten, die augenscheinlich der iranischen Rasse angehören.

Rechts vom Buddha befinden sich zwei dieser Adoranten. Der vordere knicet in anbetender Stellung, sein Kopf ist von dem Gegenstand seiner Anbetung abgewendet. Seine Kleidung besteht aus einem pelzverbrämten, braunen, in der Mitte oder nach seiner rechten Seite hin mit einem grünen pelzbesetzten Rande geschlossenen Leibrock, Gurt, Schmuckstücken und rotbraunen, in hohen Stiefeln steckenden Rcithosen. Das Gesicht zeigt weiße Hautfarbe bei starkem schwarzen Bart und Haar; letzteres fällt in längere und kürzere bandartige Strähnen geordnet über Nacken, Seite und Stirn herab. Ein müßiger Pilger, oder sonst böswillige Hände, haben das Gesicht und die weiße, kegelförmige, nach hinten in zwei Spitzen auslaufende Mütze dieses Mannes mit sinnlosen Pinselstrichen bekritzelt.

Vor ihm liegen ein Esel und ein zweihöckriges Kamel mit Lasten ; der Nasenpflock des letzteren, mit daran hängendem Leitseil, ist mit Sorgfalt dargestellt.

Dahinter erhebt sich die stehende Figur eines grimmig blickenden Mannes in grünem, pelzverbrämten Rock, der eine Schale mit prall gefüllten Beuteln (Goldstaub?) darbringt. Das Gesicht zeigt europäischen Typus, die Augen sind hellgrün, der Bart und die Haare aber schwarz. Bemerkenswert ist die Mütze, deren Form am meisten an die mancher Adlerfittich-Mützen sassanidischer Fürsten erinnert. Das graue Bein

kleid steckt in weiten Schaftstiefeln; ein Zipfel des Unterkleides schaut unter dem Leibrock hervor.

Auf der linken Seite bilden drei Adoranten eine Gruppe. Im Vordergrunde kniet ein Mann, der auf einer Schale mit schönem, in getriebener Arbeit ein Blattornament zeigenden Rande eine Anzahl unregelmäßig geformter Opferpyramiden aus Reis, Butter etc. (?) darbringt. Sein rechts geschlossener Leibrock ähnelt im Schnitt dem der beschriebenen Personen ; deutlich als besonderes Kleidungsstück abgesetzt erscheinen die Hüftenstücke unterhalb des schmalen, mit runden Ornamenten besetzten Ledergürtels, der wie die Beinkleider und Stiefel, den betreffenden Artikeln bei den schon beschriebenen Personen ähnelt. Der schalenartige Hut, die verschiedene Haartracht, der spärlichere Bart aber unterscheiden diese Person von den vier anderen Adoranten.

Der hinter ihm stehende Greis zeigt wie sein rechts neben ihm knieender Begleiter westasiatische Gesichtsbildung'. Er trägt den Turban ; sein Leibrock ähnelt im Schnitt dem seiner Begleiter, scheint aber vorn geschlossen und unterhalb des Gurtes, der hier ein zusammengedrehtes Tuch ist, seitlich geöffnet zu sein. Er scheint noch ein rotes Untergewand zu tragen ; die weißen Beinkleider stecken in hohen, verzierten Schaftstiefeln. Sein rechts knieender Nachbar, ein jüngerer Mann mit starkem braunen Bart, trägt einen längeren pelzverbrämten Rock mit rotem zusammengedrehten Tuch als Gürtel. An den Handgelenken erscheinen goldene Armringe. Seine kegelförmige Kappe zeigt vorn und hinten aufrecht stehende Schilde, die vielleicht zum Schutz gegen die Sonne heruntergeklappt werden konnten;

Oberhalb der Adorantengruppc auf der rechten Seite steht anbetend die Gestalt eines zum Buddha blickenden Bodhisattva in reicher, indischer Göttertracht -- auf der linken Seite entsprichtdieser Figur die eines jungen Mönches mitgrünem, mit gelben Säumen durchquerten Flickenrock und gelbem Untergewand; die Anordnung des Kostüms ist nicht klar zu erkennen und wird vielleicht aus dem Studium japanischer Statuen, bei denen diese Tracht sich wiederfindet, zu erklären sein. Das Gesicht, mit schwacher Bartlinie umsäumt, zeigt einen fremdartigen Typ. Dic obere rechte Ecke wird durch die anbetende Gestalt eines anderen jugendlichen Heiligen ausgefüllt, der, in einen roten, grün eingefasten Mantel gehüllt, gleich den beiden zuletzt beschriebenen Figuren auf einem Lotusthron steht. Stilisierte Lotusblumen dienen als Raumfdller.

Die linke obere Ecke zeigt die auf einem Lotusthron stehende Gestalt einer anbetenden Gottheit in indischer (Götter-)Tracht. Rankenartige Lotusstengel mit drei Blumen füllen den leeren Raum zwischen dem Aurcol dieses Bodhisattva und dem des Buddha ; alle vier Aureolen dieses Bildes zeigen eine mit Rankenornamenten verzierte, von konzentrischen Kreisen umschlossene Scheibe.

Für GRONWEDEI.S Vermutungen betreffs der dargestellten Legende cf. Idigutschari S. 94.

Natürliche Größe: 3,60 X 2,30 m.

t Der naive Maler hat das durch den Schnurrbart verborgene linke Nasenloch in die Spitze der Nase gesetzt.

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