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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0112 Chotscho : vol.1
ホッチョ(高昌) : vol.1
Chotscho : vol.1 / 112 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR. 15, TEMPEL NR. 9, BÄZÄKLIK.

cr Lambrequin-Fries dieses Wandgemäldes war großenteils zerstört, ebenso auch die Schrifttafel mit dem auf ihr vermerkten Sanskrit Vers.

Der Buddha steht, nach links gewendet, auf einem Paar Lotusblumen

mit gelbumrandeten, grünen Fruchtböden und fleischfarbenen, dunkelrot schattierten Blättern. Die Sohlen der Sandalen sind braun, die Riemen oder Schnüre rot und grün. Die Kleidung des Gottes besteht aus dem gelben Mönchsgewand, unter dem, an der Brust der Rand eines braunen Unterkleides, am unteren Saum aber Teile eines schwarzen und eines roten Untergewandes sichtbar werden. Reiche Juwelenketten zieren die Gestalt des Buddha.

Seine Hautfarbe ist fleischrot mit bräunlicher Schattierung; an der Stirn und auf der Brust, wie auch an der Schläfe erscheinen die oft erwähnten Male; die Finger der in lehrender Stellung gehaltenen Hände sind durch rote, neuartige Schwimmhäute miteinander verbunden.

Die Aureolen haben auf ihrem Hintergrunde ein Zickzackmuster in allen aufdiesen Gemälden vorkommenden Farben. Die innere Einfassung zeigt das gelb auf Braun gemalte Ornament, das schon bei Tafel 18 beschrieben worden ist, während die äußere Umrandung mit dem hübschen Rankenornament verziert ist, das auf allen den senkrechten, die einzelnen Wandgemälde voneinander trennenden Bändern vorkommt.

In der linken unteren Ecke knieet, mit der Gebärde der Darbietung, ein durch seine Kleidung als Brahmane kenntlicher Mann vor einer grünen (aus Rohrgeflecht hergestellten), indischen Büßerhütte.

Der Brahmane knieet in der Tür, deren Rundung durch rot und gelbe Bänder abgegrenzt ist, während Bänder derselben Art in bestimmten Abständen die Rohrhütte horizontal umgeben, um ihr Stetigkeit zu verleihen. Ein Stück Tigerfell, gelb mit schwarzen Streifen, ist von dem Oberteil des Eingangs nach hinten über die Hütte gelegt; ein anderes, aber rotes Tigerfell dient dem Büßer als Teppich.

Die Hautfarbe dieses Inders ist gelblichweiß; die Augen und die Haare sind schwarz, ebenso der etwas spärliche Bart. Der Oberkörper ist bis auf den leicht umgelegten, roten, grüngefütterten Schal unbekleidet, aber mit Goldschmuck überladen. Um die Lenden wird unter einem Gurt ein rotes Hüfttuch getragen, über dem ein, aus dreieckigen Stücken Tigerfell hergestellter Schurz von einer blaugrauen Hüftenschärpe festgehalten wird. Die Unterschenkel sind mit rotverbrämten Wadenstrümpfen aus Panterfell angetan, die Füße stecken in Sandalen mit brauner Sohle und rot und gelbem Riemenzeug. Der Nimbus ist rot mit hell- und dunkelgraublauer und gelber Umrahmung. Der schmale senkrechte Streifen, der das Gemälde hier nach links abgrenzt, trägt eine chinesische und einige uigurische Pilgerkritzeleien unwichtigen Inhalts; der Name des Fürstengeschlechtes Sali tritt auch hier in diesen späteren Aufzeichnungen auf.

Über dem Brahmanen erhebt sich in anbetender Stellung eine Devatägestalt in indischem Gewande. Die Hauptfarbe ist ein weißliches Fleischrot; Haare und Augen sind sehr schwarz. Auf der Stirn erscheint ein ürnâ-ähnliches Mal. Eine rote Aureole mit grüner und gelber Einfassung umgibt den Kopf, der mit einem weißen Tuch und einer goldenen Krone geschmückt ist. Der mit reichem Schmuck versehene Oberkörperist unbekleidet, bis auf einige Windungen eines roten und eines grünen, schmalen Schals. Um die Hüften wird ein gelbes, graublau gesäumtes Hüftentuch getragen, welches oben durch einen, über einer weißen Gurtbinde angebrachten, bunten Gürtel um den Leib befestigt ist. Eine vorn in eine Schleife geschürzte, graublaue Schärpe ist um das Hüfttuch geschlungen. Vom Unterkleid ist nur ein kleiner Teil sichtbar; es ist, wie gewöhnlich, von roter Farbe.

Dic obere linke Ecke des Gemäldes wird ausgefüllt von der Gestalt des Vajrapâni. Er steht, das Gesicht nach dem Buddha hingewendet in zorniger Bewegung da; die zum Schlag erhobene Linke schwingt aber nicht den Donnerkeil, sondern den Fliegenwedel.

Der dämonische Charakter des Vajrapâni kommt durch die Anordnung der Haare und des Bartes, durch die spitzige Form der Ohren, durch die Hauer und die hervorquellenden Augen zum Ausdruck. Die Kleidung besteht aus einem vollständigen Panzer der üblichen Art mit grünem, gelbumrandeten Brustteil, eisengrauem Körperküraß und braunen Schuppenärmeln, über dem ein roter Mantel getragen wird. Eine goldene Schmuckscheibe hängt an einer Anzahl goldener, ein Herzmuster zeigender

Bänder auf der Mitte der Brust. Die Unterarmschienen bestehen aus goldenen Schuppen (Unterseite) und farbigen Plättchen (Oberseite).

Jener Teil des Harnischs, dem der Schutz des Unterleibs obliegt, ist ein mit Gold eingefaßter Kreis von roter, grauer und karminroter Farbe; cr ist mit der konvexen Seite nach oben unterhalb der Schmuckscheibe angebracht. Von dem Niello-Gurt, der diesen Bauchpanzer umfängt, hängt der kleeblattförmige, rote, gelb eingefaßte Schamschutz herab.

Oberschenkel und Hüften umgibt ein gelber, rot eingefaßter Panzerschurz; unter ihm scheint ein zweiter, aus geflochtenen (?) grünen Lederriemen gemachter Schurz getragen zu werden.

Wir haben dieser dämonischen Begleitfigur den Namen des Vajrapâni beigelegt, obwohl er nicht den Donnerkeil trägt. Wie schon erwähnt, führt er in der Linken den Wedel, während die Rechte mit einer eigentümlichen Doppelaxt mit braunem Schaft bewehrt ist. Die Axtklinge ist bläulicher Farbe, nach der Schneide hin aber weiß. Der Nimbus ist rot mit grün und gelber Einfassung.

Die rechte Seite des Gemäldes bringt nur drei Begleitfiguren.

Die unterste dieser Begleitfiguren ist die Gestalt eines schreitenden Brahmanen, der in einer großen goldenen Schüssel Teller mit Opferkuchen darbringt. Seine Hautfarbe ist gelblich weiß, die Augen, die Haare des Haupthaars und des in zwei Spitzen auslaufenden Bartes sind grauschwarz. Der Nimbus ist rot mit graublauer und gelber Umrahmung. Den Oberkörper umfaßt ein rotverbrämter Streifen Tigerfell als Schal, während ein schmaler roter, innen grüner Schal aus Stoff über die Arme herabhängt. Ein rotes Hüfttuch verhüllt Unterleib und Oberschenkel und wird von dem üblichen Rechteckgürtel an den Hüften gehalten; eine bunte, vielleicht gewirkte Schmuckschnur hängt vorn von der Gurtschließe über die Unterarme herab. Über dem roten Hüfttuch trägt der Brahmane einen aus rechteckigen, am oberen Rande eine rötliche Verbrämung, am unteren Rande eine grüne Einfassung aufweisenden Stücken Tigerfell bestehenden Schurz, um den eine blaugraue Hüftenschärpe geschlungen ist.

An den Unterschenkeln werden Wadenstrümpfe aus Panterfell mit graublauen Verbrämungen getragen; oberhalb des Knöchels erscheinen goldene Beinringe, an denen braunrote Schellen herabhängen. Die Füße sind mit Sandalen bekleidet, deren Sohle rotbraun und deren Riemenzeug braun und grau ist.

Die nächste Begleitfigur dieser Seite des Gemäldes ist die oberhalb des Brahmanen dargestellte Gestalt eines Arhats — sie trägt einen Porträtkopf und ist außerdem dadurch merkwürdig, daß der Maier dasGesichtenfacegemalt hat.Gemeinhin wird dieseStellung, ebenso wie die Darstellung menschlicher Gesichter im vollen Profil, in dieser Kunst vermieden. Das Antlitz des Mönches ist greisenhaft; bemerkenswert ist die große Nase mit starkem Höcker an der Wurzel. Haare und Bart sind ausrasiert; die rasierten Flächen sind hellgraublau. Dic Haut ist fleischfarben mit bräunlichen Tönen, die Augen sind dunkelbraun. Die Aureole ist innen mitgrünem Rankenwerkgefüllt und von grünem, roten und gelben Streifen umrandet.

Das Gewand besteht aus einem grünen Unterkleide mit brauner Borteneinfassung und weißgrauem Futter. Der darüber getragene Flickenrock ist rotbraun mit gelben Borten und Querstreifen; das Futter ist graublau und am Halse, am linken Arm und besonders an der linken Schulter sichtbar: dort ist ein Zipfel des Mantels mit dem Futter nach außen von hinten über die Schulter geschlagen. Wir möchten diesen Heiligen, der in lehrender Stellung auf den Beschauer herabblickt, für ein zu den indo-europäischen Einwohnern zu rechnendes Individuum halten.

Hinter. diesem Greise ist die obere rechte Ecke mit einer weiblichen DevatâFigur ausgefüllt, die aus einer goldenen Schale Blumen auf den Buddha herabwirft. Die Hautfarbe ist weiß mit fleischfarbenen Schattierungen, Augen und Haare sind schwarz. Der nackte Oberkörper ist mit einem roten Schal in einfacher Windung umgeben; derselbe (?) Schal ist um die Arme gewunden und zeigt hier die grüne Fläche seiner Rückseite. Das Hüfttuch ist gelb mit grüner Einfassung und graublauer Hüftenschärpe; das die Beine deckende Gewand ist rot. Der Nimbus ist weißlich mit graublauer, roter und gelber Einfassung.

Natürliche Größe: ca. 3,25 m X 2,35 m.

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